Von: mk
Meran – Die Stadtgemeinde Meran wird vom Deutschen Orden das schlüsselfertige Gebäude Maiense bekommen, um dort die raumgeplagte Obermaiser Mitteschule unterzubringen. Als Gegenleistung erhält die Ordensgemeinschaft das Gelände der Stadtgärtnerei an der Innerhoferstraße. Hier soll ein konventioniertes Altersheim mit insgesamt 150 Betten, einer Mensa und weiteren Einrichtungen entstehen. “Mit diesem Tauschgeschäft schaffen wir zugleich zwei neue wichtige Infrastrukturen für Meran”, sagte Bürgermeister Paul Rösch bei der heutigen Pressekonferenz.
Zwar muss das Immobiliengeschäft Ende August vom Meraner Gemeinderat abgesegnet und der offizielle Vertrag dann noch unterzeichnet werden, doch die Weichen für das Tauschgeschäft zwischen Stadtgemeinde Meran und Deutschem Orden wurden bereits gestellt. In Zuge von mehreren Verhandlungsgesprächen wurden in den letzten Wochen – auch im Beisein vom Deutschorden-Hochmeister Bruno Platter – die Bedingungen und die Einzelheiten definiert.
Das ehemalige Mädchenheim Maiense an der Priamistraße, welches sich im Besitz des Deutschen Ordens befindet, wird der Stadtverwaltung abgetreten. Dort soll ab dem Schuljahr 2018-2019 und zumindest für die nächsten zehn Jahre die Mittelschule Obermais untergebracht werden. Die insgesamt 1,8 Millionen Euro teuren Umbauarbeiten werden vom Deutschen Orden durchgeführt und sollen schon im Oktober starten, sodass die neue Schule im Sommer 2018 schlüsselfertig übergeben werden kann. Im Gegenzug erhält der Deutsche Orden das Gelände der Stadtgärtnerei an der Innerhoferstraße. Die Stadtgärtnerei selbst wird im Sommer 2018 mit dem Bauhof zusammengelegt und in der Untermaiser Handwerkerzone einen neuen Sitz bekommen. In der Innerhoferstraße soll ein mit der Gemeinde Meran konventioniertes Altersheim mit insgesamt 150 Betten, einer Mensa und weiteren Einrichtungen errichtet werden. Unterirdisch soll eine öffentliche Parkgarage mit etwa 80 Stellplätzen entstehen. Im Gegenzug verschwindet ein Teil der rund 80 bestehenden Parkplätze an der Oberfläche und schafft Platz für eine umfangreiche Grünanlage rund um das neue Gebäude.
1,3 Millionen für zwei Infrastrukturen
Das Tauschgeschäft wird die Gemeinde insgesamt lediglich 1,3 Millionen Euro kosten. “Das Grundstück an der Innerhoferstraße wurde bei einer unabhängigen Schätzung mit 3,2 Millionen Euro bewertet. Das Maiense im Gegenzug hat einen Wert von 2,7 Millionen Euro. Zusammen mit den 1,8 Millionen Euro für die Umbauarbeiten erhält die Gemeinde also einen Gegenwert von 4,5 Millionen Euro. Bleibt eine Differenz von 1,3 Millionen Euro, die der Deutsche Orden von der Gemeinde erhält”, rechnete Vermögensstadtrat Nerio Zaccaria vor. Dazu kommen noch die Kosten für die Außengestaltung und die Einrichtung des neuen Schulgebäudes, welche die Gemeinde selbst übernimmt. Das derzeitige Gebäude der Mittelschule Obermais bleibt dagegen in Gemeindebesitz.
Großer Schritt für Schule und Senioren
“Bereits seit Beginn dieser Amtsperiode hat der Gemeindeausschuss dem Thema Schulbau große Beachtung geschenkt. Es gilt, langfristig zu planen, um Schulgebäude zu sanieren und andere auszubauen, sodass den wachsenden Bedürfnissen Rechnung getragen werden kann. Hierfür wurden im Einheitlichen Strategiedokument über 27 Millionen Euro verpflichtet”, erinnerte Bürgermeister Rösch. “Wir haben uns sehr bemüht, eine von der Lage her optimale Lösung zur Behebung der Raumnot in der Mittelschule Obermais zu finden – unabhängig davon, ob und wann das ehemalige Böhler-Gebäude zur Verfügung stehen wird”, so Rösch.
“Oberstes Ziel war und ist es, den Obermaiser SchülerInnen und ihren Familien im Herbst 2018 ein anständiges Schulgebäude bereit zu stellen”, hob Stadtrat Stefan Frötscher hervor. “Aber mit dieser gelungenen Rochade lösen wir nicht nur die langjährige Notsituation der Obermaiser Mittelschule, gleichzeitig schaffen wir auch ein neues Betreuungsangebot für unterstützungs- und pflegebedürftige ältere Menschen, das angesichts der steigenden Lebenserwartung in Zukunft benötigt wird”, so Frötscher weiter.