Politischer Paukenschlag

Thomas Widmann will es mit “kleinem Edelweiß” nochmal wissen

Donnerstag, 08. Juni 2023 | 08:05 Uhr

Bozen – Am Mittwochabend gab es in Südtirol einen politischen Paukenschlag: Thomas Widmann will bei den Landtagswahlen mit einer eigenen Liste in den Ring ziehen.

Wie zunächst “stol.it” berichtet hat, möchte Widmann mit dem “kleinen Edelweiß” antreten. In einem Schreiben an SVP-Parteiobmann Philipp Achammer zieht Widmann einen Vergleich mit der CDU und CSU. Nach der Wahl möchte er in einer gemeinsamen Fraktion mit der SVP im Landtag arbeiten.

Thomas Widmann war nach der SAD-Affäre in Ungnade gefallen. In den Abhörprotokollen hat er sich abschätzig über Arno Kompatscher geäußert, indem er zitiert wurde: „Wir haben noch nie so einen schwachen Landeshauptmann gehabt, noch nie einen, der so viel Schaden für das Land gemacht hat.“ In der Folge wurden ihm die Kompetenzen als Gesundheitslandesrat entzogen. Einen Rücktritt verweigerte Widmann jedoch. Eine direkte Kandidatur für die SVP bei den Wahlen im Herbst wird es auch aus diesem Grund nicht geben.

Zuletzt sparte der 63-Jährige nicht mit Kritik an der SVP. Er glaube, dass viele Menschen der SVP den Rücken zukehren und nach Alternativen suchen, erklärte er.

Ob das kleine Edelweiß von der SVP genehmigt wird, ist unklar. Parteiobmann Achammer hat bereits verlauten lassen, dass laut Parteistatut das kleine Edelweiß lediglich für Gemeinderatswahlen reserviert ist.

Für den Noch-Abgeordneten Thomas Widmann ist das kleine Edelweiß eine große Chance für die SVP. Die Liste teile nämlich dieselben Werte und dasselbe Programm der SVP und würde nach der Wahl die Vereinigung mit der Fraktion der SVP anstreben. Die Gefahr einer Spaltung sieht das Südtiroler Politik-Urgestein nicht gegeben. Das Gegenteil sei der Fall.

Von: luk

Bezirk: Bozen