Was alles in die Regebogenfahne gepackt wird

Südtirol Pride 2025 oder Marxismus?

Mittwoch, 18. Juni 2025 | 12:17 Uhr

Von: mk

Bozen – Mehrere Institutionen in Südtirol beteiligen sich am sogenannten Pride-Month und hissen eifrig die Regenbogenfahne. Liest man sich das Manifest der „Südtirol Pride 2025“ durch, kommen allerdings Fragen auf, ob mit dem Toleranzgedanken nicht über das Ziel hinaus geschossen wird. Die Freiheitlichen haben auf die Problematik aufmerksam gemacht. Für sie steht fest: „Hinter dem Regenbogen steckt der lupenreine Marxismus.“

Mit Pride-Paraden, die weltweit stattfinden, soll Sichtbarkeit für die LGBT-Gemeinschaft geschaffen und die Diskriminierung von Menschen bekämpft werden, die nicht-heterosexuell lieben. Pride – auf Deutsch Stolz – bedeutet dabei nicht Hochmut, sondern Selbstachtung vor der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität.

So weit so gut: Doch was hat das mit der Befreiung vom System des Kapitalismus zu tun, wie dies im Manifest der „Südtirol Pride 2025“ gefordert wird? Verlangt wird im Text außerdem ein Ende des Völkermords in Palästina, ohne die Gräueltaten der Hamas zu erwähnen, was antisemitisch ist.

Ab wann soll das Recht gewährt werden, das eigene Geschlecht im Pass zu ändern? Nach einer Therapie, einem medizinischen Eingriff oder einfach nach persönlichem Gutdünken und Tagesverfassung?

Die Freiheitlichen haben mehrere Punkte im Manifest hervor gehoben, die fraglich oder zumindest diskussionswürdig sind.

  • Befreiung vom System des Kapitalismus
  • Abänderung des Staatsbürgerschaftsrechtes, um Inklusion zu fördern und „Rassismus“ zu bekämpfen
  • Ablehnung des „Ius sanguinis“
  • Umfassende sexuell-emotionale Bildung
  • Anonymisierung von Namen und freie Namenswahl im Sinne der eigenen Geschlechteridentität sowie Anerkennung bei öffentlichen Institutionen
  • Recht auf selbstgewählte Geschlechtseinträge in öffentlichen Dokumenten (Aufenthaltsgenehmigungen, Pässe etc.)
  • Medizinisches, psychologisches und pädagogisches Personal ist im Sinne der Bedürfnisse des LGBTQ-Personals zu schulen
  • Geschlechterneutrale Toiletten
  • Gegen Wirtschaftswachstum und gegen Ökozid
  • Verpflichtende Fortbildung der Ordnungskräfte zu Antirassismus
  • Ende des Völkermords in Palästina
  • Gegen die Vorherrschaft weißer Menschen
  • Kampf gegen das Patriarchat
  • Schluss mit „rassifizierten“ Polizeikontrollen, bei denen ausländisch aussehende Menschen verstärkt kontrolliert bzw. durch Polizeikontrollen benachteiligt werden
  • Schluss mit der Unterscheidung von Menschen nach Reisepass (gleiche Rechte für alle)
  • Abschiebezentren stellen Orte der Folter dar
  • Schluss mit der Politik der Abschiebungen
  • Frauenhäuser dürfen nicht länger für „queere“ Menschen verschlossen bleiben, also Öffnung auch für Männer
  • Asexualität als anerkannte sexuelle Orientierung

Der Skandal sei, dass „allerlei öffentliche und halböffentliche Institutionen, wie Eurac, Gleichstellungsrätin, Uni Bozen, Uni Innsbruck, Universität Trient, diverse Gewerkschaften, Jugendring, Medien und das Land“ als Unterstützer der Pride aufscheinen und folglich ein linksextremes Parteiprogramm fördern würden, wettern die Freiheitlichen. Im Zuge des Manifests werde Meinungen eine öffentliche Aufmerksamkeit gegeben, die nie und nimmer mehrheitsfähig seien.

In der Tat scheinen Mittelmaß und eine gewisse Bodenständigkeit verloren gegangen zu sein. Eigentlich schade: Denn dem eigentlichen Ansinnen, mehr gesellschaftliche Toleranz für Homosexuelle zu schaffen, erweist man damit wohl einen Bärendienst.

Hier kann jeder selbst das Manifest lesen.

Bezirk: Bozen

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