Von: mk
Bozen – Die Landesräte Mauro Gilmozzi, Florian Mussner und Richard Theiner haben am Samstag für 2017 eine Schließung des Sellajochs an zehn Tagen angekündigt. Die als „Green Days“ benannten Schließungstage seien als erster politischer Schritt gegen den „unerträglichen Verkehrsterror auf den Pässen“ zweifellos zu würdigen, finden die grünen Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hans Heiss. Ihnen geht die Maßnahme allerdings zu wenig weit.
Die Entscheidung zeige in aller Klarheit, dass nach Jahren oft erregter und ergebnisloser Diskussion konkrete Schritte gegen das Ausmaß der Belastung unausweichlich seien, so die Grünen. Umweltorganisationen, verantwortliche Touristiker und Medien hätten längst darauf hingewiesen, seien aber allzu oft mit dem Vorwurf von Weltfremdheit und Fundamentalismus überschüttet worden. Dass nun maßgebliche Politiker von Trentino und Südtirol mit den schonungsvoll als „Green Days“ bezeichneten Schließungstagen die Dringlichkeit zielführenden Handelns anerkennen, sei ohne Zweifel ein Durchbruch.
„Diesem ersten Schritt, der vor allem der Sensibilisierung und Erprobung dient, müssen bis 2022 weitere Phasen einer planvollen Strategie folgen: Von der zeitweiligen Schließung hin zu durchgehenden Schonzeiten während der gesamten Saison und auf allen Pässen, flankiert durch öffentliche und E-Mobilität, eine breite Aufklärungsoffensive, mit ständiger Abstimmung aller Beteiligten. Nur so bleibt die Berechtigung des Ehrentitels „Welterbe Dolomiten“ glaubwürdig, vor allem aber wird die dringende Schonung von Natur und Anwohnern ermöglicht“, erklären die Grünen.
Innovativer Verkehr des 21. Jahrhunderts sei emissions- und geräuscharm, öffentlich und vor allem eines: weniger. Die Dolomitenpässe seien Testfall für eine umfassende Wende, die sich nicht nur mit „Green Days“ begnügt, sondern auf eine „Grüne Zukunft“ abziele, erklären die Grünen abschließend.