Bozen – Die Junge Generation in der SVP kritisierte in einer Aussendung, dass die Schar an Wohnwagentouristen, die zur Weihnachtszeit nach Meran kommt, die kostenlosen Stellplätze am Praderplatz nutzen. Die Pendlerinnen und Pendler wüssten daher nicht, wo sie ihr Auto abstellen sollen. Die SVP fordert deshalb, dass mit Höhensperren die Zufahrt für Camper verhindert werden soll.
Darauf antwortet die Meraner Mobilitätstadträtin Madeleine Rohrer: „Laut Straßenkodex sind Camper gleichgestellt mit anderen Autos. Das heißt, Camper dürfen dort geparkt werden, wo auch andere motorisierte Fahrzeuge abgestellt werden und damit müssen Parkplätze auch für alle Fahrzeugkategorien zugänglich sein. Was die SVP nicht sagt: Der Praderplatz wird zweimal wöchentlich für den bei Touristen so beliebten Wochenmarkt genutzt. Am Dienstag besetzt der Markt rund ein Drittel der Stellflächen. Am Freitag ist für Pendlerinnen und Pendler das Parken am Praderplatz überhaupt nicht möglich.“
Als Stadträtin für Mobilität und Umwelt sei es ihr ein großes Anliegen, dass möglichst viele Pendler die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, erjklärt Rohrer. „Jene, die auf das Auto angewiesen sind, um bis zu nächsten Haltestelle zu kommen, sollen daher auch Stellplätze insbesondere an den Bahnhöfen vorfinden. Daher wird voraussichtlich im Herbst 2018 mit den Arbeiten zur Aufwertung des Parkplatzes am Bahnhof Untermais begonnen. Das Projekt ist zurzeit in Ausarbeitung. Für den Pendlerparkplatz und die Tiefgarage am Meraner Bahnhof laufen die Vorbereitungen.“
Diese beiden Pendler-Parkplätze allein würden für eine Verkehrsberuhigung nicht ausreichen, wenn weiterhin auf Massentourismus gesetzt wird. Denn wer “Events sät”, werde noch mehr Verkehr – heute reisen 85 Prozent der Urlauber mit ihrem eigenen Auto oder Camper an – ernten, ist Rohrer überzeugt. Deshalb brauche es dringend ein Tourismuskonzept, das auf Nachhaltigkeit setze, erklärt Rohrer.
Von: mk
