Unmut der Ärzte

Software des Sanitätsbetriebs verletzt Privacy: Strafe von 75.000 Euro

Dienstag, 16. April 2024 | 11:52 Uhr

Bozen – Das Softwaresystem Ikis, das Ärzte in den Gesundheitsbezirken Bruneck und Brixen sowohl im Krankenhaus als auch in den Hausartpraxen verwenden, verstößt gegen Richtlinien zur Privatsphäre. Aus diesem Grund hat der Garant für Privacy den Südtiroler Sanitätsbetrieb zu einer Strafe von 75.000 Euro verdonnert. Auf dieses Problem hat zuletzt auch Gesundheitslandesrat Hubert Messner hingewiesen.

Erst vor Kurzen hatten sich mehrere Hausärzte gegen die Abschaffung des Informationssystems Ikis zur Wehr gesetzt, das in Bezug auf Befunde, Therapiepläne, Behandlungstherapien sowie der Betreuung von chronischen Krankheiten benutzt wird.

Der Sanitätsbetrieb arbeitet derzeit an der Einführung eines einheitlichen, elektronischen Patientendateninformationssystems, das von allen sieben Krankenhäusern in Südtirol genutzt werden.

Messner antwortete auf eine Landtagsanfrage vom Team K und erklärte, dass die Abschaffung von Ikis nicht mit 1. Mai erfolge. Ikis werde außerdem nicht wegen der Einführung der elektronischen Gesundheitsakte abgeschafft, sondern wegen der Einführung des Krankenhausinformationssystems NGH, beteuerte Messner. Die Gesundheitsakte enthalte alle Daten des Patienten und diese gehörten dem Patienten. Haus- und Kinderärzte hätten mit dem Sanitätsbetrieb eine Vereinbarung über den Kauf einer speziellen Software getroffen. Die Verwendung von Ikis sei bis zur Optimierung der neuen Software aus Datenschutzgründen nicht möglich.

Laut Sanitätsbetrieb enthält die elektronische Gesundheitsakte die meisten Befunde sowie die Ergebnisse von Labor- und Röntgenuntersuchungen, allerdings nur eine begrenzte Anzahl an Facharztvisiten und Entlassungsbriefen. Hausärzte beklagen sich darüber, dass die elektronische Gesundheitsakte einen nur unzureichenden Dienst biete.

Unter anderem würden sich Laborergebnisse nicht so einfach einfügen lassen. Stattdessen müssten diese zuerst heruntergeladen und dann ausgedruckt werden, um sie schließlich manuell zu ergänzen. Außerdem werde den Ärzten keine Mitteilung geschickt, falls neue Befunde vorliegen. So zu arbeiten, sei den Betroffenen zufolge fast unmöglich.

Von: mk

Bezirk: Bozen

Kommentare

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24 Kommentare auf "Software des Sanitätsbetriebs verletzt Privacy: Strafe von 75.000 Euro"


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Grantelbart
Grantelbart
Universalgelehrter
13 Tage 7 h

Jaja das IKIS war über Jahrzehnte im Einsatz und jetzt plötzlich verstösst es gegen die Privacy und deshalb muss es abschaffen und auf Druck ein halbgares System einführen anstatt das alte System weiterlaufen zu lassen bis das neue funktioniert, als ob ein paar Monate einen Unterschied machen würden. Hausverstand ist wohl schon im Urlaub.

So ist das
13 Tage 6 h

Ganz gleich wie der LR heisst, die Sanität bleibt leider eine Baustelle mit vielen Problemen 😳

nightrider
nightrider
Universalgelehrter
13 Tage 5 h

Es vor 10 Jahren festgestellt worden, dass das Programm gegen die Privacy verstößt. Stand in einem andern Bericht.

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
12 Tage 13 h

SCHON IMMER UND EWIG IMURLAUB!

alpenfranz
alpenfranz
Superredner
13 Tage 9 h

Es ist schon verrückt…der eigene Arzt hat keinen Zugriff auf die digitale Patientenakte.
Und ich bekomme gefühlt 2x im Monat eine Email, dass neue Unterlagen in meiner Patientenakte hinterlegt wurden, obwohl dann nichts Neues drinnen ist, weil ich weder ein Rezept noch eine Untersuchung hatte.

topgun
topgun
Superredner
12 Tage 22 h

@alpenfranz
Nur aus Neugierde: warst du länger mal stationär aufgenommen oder in Behandlung?
Ich frage, weil mich interessiert, wie sich das mit der Patientenakte verhält, weil ich habe diesbezüglich noch nie eine Mitteilung erhalten? 🤔

alpenfranz
alpenfranz
Superredner
12 Tage 15 h

@topgun ich bin Mitte fünfzig und war zum Glück nur einmal im Krankenhaus (bei meiner Geburt). Ansonsten nur Routinekontrollen die man ab 50 macht….und klar, da habe ich Befunde und Verschreibungen für das Ticket in der Akte. trotzdem bekomme ich immer wieder Emails, dass neue Befunde hinterlegt sind und wenn ich nachschaue, dann ist da nichts…was auch logisch ist

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
12 Tage 13 h

Ist dies KI??? Ironie aus,hahaha,peinlich!!!

