„Verkehrspolitische Lösung dringend gebraucht“

Überetscher Bahn: STF sagt Nein zum Anschluss an Bozner Tram

Dienstag, 18. September 2018 | 10:45 Uhr

Bozen – Ja zur Überetscher Bahn, Nein zum Anschluss an die Bozner Tram – die Bezirksgruppe Unterland-Überetsch der Süd-Tiroler Freiheit bekräftigt ihre Forderung nach der Reaktivierung der Überetscher Bahn. „Die Überetscher Bahn muss aber an den Bozner Bahnhof angeschlossen werden. Ein Anschluss an die geplante Bozner Tram macht das Bahnprojekt sinnlos“, gibt Stefan Zelger von der Bezirksgruppe zu bedenken.

Derzeit wird darüber diskutiert, die Überetscher Bahn, sollte sie denn wirklich kommen, mit der geplanten Tram in Bozen zu verbinden. Dies würde die Überetscher Bahn aber unattraktiv machen, wie Zelger aufzeigt: „Die Fahrgäste müssten in Sigmundskron von der Überetscher Bahn auf die Tram umsteigen. Diese würde dann mit der Geschwindigkeit, oder besser Langsamkeit, einer Stadttram weiterfahren und an zahlreichen Haltestellen stehen bleiben. Eine fast einstündige Fahrt für 13 Kilometer Luftlinie von Kaltern nach Bozen wäre keine gute Alternative zum Auto.“

Vielmehr sollte die Neugestaltung des Bahnhofsareals genutzt und die Überetscher Bahn direkt an den Bahnhof, und damit ans Bozner Zentrum, angeschlossen werden, so Zelger.

Wie dringend eine große verkehrspolitische Lösung gebraucht wird, würden die Zahlen zeigen: Die Staatsstraße 42 (Tonale-Mendel-Bozen) sei nach Autobahn und MeBo die am häufigsten befahrene Straße im Land. „Täglich wälzen sich knapp 24.000 Fahrzeuge durch das Überetsch! Staus oder stockender Verkehr zu den Stoßzeiten sind die Regel. Der im Bau befindliche Metrobus wird keine durchgehende Vorzugsspur haben, sondern nur auf einem Fünftel der gesamten Strecke. Er wird das Verkehrsproblem im Überetsch bestenfalls lindern, aber nicht lösen. Eine Zugverbindung Bozen-Kaltern wäre die Königslösung. Deshalb müssen den vielen Ankündigungen nun endlich Taten folgen“, betont Zelger abschließend.

Von: mk

Bezirk: Bozen