Von: Ivd
Bozen – Die Landesregierung hat neue Richtlinien für die Sommerbetreuung beschlossen. „Was als Erleichterung angekündigt wurde, sorgt nun für Unsicherheit: Erste Anbieter ziehen sich zurück, einige Angebote stehen vor dem Aus“, so das Team K.
„Im Februar 2025 hatten die Landesräte Achammer und Pamer große Versprechen gemacht: Kein ‚Click-Day‘ mehr für Eltern, sechs bis sieben Wochen Sommerbetreuung in den Kindergärten bis Ende Juli, eine zentrale Koordinierungsstelle für Ausschreibungen und die aktive Beteiligung der pädagogischen Fachkräfte bei Organisation und Vorbereitung.Von diesen Ankündigungen ist wenig geblieben“, so Maria Elisabeth Rieder vom Team K. „Im Laufe des Jahres musste die Landesregierung zurückrudern – übrig blieb lediglich die Zusage, die Räumlichkeiten der Kindergärten zur Verfügung zu stellen. Nun sollen erneut externe Anbieter die Sommerbetreuung in Zusammenarbeit mit den Gemeinden stemmen.“
Vor kurzem hat die Landesregierung die neuen „Richtlinien für die Gewährung von Beiträgen für außerschulische Betreuung und Begleitung für Kinder und Jugendliche“ beschlossen. Diese bringen laut Team K zwar Vereinfachungen, doch das neue Berechnungssystem führe dazu, dass zahlreiche Angebote nicht mehr kostendeckend finanziert werden können.
„Bereits in den letzten Jahren haben viele Anbieter die Sommerbetreuungsangebote mit großem persönlichen Einsatz organisiert. Sie haben ehrenamtlich gearbeitet, mussten die Verantwortung für die Finanzierung übernehmen und persönlich haften. Mit den neuen Richtlinien können viele ehrenamtliche Vereine und Jugendvereine ihre Angebote nicht mehr kostendeckend finanzieren. Das bedeutet entweder höhere Elternbeiträge und größere Unterstützung durch die Gemeinden oder das Aus für seit Jahren angebotene Sommerprojekte. In den letzten Tagen habe ich viele Rückmeldungen in diese Richtung bekommen, die Anbieter fühlen sich von der Landesrätin im Stich gelassen“, berichtet Rieder.
Ein Beispiel: Der ELKI-Vorstand in Bozen hat seinen Mitgliedsfamilien kürzlich mitgeteilt, dass es 2026 keine Sommerangebote mehr geben wird. Der gemeinnützige Verein könne die zusätzliche Verantwortung für über 150 Kinder nicht mehr übernehmen. „Für viele Eltern ist das eine Hiobsbotschaft“, so Rieder. „Auch andere Anbieter im Land prüfen derzeit, ob sie ihre Sommerprojekte durchführen können.“
In einer Online-Sitzung mit Landesrätin Pamer wurden die neuen Kriterien letzte Woche vorgestellt – „viele Fragen blieben jedoch offen. Jetzt heißt es für die Anbieter rechnen und die Eltern hoffen, dass die Sommerbetreuung nicht zum Glücksspiel wird.“ Maria Elisabeth Rieder fordert die Landesräte Pamer und Achammer auf, kurzfristig eine Lösung zu finden, um die Sommerbetreuung 2026 zu sichern.




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