Corona-Lage Thema bei der Landesregierung

“So steuern wir auf einen Lockdown zu” – VIDEO

Dienstag, 09. November 2021 | 12:36 Uhr

Bozen – Heute Vormittag ist die Südtiroler Landesregierung zu ihrer wöchentlichen Sitzung zusammengetreten. Eines der Themen auf der Tagesordnung war die sich zuspitzende Corona-Lage. Die Infektionen haben zuletzt stark zugenommen und auch die Lage in den Krankenhäusern sowie die Kontaktvervolgung geraten an ihre Grenzen.

Die Situation sei nicht zufriedenstellend, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Mit der geringeren Durchimpfungsrate im Vergleich zu anderen italienischen Regionen gehen auch die Hospitalisierungen in die Höhe. Die Lage sei aber besser als etwa in Österreich, wo die Durchimpfungsrate noch etwas niedriger sei. Der Zusammenhang zwischen Impfung und Hospitalisierung sei dadurch klar zu erkennen. Derzeit sind in Südtirol knapp 70 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft.

Auch der Umgang mit den Coronaregeln sei “sportlich” geworden, so Kompatscher. Auch hier sollte jeder einzelne Bürger daran denken, die AHA-Regeln einzuhalten. Beim Appell, auch für die Impfung, wolle man es aber nicht belassen. Es brauche auch die Kontrollen und gegebenenfalls Sanktionen. Auch die Sozialpartner wolle man mit ins Boot holen. Alle müssten mitarbeiten, um die Lage unter Kontrolle zu halten.

Die Landesregierung hat laut Kompatscher außerdem mit Rom gesprochen, um zusätzliche Maßnahmen erlassen zu können – etwa die 2G-Regelung. Hier liege die Kompetenz noch beim Staat.

Gesundheitslandesrat Thomas Widmann ging dann im Detail auf die Situation ein. Er zog einen Vergleich mit der Lage vor einem Jahr in Südtirol, wo noch niemand geimpft war. Südtirol stehe heuer besser da und das sei der Impfung zu verdanken. Dennoch habe man heuer in einer sehr kurzen Zeit einen starken Anstieg erlebt. “Wir sind damit in der vierten Welle. Südtirols Zahlen sind die höchsten im italienweiten Vergleich. Im Vergleich zu den nördlichen Nachbarn steht die Provinz Südtirol etwas besser da. Dort ist die Impfquote noch etwas niedriger”, so Widmann. Die Lage in den Südtiroler Krankenhäusern sei noch nicht im roten Bereich, aber aufgrund der hohen Neuinfektionen werde sich auch die Situation in den Corona-Stationen etwas verzögert zuspitzen.

Auch Widmann zeigte die Korrelation mit der Impfung und den Krankenhausaufenthalten auf. “Ungeimpfte haben eine viel höhere Wahrscheinlichkeit zu erkranken und einen schweren Verlauf zu haben. Die Impfung schützt zu 75 Prozent vor einer Ansteckung und zu 95 Prozent vor einer Einlieferung in die Intensivstation.” Die Frage, ob man sich impfen lassen sollte, beantworte sich dadurch von selbst.

Sein Appell: Die Impfung schützt und ist der Schlüssel zu einem normalen Leben. Unverständlich ist für den Gesundheitslandesrat die Tatsache, dass sich viele Menschen in Südtirol der Impfung verweigern, gleichzeitig ein normales Leben ohne Einschränkungen fordern und so tun, als ob das Virus nicht unter uns wäre. “So steuern wir auf einen Lockdown zu”, erklärt Widmann mit mahnenden Worten.

 

 

Von: luk

Bezirk: Bozen