Von: mk
Bozen – Das Land will dem Mangel an Allgemeinmedizinern entgegenwirken: Anfang Oktober haben weitere 16 Jungärzte die dreijährige Facharztausbildung aufgenommen.
Mitte September erhielten 14 frisch gebackene Südtiroler Hausärzte und Hausärztinnen ihr Diplom in Allgemeinmedizin. Anfang Oktober startete der neue Jahrgang mit insgesamt 16 Jungärzten die dreijährige Facharztausbildung, neun weitere Anwärter haben die Ausbildung bereits im Juni begonnen. Die Ausschreibung für den nächsten Ausbildungslehrgang findet Ende November statt. In den Jahren 2019 bis 2021 dürften dann insgesamt 48 Hausärzte ihren Dienst als Hausärzte antreten.
Angesichts des Hausärztemangels, der anstehenden Pensionierungen und der organisatorischen Neuerungen ist das Land Südtirol bemüht, Jungmediziner für den Beruf des Hausarztes zu begeistern. Dem auf Landesinitiative neu errichteten “Institut für die Sonderausbildung in Allgemeinmedizin” an der Claudiana obliegt es nun, die Sonderausbildung in Allgemeinmedizin und die damit verbundene Lehre und Tätigkeiten.
“Hausärzte sind die zentralen Partner für die Grundversorgung und die kontinuierliche, oft lebenslange Betreuung der Bevölkerung bei allen gesundheitlichen Problemen”, betonte Adolf Engl, Präsident des Institutsrates für die Sonderausbildung in Allgemeinmedizin beim Treffen der 16 “Neuen” vergangene Woche in Bozen. Dabei sei es notwendig, junge Ärzte für diese Fachrichtung zu begeistern. Eine, die dies bereits getan hat, ist Rafaela Fiung aus Enneberg. Sie ist eine der 16 neu Auszubildenden, die auf die Frage, warum sie diese Fachrichtung gewählt hat, klare Worte findet: “Als Hausarzt steht der Kontakt zum Patienten sowie der ganzheitliche Ansatz in der Behandlung im Vordergrund.”
Die Ausbildung in Allgemeinmedizin umfasst insgesamt 44 Wochen in akkreditierten Hausarztpraxen, 100 Wochen klinische Praktika in verschiedenen Abteilungen der Krankenhäuser, 129 Seminare sowie eine Abschlussarbeit. Anschließend können die Allgemeinmediziner ihre Tätigkeit in Südtirol aufnehmen.