Von: lup
Bozen – Die STF fordert im Rahmen einer Presseaussendung eine ausgewogenere Verteilung von Forschungsaufträgen an der Uni Bozen. Deutschsprachige Forschungsprojekte seien kaum auszumachen, weswegen es fraglich sei, inwiefern die Universität ihrer angestrebten dreisprachigen Ausrichtung tatsächlich nachkomme. Die Presseaussendung im Wortlaut:
Die Freie Universität Bozen (FUB) vergab in den letzten Jahren zahlreiche Forschungsaufträge. Bei lediglich sieben Prozent dieser Aufträge war die Projektsprache Deutsch. Obwohl ein großer Teil der Projekte vom Land Süd-Tirol finanziert werden, und obwohl sich die FUB als dreisprachig definiert. Die Süd-Tiroler Freiheit fordert, die Aufträge ausgewogener zu verteilen, um Chancengleichheit zu gewährleisten und die Abwanderung deutschsprachiger Akademiker zu verhindern.
Laut Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit vergab die FUB in den vergangenen drei Jahren insgesamt 363 Forschungsaufträge. Davon waren nur 25 in deutscher und 9 in ladinischer Sprache. Die Aufschlüsselung zeigt die Schieflage:
– Italienisch: 84 Aufträge (23 Prozent).
– Italienisch und Englisch: 58 Aufträge (16 Prozent).
– Deutsch und Englisch: 11 Aufträge (drei Prozent).
– Deutsch und Italienisch: 21 Aufträge (sechs Prozent).
– Deutsch, Italienisch und Englisch: 14 Aufträge (vier Prozent).
– Englisch: 139 Aufträge (38 Prozent).Die Verteilung der Kosten für die Forschungsaufträge ist ebenso einseitig. Von den insgesamt 1.807.039 Euro wurden nur 143.034 Euro (acht Prozent) für Projekte in deutscher Sprache aufgewendet. Für Projekte in italienischer Sprache waren es 499.704 Euro (28 Prozent) und für jene in englischer Sprache 571.901 Euro (32 Prozent).
„Es ist untragbar, dass die FUB, die sich als dreisprachige Universität ausgibt, die deutschsprachigen Forschungsprojekte derart vernachlässigt. Der Großteil der Forschungen wird vom Land Süd-Tirol finanziert“, betont Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit. Die Forschungsaufträge müssen in Zukunft gerechter verteilt werden, um die Chancengleichheit für deutschsprachige Forscher sicherzustellen und um der dreisprachigen Ausrichtung der Universität wirklich gerecht zu werden“, unterstreicht Atz Tammerle abschließend.
Aktuell sind 15 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen