Von: mk
Washington – Die „Bromance“ zwischen Tech-Milliardär Elon Musk und US-Präsident Donald Trump ist endgültig Geschichte. Die einstigen Verbündeten liefern sich eine öffentliche Schlammschlacht, die immer weiter zu eskalieren droht.
Nachdem Musk Trumps Haushaltsgesetz kritisierte, kündigte Trump an, seinen Tesla zu verkaufen. Musk warf dem 78-jährigen Republikaner zudem vor, er halte Dokumente im Zusammenhang mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zurück, um seinen Namen zu schützen. Konkrete Beweise lieferte er allerdings nicht, mittlerweile ist der Beitrag auf X sogar gelöscht. Allerdings nutzt Musk seine eigene Plattform weiter als Megafon und unterstützt die Forderung, ein Amtsenthebungsverfahren („Impeachment“) gegen Trump einzuleiten.
Nun attackiert Steve Bannon den Tesla-Chef: Der 71-jährige Ex-Berater von Donald Trump verlangte im Gespräch mit der „New York Times“ die sofortige Abschiebung von Musk aus den USA. Sein Argument: Der 53-Jährige sei ein illegaler Einwanderer.
Bannon erhebt Anschuldigungen dieser Art nicht zum ersten Mal – und wie Recherchen der „Washington Post“ aus dem Jahr 2024 zeigen, sind sie nicht ganz von der Hand zu weisen.
Das heutige Vermögen des Milliardärs entstand in den 1990-er Jahren, als er sich tatsächlich ohne gültigen Aufenthaltsstatus in den USA aufhielt. Musk, der damals Anfang 20 war, hatte sich an der Stanford-University nur zum Schein eingeschrieben, um seinen Aufenthaltsstatus zu legalisieren. Das räumte er selbst 2005 öffentlich ein.
Außerdem schürt Bannon Drogengerüchte gegen Musk. „So spricht das Ketamin“, spottete er etwa bei NBC News. Zudem fordert der Stratege, alle Regierungsverträge mit Musks Unternehmen zu stoppen. Auch von einer Verstaatlichung seiner Unternehmen war in Trumps Umfeld die Rede.
Musk selbst reagierte unterdessen kühl auf Bannons Angriff. Auf seiner Plattform X nannte er ihn kurzerhand den „größten Idioten überhaupt“.
In der ZDF-Talkshow mit dem Südtiroler Moderator Markus Lanz erklärte Politologin Cathryn Clüver unterdessen, dass Musk mit seinen Warnungen vor noch mehr Schulden durchaus Recht habe.
Auch der Ökonom Hans-Werner Sinn schlug in dieselbe Kerbe: Die USA hätten jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt – mit weniger Industrie und höherem Konsum. Das sei lange gut gegangen, da die Finanzmärkte der größten Industrienation der Welt vertraut und sie finanziell gestützt hätten. Doch das Vertrauen schwindet rasant. „Die Märkte sind sowas von nervös“, warnte Sinn.
Laut Clüver bestehe die Gefahr, dass am Ende nur noch Geld für die Verteidigung übrigbleibe, während der Sozialstaat geplündert werde und die Ärmsten der Armen die Rechnung dafür bezahlen müssten.
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