Corrarati drängt auf neue Lösung

Zu nah am Gefängnis: Debatte um Ötzi-Standort flammt neu auf

Donnerstag, 21. August 2025 | 10:36 Uhr

Von: mk

Bozen – Nach zahlreichen Studien, Simulationen und Untersuchungen schien endlich eine Lösung in Sicht. Das Land hat das Ex-Enel-Gebäude in der Dante-Straße in Bozen zum Standort für das neue Ötzi-Musuem auserkoren. Offenbar hatte man sich mit Bozen zusammengerauft. Doch nun wirft die amtierende Stadtverwaltung die Pläne wieder über den Haufen. Bürgermeister Claudio Corrarati und sein Stellvertreter Stephan Konder suchen eine andere Lösung.

Im Gespräch sind etwa das Ex-Ina-Gebäude bei der Talferbrücke oder das Museion. Grund für die Skepsis ist: Eine so wichtige kulturelle Einrichtung wie das neue Ötzi-Museum könne nicht in unmittelbarer Nähe zum Gefängnis errichtet werden. Zwar würde die Situation mit dem Neubau des Gefängnisses anders ausschauen, doch bis es so weit ist, vergehen bekanntlich noch Jahre.

Landeshauptmann Arno Kompatscher hält eine Diskussion zwar für legitim. Trotzdem plädiert er dafür, sich an „Fakten und Studien“ zu halten. Auch Landesrat Christian Bianchi meint, dass man im Prinzip darüber reden könne. Bereits im Koalitionsprogramm der neuen Stadtregierung in Bozen sei festgeschrieben worden, dass ein neuer Standort für den Mann aus dem Eis evaluiert wird. Immerhin handle es sich bei dem Museum um die wichtigste kulturelle Attraktion in Bozen. Demnach sollte laut Bianchi die Stadtverwaltung von Bozen Verantwortung übernehmen und formell Alternativvorschläge unterbreiten, die parallel zu jenem der Landesregierung geprüft werden.

Im Interview mit dem Corriere fordert Corrarati die Einrichtung einer Arbeitsgruppe mit dem Land. Früher oder später werde es zu einem Treffen mit dem Landeshauptmann kommen müssen. Auch die Nähe der Quästur und der Carabinieri-Kaserne hält der Bürgermeister für problematisch.

Den Virgl als Standort für die Gletschermumie lehnt Corrarati jedoch ab. Bozens Hausberg war in der Vergangenheit des Öfteren im Gespräch. Dass der Virgl sich selbst überlassen wird, sei zwar bedauerlich. Doch die Ausrichtung, die laut Corrarati zum Virgl passt, sei allein schon aufgrund seiner Geschichte, aber auch wegen seiner Lage eher sportlicher Natur. Außerdem seien die Flächen dort in Privatbesitz.

„Die beste Lösung für den Standort muss von Experten eruiert werden“, betont Corrarati im Interview. Ihm schwebt am ehesten ein Standpunkt hinter der Talferbrücke vor – dort, wo sich das Ex-Ina-Gebäude befindet.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 23 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen