Leiter Reber kontert: „Lernen S' Geschichte!“

Skinheads vergleichen sich mit Andreas Hofer

Montag, 18. Februar 2019 | 15:36 Uhr

Bozen/Meran – Als Missbrauch und Beleidigung wertet der freiheitliche Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber die geschmacklose „Ehrung“, welche Andreas Hofer am Samstag in Mantua von Seiten italienischer Skinheads zuteilwurde. Die rechtsextreme Gruppierung „Veneto Fronte Skinheads“ legte am Hofer-Denkmal auf der ehemaligen Bastei in Mantua Blumen nieder und erklärte in einer Aussendung, dass „der von den napoleonischen Truppen erschossene Held einen ihrem ähnlichen patriotischen Geist verkörpert“.

Der freiheitliche Landtagsabgeordnete zeigt sich entsetzt. „Hofer musste in der Vergangenheit für vieles herhalten, wenn aber im Jahr 2019 nun eine rechtsextreme Bewegung Parallelen zu Andreas Hofers Verständnis von Heimat und Freiheit zieht, dann muss man diesen Leuten klar sagen, dass Andreas Hofer eine Integrationsfigur für die gesamte Tiroler Volksgruppe war – also für die deutsch-, italienisch- und ladinischsprachigen Tiroler. Gerade der um 1850 aufflammende Nationalismus, der die Begriffe Nation und Volk zwingend an einer einheitlichen gemeinsamen Sprache festmacht, stand und steht noch heute dem ursprünglichen und historisch gewachsenen Tirol diametral entgegen. Wir Südtiroler der deutschen und ladinischen Volksgruppe sehen uns seit hundert Jahren in der Situation, unsere Sprache in einem uns fremden Nationalstaat zu behaupten und in der öffentlichen Verwaltung einzufordern. Als Brüder im Geiste käme für die Skinheads wohl eher Ettore Tolomei in Frage als Andreas Hofer, denn auch die meisten der heute in Südtirol gültigen und verwendeten italienischen Orts- und Flurnamen sind faschistische Erfindungen und entspringen einem radikalen italienischen Nationalismus“, so Leiter Reber.

Zum Glück würden am Mittwoch in Mantua Tiroler aus allen Landesteilen zusammen mit der örtlichen Bevölkerung und den Behördenvertretern der Stadt in würdiger Weise des Tiroler Volkshelden gedenken.

„Mögen dabei das Bild der farbenfrohen Trachten und die von Mantuaner Schulkindern gesungene Tiroler Landeshymne die Skinheads an die Worte Bruno Kreiskys erinnern: ‚Lernen S’ Geschichte!‘“, erklärt Leiter Reber abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen