Von: mk
Bozen – Im November betrug die Stromrechnung noch 99,07 Euro, im Jänner ist sie bereits auf 163,20 Euro gestiegen. Dieser Vergleich der Stromkosten eines Südtiroler Haushaltes zeigt den gravierenden Anstieg der Energiepreise auf. Darauf macht die Süd-Tiroler Freiheit auf. Die Bewegung spart nicht mit Kritik an der Landesregierung.
Anstatt dieser Entwicklung gegenzusteuern und auf eine echte Strom-Autonomie hinzuarbeiten, mit der der in Südtirol produzierte Strom preiswert an die Südtiroler abgegeben werden könnte, könne sich die Landesregierung mal wieder keinen Ausstieg aus dem italienischen Strommarkt vorstellen und verweigere auch die Auszahlung des Strombonus, der den Bürgern vor den Landtagswahlen noch hoch und heilig versprochenen worden sei.
„Die Bevölkerung braucht keine billigen Ausreden der Landesregierung, sondern endlich preiswerten Strom, den sich Normalverdiener auch leisten können!“, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit.
Bereits bei der Diskussion im Landtag zur Einsetzung eines Energietisches hätten die Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit davor gewarnt, sich mit einer schwammigen Diskussionsrunde abspeisen zu lassen, die sich nicht einmal die Reduzierung der Stromkosten zum Ziel gesetzt habe.
„Südtirol ist nicht verpflichtet, seinen selbst produzierten Strom im italienischen Verbund einzuspeisen und von dort teuer zurückzukaufen. Von einer eigenen Energiegenossenschaft bis hin zur Zusammenarbeit mit andern europäischen Verbundsystemen gäbe es viele Möglichkeiten. Auch eine Zusammenarbeit mit der TIWAG auf Ebene der Europaregion Tirol wäre eine interessante Option“, erklärt die Bewegung.
Auf eine Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit habe die Landesregierung nun aber deutlich gemacht, dass sie keinen Ausstieg aus dem italienischen Verbundsystem will und somit keine autonome Energielösung für Südtirol anzustreben gedenkt. „Die Kosten für diese Untätigkeit bekommen die Südtiroler auf der Stromrechnung präsentiert“, erklärt die Bewegung.