Von: mk
Bozen – Ab Montag beginnt die Herbstreinigung der Bozner Straßen, diesmal allerdings nicht mehr nachts, sondern bereits ab 6.00 Uhr früh. Laut Stadtverwaltung soll so vermieden werden, dass Fahrzeuge abgeschleppt oder gebührenpflichtig verwarnt werden müssen. „Was gut gemeint klingt, hat jedoch einen deutlichen Haken: Statt der Straßenreinigungsmaschinen röhren nun die Laubbläser“, erklären Cornelia Brugger und Chiara Rabini von den Bozner Grünen.
Die Bozner Grünen weisen darauf hin, dass die neuen Einsätze am frühen Morgen eine erhebliche Lärmbelastung für Anwohnerinnen darstellen würden. Wenn morgens um 6.00 Uhr der Laubbläser röhrt, vibriere nicht nur das Pflaster, sondern auch das Nervenkostüm. Die Geräte seien laut, würden Feinstaub fördern und seien eine Zumutung für Anwohner und Allergiker. Eine vermeintliche Erleichterung für Autofahrer werde so zur Belastung für Umwelt und Gesundheit, so die Grünen.
Zugleich erinnern die Bozner Grünen daran, dass die bisherige Regelung, mit rechtzeitiger Information und nächtlicher Reinigung für alle planbar und zumutbar gewesen sei. Wer sein Fahrzeug rechtzeitig umparkte, hatte freie Straßen und frische Luft.
„Anstatt eine funktionierende Lösung über Bord zu werfen, sollte man auf lärmarme und umweltfreundliche Alternativen setzen und endlich über den Einsatz von Laubbläsern grundsätzlich diskutieren“, so die Grünen weiter.
Laubbläser gelten laut deutschem Umweltbundesamt als erhebliche Lärmquelle und tragen zur Feinstaubbelastung bei. Auch viele Städte in Italien und Deutschland hätten ihre Nutzung bereits eingeschränkt oder ganz verboten. Fortschritt bedeute nicht, alles anders zu machen, sondern es besser zu machen, betonen die Bozner Grünen abschließend.




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