Autos gerieten durch herabstürzende Trümmer in Brand

Tote bei russischen Raketenangriffen in der Ukraine

Dienstag, 23. Januar 2024 | 22:21 Uhr

Bei russischen Raketenangriffen im ganzen Land sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj 18 Menschen getötet und mehr als 130 verletzt worden. Mehr als 200 Orte seien getroffen worden, darunter 139 Wohnhäuser, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Beamte in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, hatten zuvor erklärt, dass acht Menschen bei einem Angriff auf ein Wohnhaus getötet worden seien.

Besonders hart habe es Charkiw im Osten der Ukraine getroffen, erklärte Selenskyj weiter. Dort werde in den Trümmern eines Hochhauses noch nach Menschen gesucht. “Hier lebten ganz normale Menschen”, betonte der Präsident. Laut dem ukrainischen Präsidenten hatte Russland insgesamt mehr als 40 Raketen abgefeuert.

In der Hauptstadt Kiew wurden offiziellen Angaben zufolge mehr als 20 Leute verletzt. In der Stadt seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit. Auch mehrere Autos seien durch herabstürzende Trümmer in Brand geraten. In einer Wohnung sei zudem ein nicht explodierter Raketensprengkopf entdeckt worden. Das gesamte Haus sei mittlerweile evakuiert.

Laut Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj setzte das russische Militär bei den morgendlichen Angriffen insgesamt 41 Raketen unterschiedlichen Typs ein. Nur knapp die Hälfte konnte demnach abgefangen werden. Immerhin über Kiew, das dank westlicher Unterstützung verhältnismäßig gut mit Luftverteidigungssystemen ausgestattet ist, konnten den Militärangaben zufolge alle Raketen im Anflug abgeschossen werden. Am frühen Nachmittag wurde in mehreren Regionen erneut Luftalarm ausgerufen.

Ein Kommando der polnischen Streitkräfte teilte indes mit, dass wegen der Angriffe Kampfjets der eigenen Luftwaffe und von Verbündeten über Polen aufgestiegen seien. Dazu kam es auch schon in der Vergangenheit bei heftigen Luftangriffen auf die Ukraine – seit ein paar Wochen gibt es dazu auch Mitteilungen.

Von: APA/dpa/Reuters/AFP