„Bisherige Idylle verschwindet“

Umweltschützer wollen Forststraße im Nationalpark verhindern

Montag, 10. Dezember 2018 | 09:03 Uhr

Prad – Die Eigenverwaltung Prad plant auf den „Schweinböden“ am Prader Berg eine neue Forststraße zu bauen. Der Gemeindeausschuss hat bereits mehrheitlich der Genehmigung zur Überquerung des bisherigen Weges auf Gemeindegrund zugestimmt. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau hat aus ökologischen und formellen Gründen einen Einspruch erhoben. Dieser wurde vom Gemeindeausschuss nun abgelehnt.

Die Umweltschutzgruppe Vinschgau weist in ihrem Einspruch auf die ökologische und kulturhistorische Bedeutung der „Schweinböden“ hin. Anhand einer Artenliste sei ersichtlich, dass auf den „Schweinböden“ laut Experten schützenswerte und seltene Pflanzen und demzufolge auch viele Insekten vorkommen.

„Daher fordern wir vor Genehmigung des Projektes eine aktuelle Untersuchung dieses Nationalpark-Gebietes im Sinne der Biodiversität“, erklärt die Umweltschutzgruppe Vinschgau. Der neue „Waldweg“ sei als sogenannte „Hennenleiter“ konzipiert, dessen Trasse kreuz und quer durch das Gelände führe. Aus forstwirtschaftlicher Sicht bestehe dafür keine Notwendigkeit. Für die Erreichung des Kraftwerkhauses Tschrinbach sei die bestehende Zufahrt ebenfalls ausreichend gewesen. Durch eine Sanierung dieses bestehenden Erschließungsweges könne man ohne weiteres auf den Neubau verzichten.

„Nachteilig wirkt sich der Bau eines zusätzlichen Fahr-Weges auf die Besonderheit dieses Gebietes allemal aus: Die angepeilte touristische Erschließung bringt mehr Verkehr, Müll und Lärm bis auf die ‚Oberen Schweinböden‘. Die bisherige einmalige Idylle verschwindet. Der bestehende Fahrweg würde laut ‚abgeändertem‘ Beschluss des Gemeindeausschusses nicht zurückgebaut“, erklärt die Umweltschutzgruppe Vinschgau. Sie ersucht auf dieses Projekt aus landschaftsschützerischen und ökologischen Gründen zu verzichten.

Von: mk

Bezirk: Vinschgau