Bozen – Der Kammerabgeordnete von Fratelli d’Italia, Alessandro Urzì ist neuer Vorsitzender der Sechser-Kommission, dem gemeinsamen Gremium von Staat und Provinz für die Umsetzung der Südtiroler Autonomie.
Die Vertreter der deutschen Sprachgruppe haben sich bei der Abstimmung enthalten, wie Urzì selbst gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa erklärte. Dies sei aus einem Wunsch auf gute Zusammenarbeit und aus einem Vertrauensvorschuss heraus geschehen, betonte der ehemalige Südtiroler Landtagsabgeordnete.
„Unser Interesse ist es, die besten Voraussetzungen für die Autonomie Südtirols zu schaffen, von der alle Bürger aller Sprachgruppen profitieren können”, sagte Urzì laut Ansa.
Urzìs politische Karriere nimmt damit eine kuriose Wende. 24 Jahre lang positionierte sich der ehemalige Landtagsabgeordnete als Hardliner und Verfechter der italienischen Sache in Südtirol. Dabei lieferte er sich oft heftige Wortduelle mit Vertretern der SVP und anderer deutschsprachiger Parteien.
Während er zunächst Vertreter von Alleanza Nazionale und der Gruppe „Futuro e Libertà“ war, gründete er im Jahr 2013 „L’Alto Adige nel cuore“, um dann in der rechtsnationalen Partei „Fratelli d’Italia“ rund um Ministerpräsidentin Giorgia Meloni aufzugehen. Im Jahr 2017 wurde er von Meloni selbst zum Regionalsprecher der Partei ernannt.
Die paritätisch besetzte Sechser-Kommission ist neben der Zwölfer-Kommission bekanntlich für den laufenden Verhandlungs- und Übertragungsprozess bestimmter Gesetzgebungskompetenzen von den zentralstaatlichen Regierungs- und Gesetzgebungsorganen an regionale Verfassungsinstitutionen zuständig, wie etwa dem Südtiroler Landtag.
Von: mk
