Von: APA/dpa
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der Hafenstadt Temrjuk in der Region Krasnodar im Süden Russlands sind am Donnerstag Tanks mit Erdölprodukten in Brand geraten. Laut Behörden erfasste das Feuer in der Stadt auf der Halbinsel Taman eine Fläche von 2.000 Quadratmetern. Dutzende Kräfte der Feuerwehr und des Zivilschutzes waren demnach im Einsatz, um den Brand zu löschen. Schon in der Nacht auf den 5. Dezember war der Hafen der Stadt Ziel eines Drohnenangriffs gewesen.
Die Ukraine nimmt immer wieder Anlagen der russischen Ölindustrie unter Beschuss. Ziel ist es, nicht nur den Nachschub für die russischen Streitkräfte im Angriffskrieg gegen die Ukraine zu stören. Kiew will durch die Treffer auch die für Russlands Krieg wichtigen Einnahmen aus dem Ölverkauf schmälern.
Tote und Verletzte zu Weihnachten in der Ukraine
Russland überzog indes die Ukraine auch zu Weihnachten mit Luftangriffen auf die Energieinfrastruktur. In der Region Odessa am Schwarzen Meer meldeten die Behörden nach russischen Drohnenangriffen einen Toten und zwei Verletzte. An der Hafen- und Energieinfrastruktur gebe es Schäden. Im Gebiet Charkiw nahe der russischen Grenze gab es bei Angriffen Behörden zufolge einen Toten und 15 Verletzte. Im Gebiet Tschernihiw starben zwei Menschen bei einem Drohnenangriff an Heiligen Abend.
“Das Gebiet Tschernihiw erlebte Weihnachten unter Beschuss. Leider starben zwei Menschen. Zwei weitere wurden verletzt”, teilten die Behörden am Donnerstag in der Früh mit. Das ukrainische Energieministerium informierte über zahlreiche Notabschaltungen und Stromausfälle im Land nach den russischen Angriffen.
Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr griff Russland in der vergangenen Nacht mit 131 Drohnen an, 106 davon seien unschädlich gemacht worden. Es habe 22 Einschläge von Drohnen an 15 Stellen im Land gegeben. Die ukrainische Führung wirft Moskau Terror an Weihnachten vor. Wegen der Ausfälle von Strom und Heizung jetzt in der kalten Jahreszeit ist die Lage für viele Menschen in dem Land besonders bedrohlich.
Russland meldet Tote nach ukrainischen Angriffen
Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass die Flugabwehr in der Nacht 141 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört habe. Betroffen war vor allem die Region Brjansk nahe der ukrainischen Grenze. Auch in der russischen Hauptstadt Moskau berichtete Bürgermeister Sergej Sobjanin von mehreren abgeschossenen Drohnen. Kiew wehrt sich damit gegen den russischen Angriffskrieg.
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff seien drei Männer eines humanitären Hilfskonvois aus der russischen Teilrepublik Dagestan getötet worden, teilte Republikchef Sergej Melikow bei Telegram mit. Ein Verletzter sei ins Krankenhaus gebracht worden. Demnach wollten die Helfer, die in der russischen Grenzregion zur Ukraine unterwegs waren, Bedürftigen mit zwei Lastwagen humanitäre Hilfsgüter bringen. Zum genauen Ort des Vorfalls machte Melikow keine Angaben.
Russland, das Weihnachten nach orthodoxem Brauch, erst am 7. Jänner feiert – wie auch weiter viele orthodoxe Christen in der Ukraine -, hatte eine Waffenruhe an den Festtagen abgelehnt. Mit den Angriffen will die russische Führung Kiew auch zwingen, sich auf ein Friedensabkommen zu Moskaus Bedingungen einzulassen. Die Ukraine sieht Moskaus Forderungen als Aufruf zur Kapitulation.
Die Ukraine wehrt sich seit inzwischen fast vier Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Russland richtet mit seinen Drohnen- und Raketenschlägen weitaus größere Schäden in der Ukraine an als umgekehrt.




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