Von: mk
Meran – Meran hat gewählt und Geschichte geschrieben: Die 38-jährige Anwältin und bisherige Vizebürgermeisterin Katharina Zeller ist die neue Bürgermeisterin in der Passerstadt. Zeller ging als Kandidatin der SVP in Zusammenarbeit mit der Bürgerliste “Mutiges Meran – coraggiosa” ins Rennen.
Zeller, die nach dem ersten Wahlgang bereits als Favoritin galt, setzte sich in der Stichwahl deutlich gegen den amtierenden Bürgermeister Dario Dal Medico durch und siegte 57,4 Prozent über ihren Kontrahenten. In absoluten Zahlen sind dies 7.265 Stimmen im Vergleich zu 5.385 Stimmen, die Dal Medico verzeichnet.
Zeller, die Tochter von SVP-Senatorin Julia Unterberger sowie vom ehemaligen Senator Karl Zeller ist, profitierte von der Unterstützung der Mittelinks-Kandidatin Ulrike Ceresara und vom Partito Democratico (PD), die beide nach dem ersten Wahlgang eine Wahlempfehlung für sie aussprachen.
Mit Zellers Wahlsieg hat die SVP das Rathaus in Meran wieder zurückerobert. Gleichzeitig repräsentiert die 38-Jährige eine neue Generation von Südtiroler Politikern, die dem öko-sozialen Flügel nahesteht und sich für den Dialog zwischen deutsch- und italienischsprachiger Bevölkerungsgruppe stark macht. Bereits im ersten Wahlgang wurde sie von der italienischen Bürgerliste “Mutiges Meran – coraggiosa” unterstützt, was ihre Qualität als Brückenbauerin zum Ausdruck brachte.
Dario Dal Medico erkannte seine Niederlage an und gratulierte seiner Nachfolgerin zu ihrem Erfolg. Der Wahlausgang markiert einen bedeutenden Wendepunkt für Meran. Katharina Zellers Wahlsieg wird nicht nur in der Passerstadt, sondern in ganz Südtirol als historisches Ereignis betrachtet, zumal es in Meran zum ersten Mal eine Frau an die Spitze der Stadtverwaltung geschafft hat.
Profitiert hat Zeller auch davon, dass gleich mehrere Parteien keine Wahlempfehlung ausgesprochen haben und die Entscheidung ihren Wählern überließen. Im Mitterechts-Lager waren dies Fratelli d’Italia und die Lega, im Lager von Mittelinks das Team K und La Sinistra Die Linke.
Um eine italienische Vertretung im Stadtrat zu gewährleisten, wird Zeller nicht nur auf die Unterstützung des Partito Democratico angewiesen sein. Sie muss auch eine Vereinbarung mit der Bürgerliste “Alleanza di Merano” des abgewählten Bürgermeisters Dario Dal Medico anstreben. Dadurch entstünde die erste “große Koalition” in Südtirol, in der Vertreter beider politischen Lager zusammenarbeiten.
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