13 Verletzte

Toter nach russischem Angriff auf Pokrowsk

Freitag, 13. Oktober 2023 | 14:00 Uhr

Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Die russische Armee habe am Freitag zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtete.

Ebenfalls am Freitag wurde in der südukrainischen Stadt Beryslaw offiziellen Angaben zufolge eine 34-jährige Frau getötet, nachdem eine russische Drohne ihr ziviles Fahrzeug angriff. Ihr 36-jähriger Ehemann wurde ins Krankenhaus gebracht, wie der Militärverwaltungschef der Region Cherson, Olexander Prokudin, mitteilte. Auch eine 79-jährige Frau ist demnach verletzt worden.

Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk – rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka. Die schweren Kämpfe um Awdijiwka halten auch laut Einschätzung internationaler Experten weiter an. Den russischen Angreifern sei es wohl gelungen, in den vergangenen Tagen rund 4,5 Quadratkilometer zu besetzen, teilte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) am Donnerstagabend mit. Zugleich wurde in dem Bericht betont: “Den russischen Kräften sind bis zum 12. Oktober keine größeren Durchbrüche bei Awdijiwka gelungen.”

Es sei “unwahrscheinlich, dass sie die ukrainischen Kräfte in der Stadt sofort abschneiden werden”. Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, berichtete im ukrainischen Staatsfernsehen von heftigem Beschuss in der Nacht auf Freitag. “Der Feind setzt alles ein, was er hat.” Awdijiwka liegt in unmittelbarer Nähe der von Russland besetzten Großstadt Donezk. Ziel der seit zwei Tagen aber noch einmal verstärkten russischen Offensive ist es offenbar, Awdijiwka von der Versorgung abzuschneiden und die dort stationierten ukrainischen Truppen einzukesseln.

Das britische Verteidigungsministerium teilte unterdessen in seinem täglichen Update mit, es seien in der Ukraine seit drei Wochen keine Angriffe mehr mit russischen Langstreckenfliegern (Russian Air Force Long Range Aviation (LRA) aircraft) geflogen worden. Womöglich wolle die russische Luftwaffe vorhandene Raketenbestände aufsparen und die Pause nutzen, um seine Bestände mit Blick auf weitere schwere Angriffe gegen die Ukraine im Winter aufzustocken, schrieben die Briten beim Kurznachrichtendienst X.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. London will damit russischer Desinformation entgegentreten. Moskau weist entsprechende Vorwürfe stets zurück.

Russland führt seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Bei Angriffen auf die Infrastruktur des Nachbarlandes werden immer wieder ukrainische Zivilisten getötet.

Von: APA/dpa