Weiterbau des Küchelbergtunnels

SVP Burggrafenamt: „Nachhaltige Lösungen für den Verkehrskollaps“

Dienstag, 12. September 2017 | 09:50 Uhr

Meran – Die SVP Bezirksleitung Burggrafenamt hat sich vor kurzem mit Mobilitätslandesrat Florian Mussner getroffen, um die aktuellen und zukünftige Vorhaben im Burggrafenamt zu besprechen. Neben der Freude über die Vergabe der Arbeiten des Küchelbergtunnels wurde auch klar, dass weitere Maßnahmen folgen müssen, um dem Verkehr besser Herr zu werden.

In der SVP Zentrale in der Sparkassenstraße konnte Landesrat Mussner nochmals ausführlich über die nun erfolgte Vergabe der Arbeiten zum zweite Baulos der Nord-West-Umfahrung Meran berichten. Mit einem Ausschreibungsbetrag von 112 Millionen Euro an reinen Bauarbeiten handelt es sich um das größte Straßenbauvorhaben der Südtiroler Landesverwaltung, welches in den nächsten fünf Jahren durchgeführt werden soll. Das beste Angebot wurde von einer Bietergemeinschaft mit Südtiroler Beteiligung und einem Angebot von 100.030.816,02 Euro (Preisabschlag von 2,6 Prozent) eingereicht. „Damit erhält nicht das günstigste Angebot den Zuschlag, sondern laut technischer Bewertung das beste. Es enthält einige positive Vorschläge zur Reduzierung der Belästigungen durch die Bauausführung im Bereich der Schulen, des Bauhofs und des Baustellenareals in der Handwerkerzone Zenoberg“, erklärte Landesrat Mussner. „Mit dem Weiterbau des Küchelbergtunnels werden die Voraussetzung für eine massive Verkehrsentlastung und damit für eine Steigerung der Lebensqualität für viele Bürger geschaffen. Die SVP Burggrafenamt hat in den letzten Jahrzehnten hart daran gearbeitet, dass eine nachhaltige Lösung gefunden wird“, freuen sich auch Bezirksobmann Zeno Christanell und sein Stellevertreter Martin Ganner über den baldigen Baustart, der sogar noch innerhalb 2017 erfolgen könnte.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die geplante Umfahrung des Dorfzentrums von Rabland. „Der Gemeinderat von Partschins hat sich für die Variante D (optimiert) ausgesprochen. Die Trasse verläuft unterhalb des Ortskerns mit Unterquerung der Cutraun- und Saringstraße. Es ist ein Tunnel mit einer Länge von 585 Metern geplant“, berichtete Bürgermeister Albert Gögele. Die Landesregierung hat sich dafür ausgesprochen, zur Variante D weitere hydrogeologische Erkundungen durchzuführen. „Auf der geplanten Trasse werden nach der Ernteperiode 2017 mehrere Vollbohrungen zur genauen Feststellung der hydrogeologischen Beschaffenheit durchgeführt. Die technischen Eigenschaften werden voraussichtlich innerhalb Herbst 2018 der Landesregierung im Konsens mit der Gemeinde zum Beschluss vorgelegt“, ergänzt Mussner. Die SVP Bezirksleitung begrüßt eine baldige Umsetzung, ersucht aber auch um rechtzeitige Aufklärung bei den betroffenen Bürgern. „Wir unterstützen das Anliegen der Gemeinde, das Westportal so weit als möglich vom Siedlungsraum entfernt zu realisieren, um weitere Entwicklungen nicht einzuschränken“, stärkt Obmann Christanell der Gemeinde den Rücken.

Auch zur Umfahrung der Algunder Fraktion Forst gab der Landesrat Auskunft. Hier lobte er den Einsatz der Gemeinden Algund und Marling teilte aber offen und ehrlich mit, dass das Bauvorhaben als nicht prioritär eingestuft wurde und somit im Bautenprogramm 2017 (Haushalt 2017 bis 2021) nicht vorgesehen ist.

Anders schaut es mit einer Reihe von weiteren wichtigen Bauvorhaben aus, so zum Beispiel beim neuen Tunnel Ulten/St.Pankraz. Das Bauvorhaben beinhaltet ein Tunnelbauwerk mit einer Gesamtlänge von knapp einem Kilometer. Dieses beginnt kurz vor dem heutigen ersten Tunnel und endet in Neuweg. Durch dieses Vorhaben kann ein steiler und kurvenreicher Abschnitt mit zwei sehr engen Tunnels umfahren werden. „Im Dezember 2016 erfolgte die erste Sprengung. Bis heute wurden rund 480 m Tunnel vorgetrieben. Das Gestein ist stark zerklüftet und ermöglicht nur einen langsamen Fortschritt. Um die verlorene Zeit einzuholen, wird der Tunnel von beiden Portalen aus vorgetrieben“, weiß Mussner über den aktuellen Stand Bescheid. Gut voran kommen auch weitere Projekte: Zur Verbreiterung der Landesstraße 113 bei Stuls wurde das Ausführungsprojekt genehmigt und zur Ausschreibung weitergeleitet. Bei der Tunnelsanierung Hafling (St. Kathrein) wurde das ebenfalls Vorprojekt in Absprache mit der Gemeinde gut geheißen. Die Ausschreibung der Planungsleistung für das Ausführungsprojekt wird noch im September 2017 veröffentlicht. Auch der Ausbau der Landesstraße 86bei Laurein wurde genehmigt, ebenso positiv wurde die Untertunnelung der Staatsstraße 44 „Jaufenpass“ bei Saltaus (Gemeinde St. Martin i.P. und Gemeinde Riffian) von der Landesregierung begutachtet. Zurzeit laufen die Vorbereitung der Ausschreibung zum Dienstleistungswettbewerb für Planung, Geologie und Bauleitung.

Neben den Straßenbauprojekten, welche bei dieser Sitzung der Bezirksleitung im Fokus standen, wird auch der Ausbau der Radwege, die Elektrifizierung der Vinschger Bahn sowie die Verbesserung der Zuganbindung nach Bozen politisch verfolgt. Ebenfalls bleibt der SVP Bezirk beim Projekt einer Standseilbahn dran. „Eine autofreie Erschließung von Schenna würde ein wesentlicher Baustein für eine zeitgemäße und umweltfreundliche Mobilität sein. Zudem könnte durch eine architektonisch ansprechende Umsetzung eine neue touristische Attraktion entstehen“, meinen Christanell und Ganner. Das aktuelle Grobkonzept sieht eine Standseilbahn von Meran nach Schenna mit Haltestellen in der Handwerkerzone und beim Ortsteil Ofenbauer vor und wäre somit für Gäste aber vor allem auch für die lokale Bevölkerung interessant.

„Moderne Verkehrspolitik muss einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, die Problemlösungen sollen deshalb unter den Aspekten Nachhaltigkeit, Sicherheit und Lebensqualität erfolgen“, unterstreicht die SVP Bezirksleitung.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt