Von: mk
Bozen/Belluno/Trient – Das Statut sieht vor, dass die Präsidentschaft der Stiftung Dolomiten UNESCO alle drei Jahre in alphabetischer Reihenfolge zwischen den fünf Welterbe-Provinzen rotiert, um alle UNESCO-Gebiete bestmöglich in die Arbeit der Stiftung einzubinden. Nach der Gründung der Stiftung im Jahr 2010 hatte die Provinz Belluno die Präsidentschaft bis 2013 inne, es folgte das Land Südtirol (bis 2016) und die Region Friaul-Julisch-Venetien bis zum Oktober diesen Jahres.
Bei der heutigen Verwaltungsratssitzung der Stiftung in Cortina hat der bisherige Präsident Graziano Pizzimenti das Zepter nun offiziell an das Trentino übergeben. Neuer Stiftungspräsident ist der für das Dolomiten UNESCO Welterbe zuständige Trentiner Vize-Landeshauptmann Mario Tonina. “Die außerordentliche Schönheit dieser Naturlandschaft für die künftigen Generationen zu erhalten, Teamarbeit in der gemeinsamen Führung des Welterbes und ein Bewusstsein zu schaffen für die Chancen, die diese Anerkennung mit sich bringt”, nannte Tonina als Ziele für sein Mandat.
Bewusstsein fördern, Unversehrtheit garantieren
Wie wichtig es ist, das Verantwortungsbewusstsein für diese besondere Berglandschaft zu fördern, unterstreicht auch die für das UNESCO Welterbe in Südtirol zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. Aus diesem Grund setze Südtirol seine Tätigkeit im Bereich der Bewusstseinsbildung für das Welterbe fort. Dazu hat das Landesamt für Naturparke gemeinsam mit IDM Südtirol 2019 erstmals eine Schulung über das Dolomiten UNESCO Welterbe für die Tourismusvereine des Südtiroler Welterbegebiets angeboten. Die beiden abschließenden Exkursionen führten die Teilnehmer vor kurzem in den Naturpark Puez-Geisler und in den Naturpark Fanes-Sennes-Prags. “Damit die Schutzfunktion und die touristische Nutzung harmonieren können, ist viel Sensibilisierungsarbeit nötig”, weiß Kuenzer.
In der Anfangsphase ist das Projekt STROBS der Stiftung, das die Erhebung nicht mehr genutzter Gebäude und Infrastrukturen im Welterbegebiet zum Inhalt hat. Dazu hat jede der fünf Provinzen in den vergangenen zwei Jahren eine Bestandsaufnahme und Kartierung vorgenommen. “Es geht um verschiedenste Objekte wie alte Stromleitungen, Straßenwärterhäuschen usw., die keinen Zweck mehr erfüllen und landschaftlich störend sind”, erklärt Landesrätin Hochgruber Kuenzer. “Nun haben wir den Ist-Zustand. Unter Berücksichtigung der Besitzverhältnisse, der Art der Objekte und der Kosten gilt es als nächstes, eine Prioritätenliste zu erstellen und zu entscheiden, ob und wie ein Rückbau oder eine Umnutzung möglich ist.” Ziel des Projekts sei es, einen Beitrag zur landschaftlichen Unversehrtheit des Welterbegebiets zu leisten.