Von: APA/dpa
US-Präsident Donald Trump hat seine Ankündigung bekräftigt, erneut Atomwaffentests durchführen zu lassen. Der Republikaner sagte am Mittwoch in einer Videobotschaft auf seiner Plattform Truth Social: “Dieser Prozess wird sofort beginnen.” Zuvor war bekanntgeworden, dass der russische Präsident Wladimir Putin seine Regierung anwies, die Zweckmäßigkeit möglicher Atomwaffentests zu prüfen.
Als Begründung für Atomwaffentests führte Trump erneut an, dass andere Länder Testprogramme hätten und man daher auf gleicher Basis testen werde. Der US-Präsident hatte sich vor einer Woche bereits exakt so geäußert und damit weltweit für Aufsehen gesorgt, zumal es für den Test von Atomwaffen seit Jahrzehnten ein Moratorium gibt. Die USA hatten ihren letzten Test 1992 durchgeführt.
Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass Kremlchef Putin seine Regierung anwies, die Zweckmäßigkeit von Atomwaffentests zu prüfen. Putin beauftragte bei einer Sitzung des Sicherheitsrates die Ministerien für Verteidigung und Äußeres, die Geheimdienste, aber auch die zivilen Ministerien, dafür Informationen zu sammeln. Das ging aus der Kreml-Mitschrift der Sitzung hervor. Die Informationen sollten in Vorschläge für mögliche Vorbereitungen für Atomwaffentests münden, sagte Putin demnach.
Minister: USA wollen keine nuklearen Explosionen
Was genau die USA testen wollen, war nach Trumps ursprünglicher Ankündigung zunächst offen geblieben. Die Vermutung lag nahe, dass es eher um Tests von Trägerraketen und von anderen für die Atombomben nötigen Systeme gehen sollte. Am Wochenende stellte dann US-Energieminister Chris Wright klar, dass es keine nuklearen Explosionen geben solle. “Die Tests, über die wir gerade sprechen, sind Systemtests. Das sind keine nuklearen Explosionen.” Man werde neue Waffensysteme testen, sagte Wright. Sein Ministerium ist für viele Aspekte des nuklearen Arsenals zuständig.
In seiner neuen Videobotschaft nannte Trump keine Details, sondern sprach nur allgemein von Atomwaffentests.
Moskau droht mit neuartigen Atomwaffen
Russland hatte seine nuklearen Drohungen zuletzt verstärkt. Der Kreml sprach auch von neuartigen Waffen wie der atomgetriebenen Langstreckenrakete Burewestnik und dem atomgetriebenen Torpedo Poseidon. Die Angaben über die Trägerraketen lösten im Ausland weniger Befürchtungen aus als frühere Kreml-Drohungen.
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) warnte in einer ersten Reaktion vor einer “nuklearen Rüstungsspirale”: “Eine Welt mit mehr Atomwaffen und neuen Atomtests ist nicht sicherer”, schrieb sie in Sozialen Medien. Deshalb setze sich Österreich dafür ein, dass der Atomteststoppvertrag in Kraft tritt. Sicherheit sei “nur in einer Welt ohne Nuklearwaffen möglich”.




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