Von: bba
Bozen – Kelsi Dahlia war die herausragende Athletin beim 22. Swimmeeting Südtirol, seit 2010 ein Greenevent, am Wochenende am Bozner Pfarrhof. Bei ihrem ersten Start in Bozen hat die Staffel-Olympiasiegerin von Rio vier Rennen gewonnen und drei der fünf Meetingrekorde aufgestellt, die das Publikum am Samstag und Sonntag bejubeln durften. Vier Siege an den zwei Tagen gab es auch für Marius Kusch aus Deutschland, den Star bei den Männern.
Kelsi Dahlia ist schon zu Beginn der Saison in hervorragender Verfassung, wie ihre Zeiten in Bozen beweisen. Die vierfache Staffel-Weltmeisterin der WM 2017 in Budapest war der Star der Veranstaltung. Nach ihren Siegen am Samstag über 100 Meter Freistil und 50 Meter Delfin eröffnete sie den zweiten Tag mit einem Sieg und einem Meetingrekord über 100 Meter Delfin. In 55,98 Sekunden löschte sie den seit 2011 bestehenden Meetingrekord von Natalie Coughlin aus (56,97) und gewann vor Kendyl Stewart (56,79) und Elena Di Liddo (58,47). Zum Abschluss war Dahlia dann auch über 50 Meter Freistil in 24,51 ungefährdet und siegte vor Lia Neal (25,09) und Erika Ferraioli (25,10).
Mit drei Siegen und einem Meetingrekord hat auch Kathleen Baker einen starken Eindruck bei ihrem Debüt am Pfarrhof hinterlassen. Die Weltrekordhalterin über 100 Meter Rücken auf der Langbahn schaffte nach ihren zwei Siegen am Samstag über 100 Meter Rücken und 100 Meter Lagen heute den Hattrick über 50 Meter Rücken. In 27,54 Sekunden schlug sie vor der starken Margherita Panziera (28,03) und ihrer Landsfrau Alexandra De Loof (28,23) an. Laura Lertari musste in 28,33 Sekunden mit Platz vier zufrieden sein und verpasste in diesem Jahr einen Podestplatz. Über 50 Meter Freistil war die Brixnerin Siebte geworden.
Marius Kusch räumte in diesem Jahr bei den Männern ab wie kein anderer. Auch der Deutsche, der in den USA trainiert, gewann vier Rennen und verpasste zwei Meetingrekorde über 50 Meter und 100 Meter Delfin nur knapp .Nach den Erfolgen am Samstag über 50 Meter Delfin und 100 Meter Lagen blieb er bei einem Sieg über 100 Meter Delfin in 50,86 vor Piero Codia (52,36) nur um sechs Hundertstel über dem neun Jahre alten Meetingrekord von Mario Todorovic (50,80). Kusch gewann auch die mit Spannung erwarteten 50 Meter Freistil. Er siegte in der zweiten Serie in persönlicher Bestzeit von 21,99 Sekunden.
Der US-Amerikaner Michael Chadwick gewann die letzte Serie in 22,06, und wurde Zweiter vor Publikumsliebling Marco Orsi (22,23) welcher Rang drei belegte.
Seit Jahren gehört Fabio Scozzoli zu den Protagonisten des Swimmeeting Südtirol. Auch in diesem Jahr ist der 30-Jährige aus Imola, aktueller Vize-Europameister über 50 Meter Brust, den Erwartungen gerecht geworden. Er hat beide Brust-Rennen gewonnen und hält in Bozen in seiner Karriere schon bei 17 Siegen. Damit hat er Janine Pietsch (16) überholt und liegt in der Allzeit-Wertung nur mehr einen Sieg hinter Rekordgewinner Thomas Rupprath (18). Scozzoli hat seine starke Leistung über 100 Meter Brust heute mit einem Meetingekord von 58,07 Sekunden gekrönt. Er war 0,58 Sekunden schneller als vor einem Jahr.
Zweiter wurde Nicolò Martinenghi, der in 58,65 den alten Meetingrekord von Scozzoli eingestellt hat. Der Bozner Zaccaria Casna hat als Vierter in 1.00,15 das Podest wie am Vortag über 50 Meter nur hauchdünn verfehlt. Auch Scozzoli-Freundin Martina Carraro war voll zufrieden. Sie hat das Brust-Doppel geschafft und nach den 50 Meter heute auch die 100 Meter in 1.06,78 Minuten vor Maria Romanjuk (1.07,24) und Baker (1.07,49) gewonnen.
Wie Scozzoli und Carraro hat auch der 17-Jährige Thomas Ceccon zwei Siege gefeiert. Nach den 100 Meter Rücken gewann er heute auch die 50 Meter Rücken in 24,02 vor David Gamburg aus Israel (24,74) und Lorenzo Mora (24,92).
Das Swimmeeting Südtirol ist eine der ersten Veranstaltungen in Südtirol, welche die Philosophie der Greenevents übernommen hat und es wird schon an der 23. Ausgabe gearbeitet.