Von: mk
Bozen – Schon wieder sorgt das italienische Transportunternehmen „Tundo“, das in Südtirol den Behindertentransport durchführt, für negative Schlagzeilen. Dies erklärt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung.
Mitarbeiter der Firma würden zum wiederholten Male klagen, dass ihnen Gehälter nicht ausbezahlt und dass sie bald nicht mehr wissen würden, wie sie über die Runden kommen sollen. Weiters zirkuliere ein Schreiben, in dem behauptet wird, dass „Tundo“ hierzulande offenbar Fahrzeuge einsetzt, die in Südtirol nicht zugelassen sein sollen. Um dies überprüfen zu lassen, ist die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz Tammerle, mit der Antikorruptionsbehörde in Rom in Kontakt.
Atz Tammerle hat bereits vor Wochen davor gewarnt, dass „Tundo“ auch den Zuschlag für den Schülertransport in Südtirol bekommen wird. „Eine Agentur prüft derzeit bis ins kleinste Detail, ob das italienische Transportunternehmen überhaupt die Voraussetzungen dafür besitzt, diesen Dienst ordnungsgemäß durchzuführen“, betont die Bewegung. Viele Eltern von Schulkindern seien nun besorgt, da das italienische Transportunternehmen schon in der Vergangenheit beim Behindertentransport immer wieder negativ aufgefallen sei. „Hinzu kommt, dass gerade für Bergstraßen und für die kommenden Wintermonate hierzulande Fahrzeuglenker gefragt sind, die ortskundig sind und die Straßen kennen.“
Aufgrund der zahlreichen Beschwerden, die „Tundo“ bei der Ausführung des Behindertensportes erhalten hat, hätte die Landesregierung die Möglichkeit gehabt, das italienische Transportunternehmen im Register der staatlichen Antikorruptionsbehörde als „wenig vertrauenswürdig“ eintragen zu lassen, erklärt die Süd-Tiroler Freiheit. Mit diesem Schritt hätte man verhindern können, dass „Tundo“ weitere öffentliche Aufträge in Südtirol erhält. Warum die Landesregierung dies nicht getan hat, will die Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit mittels einer Anfrage in Erfahrung bringen.
Atz Tammerle bewertet die derzeitige Situation rund um die Firma „Tundo“ und die damit zusammenhängenden öffentlichen Ausschreibungen für alle Betroffenen als unzumutbar. „Die Landesregierung und das zuständige Mobilitätsamt waren nicht imstande, die Ausschreibungskriterien so zu definieren, dass heimische und vor allem zuverlässige Betriebe die Aufträge erhalten“, sagt Atz Tammerle. Die Süd-Tiroler Freiheit hat deshalb einen Beschlussantrag für den Landtag ausgearbeitet. Dieser sieht vor, dass die Ausschreibungskriterien bei öffentlichen Aufträgen dahingehend angepasst werden, dass gezielt heimische Unternehmen zum Zug kommen.