Tiroler25
Tiroler25
Superredner
13 Tage 8 h

Bezahlt der Steuerzahler

bislhausverstond
bislhausverstond
Superredner
13 Tage 6 h

Mir isch in erster linie wichtig, dass do orzt olls sig und oruafn konn, olls ondre isch zweitrangig und für die gsundheit a net so wichtig

Neumi
Neumi
Kinig
13 Tage 2 h

Ja, finde ich auch. Klar, manche haben wenig Vertrauen zu ihrem Vertrauensarzt, aber ich persönlich bin gerne dazu bereit, mit den Leuten, von denen ich abhängig bin, ein paar Daten mehr zu teilen, dies sie benötigen um das zu tun, was ich von ihnen brauche.

Am meisten schockiert hat mich im Artikel, dass Befunde erst mal ausgedruckt werden müssen, bevor sie an einer anderen Stelle wieder eingespeist werden können, also wieder digital weiterverarbeitet werden können. Ich hoffe, das war entweder ein Einzelfall oder schlecht recherchiert.

Homelander
Homelander
Universalgelehrter
13 Tage 9 h

Man redet schon sicher über 10 Jahre von einem einheitlichen System… anscheinend unmöglich bei dieser Oberbesten Sanität..aber egal, unterschreiben wir halt noch ein paar solcher nutzlosen Zettel… 

Neumi
Neumi
Kinig
12 Tage 12 h

So schlimm es auch ist, in Deutschland ist es noch bei weitem schlimmer. Die Krankenhäuser z.B. in München verwenden alle eigene Systeme, überregional reden wir gar nicht erst.
Während der Corona-Zeit hätte die Stadt hunderttausende von Zertifizierungen manuell abarbeiten müssen.

Olm sgleiche
Olm sgleiche
Tratscher
13 Tage 8 h

Super System!!! So wie holt olls in Südtirol und Sanitätswesen…👏🏻👏🏻👏🏻

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
12 Tage 13 h

Zerzer kam doch von dieser Sparte,Totalversagen pur!

ebbi
ebbi
Kinig
13 Tage 6 h

Vielen Patienten sind die Privacybestimmungen vollkommen egal, ihnen ist vor allem wichtig, dass ihnen geholfen wird. Privacybestimmungen lassen sich im KH sowieso nie vollständig einhalten, dann müsste jeder Patient ein Einzelzimmer haben. Das ganze klingt für mich eher so, als ob man nun einen Grund brauchen würde, um das neue System einführen zu können.

Dolomiticus
Dolomiticus
Universalgelehrter
13 Tage 9 h

Erstens: das Privacygesetz ist in vielen Belangen eine einzige Katastrophe. Zweitens: wer zahlt jetzt diese 75k? Drittens: es wird wieder mal keine/r die Verantwortung übernehmen und tragen. Tschau

megatscheggl
megatscheggl
Grünschnabel
13 Tage 9 h

Peanuts für den steu ähm sanitätsbetrieb:)

bislhausverstond
bislhausverstond
Superredner
13 Tage 6 h

Ob a poor monat nehr odor weniger mocht kuan untoschied, wichtiger isch, dass die versorgung funktioniert, obor dovon seimo ban sanitätssystem sowieso weit entfernt

Savonarola
13 Tage 5 h

dafür hatten sie ja einen Softwarespezialisten als obersten General

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
12 Tage 13 h

Der isch guat!!!!

doco
doco
Superredner
12 Tage 21 h

wir haben in Südtirol die Eurak wo geforscht wird die Technologieparks eine gut funktionierende Industrie aber wir sind nicht in der Lage in 10 jahren eine funktionierende Datenbank für die Sanität zu erstellen sind wir zu dumm und können nicht oder wollen wir nicht.

nikname
nikname
Universalgelehrter
12 Tage 20 h

Garant für Privacy ist der Untergang jedes funktionierenden Systems, sch… Privacy🤮

pingoballino1955
pingoballino1955
Universalgelehrter
12 Tage 13 h

Zahlt die 75000 Euro der Zerzer,oder der LH??? Oder wie üblich für das Totalversagen der dumme STEUERZAHLER????

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