Kooperationsabkommen unterzeichnet

Zusammenarbeit von Anti-Mobbing-Dienst und Psychologenkammer formalisiert

Dienstag, 14. Februar 2023 | 11:32 Uhr

Bozen – Im Juni 2021 wurde das Landesgesetz zur Prävention und dem Umgang mit Mobbing, Straining und Gewalt am Arbeitsplatz verabschiedet. Seitdem ist auch der Anti-Mobbing-Dienst aktiv, der bei der Ombudsstelle Gleichstellungsrätin angesiedelt ist. Mit dem Gesetz wurde den jahrelangen Forderungen vonseiten der Gleichstellungsrätin, der Gewerkschaften, der einheitlichen Garantiekomitees und des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen Rechnung getragen. Der Anti-Mobbing-Dienst ist Anlaufstelle für Arbeitnehmerinnen und -nehmer, Arbeitgeberinnen und -geber sowie für Verbände und alle am Thema Interessierte.

„Eine der Hauptaufgaben des Dienstes ist der Aufbau eines landesweiten Netzwerks von Expertinnen und Experten, um den betroffenen Personen und Unternehmen bzw. Institutionen gezielte Unterstützung anzubieten“, erklärt Gleichstellungsrätin Michela Morandini. „Der Anti-Mobbing-Dienst bietet keine psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung an, viele betroffene Personen bzw. Unternehmen, die präventive Maßnahmen setzen oder einen Fall von Mobbing, Straining oder anderen Formen von Gewalt am Arbeitsplatz aufarbeiten wollen, wünschen sich territoriale Ansprechpartnerinnen und -partner.“ Und genau hier setzt die Zusammenarbeit zwischen der Psychologenkammer der Provinz Bozen und dem Anti-Mobbing-Dienst an. Eine erste konkrete Zusammenarbeit ist die Erstellung einer Liste von Psychologen, Psychotherapeuten und/oder Arbeits- und Organisationspsychologen, die beim Anti-Mobbing-Dienst aufliegt und eventuell auf der Homepage des Dienstes veröffentlicht wird.

„In den kommenden Wochen werden die Mitglieder der Psychologenkammer durch die Berufskammer angeschrieben und jene Psychologen, Psychotherapeuten und/oder Arbeits- und Organisationspsychologen, die eine Expertise im Bereich des Mobbing, Straining oder anderer Formen von Gewalt am Arbeitsplatz vorweisen, können sich melden“, führt Sabine Cagol, Präsidentin der Psychologenkammer der Provinz Bozen, aus.

Cagol und Morandini sind sich einig, dass sich Mobbing, Straining und andere Formen von Gewalt oftmals traumatisierend auf die betroffenen Personen auswirken und eine psychogische Unterstützung durch spezialisierte Psychologinnen und Psychologen notwendig ist. Zudem ist Mobbing nie ein ausschließliches Problem der betroffenen Person, sondern auch des Unternehmens. Aus diesem Grund werden gezielt auch Arbeits- und Organisationspsychologen angesprochen.

Für die Präsidentin der Psychologenkammer Cagol und die Gleichstellungsrätin Morandini ist dies nur der erste Schritt zum Aufbau eines Netzwerkes und der Zusammenarbeit.

Von: mk

Bezirk: Bozen