Von: mk
Bozen – Im Juni wurde vom Landtag ein freiheitlicher Tagesordnungsantrag angenommen, welcher die Landesregierung beauftragte, zu überprüfen, welche berufsfeldnahen Bachelorstudien zum Südtirol-spezifischen Ausbildungslehrgang für Integrationslehrpersonen zugelassen werden können. Wie nun der zuständige Landesrat bekannt gab, soll der Beschluss innerhalb Mitte Oktober im Einvernehmen mit der Freien Universität Bozen von der Landesregierung verabschiedet werden.
„Der Entwurf für den Beschluss der Landesregierung sieht vor, dass zum Auswahlverfahren für den Südtirol-spezifischen Ausbildungslehrgang als Integrationslehrperson für die Mittel- und Oberschule auch Personen mit berufsfeldnahen Bachelorstudien der Pädagogik, Sozialpädagogik und Psychologie zugelassen werden sollen“, entnimmt der Einbringer des Antrages, Hannes Zingerle, aus dem vorliegenden Bericht.
„Das Land Südtirol beabsichtigt ab Herbst 2019 eine neue Ausbildung für Integrationslehrer zu starten. Grund dafür sei der Personalmangel. Allein in den deutschen Mittel- und Oberschulen waren im letzten Schuljahr 140 Stellen für Integrationslehrer unbesetzt. So nutzt das Land Südtirol nun die neue Kompetenz für die Lehrerausbildung und hat den Lehrgang eingerichtet. Er richtet sich dabei an Interessierte mit und ohne Lehrbefähigung. In beiden Fällen erfolgt vor dem Ausbildungsbeginn ein Aufnahmeverfahren“, erklärt der freiheitliche Landtagsabgeordnete die Hintergründe.
„Bei jenen, welche keine Lehrbefähigung haben, gilt ein Magisterstudium (fünf Jahre) oder ein Diplom nach alter Studienordnung (vier Jahre) egal welcher Richtung als Voraussetzung, während Bachelorstudenten bisher der Kurszugang verwehrt blieb. Der freiheitliche Antrag, welcher vom Landtag genehmigt wurde, konnte hier einiges nachbessern“, so Zingerle.
„Bisher gab es die absurde Situation, dass beispielsweise ein diplomierter Architekturstudent Integrationslehrer werden konnte, eine Sozialpädagogin mit Bachelorabschluss hingegen nicht. Für die Aufgabe als Integrationslehrer sollten in erster Linie jedoch die sozialen Kompetenzen im Vordergrund stehen. Deshalb war es notwendig hier Nachbesserungen anzubringen“, hält der freiheitliche Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle abschließend fest.