Foxes unterliegen in packendem Spiel 5:6 nach Verlängerung

Fünftes Finalspiel: Bulls gehen das erste Mal in Führung

Sonntag, 15. April 2018 | 21:16 Uhr

Salzburg – Bittere Niederlage in Salzburg für den HCB Südtirol Alperia in Finalspiel 5. Nach einem äußerst dramatischen und spannenden Match bis zur Schlussminute waren die Red Bull Salzburg die glücklichere Mannschaft und gewannen das Spiel in der Verlängerung mit 6:5. Die Mozartstädter haben nun durch diesen Sieg einen ersten Matchpunkt in Spiel sechs, welches am Dienstag, 17. April, mit Anpfiff um 20,20 stattfindet. Die Weißroten werden natürlich alles versuchen, um die Serie auf sieben Spiele zu verlängern.

Bozen hatte gleich zu Beginn mit Gartner die erste Torchance, in Führung gingen dann die Salzburger nach knapp zwei Minuten durch ein Tor von Hochkofler. Heinrich zog von der blauen Linie ab, Hochkofler war vor Tuokkola platziert und gab der Scheibe die entscheidende Richtungsänderung. In der Folge revanchierte sich Stainoch mit einem Foul an Angelidis und landete auf der Strafbank, knapp eine Minute später leistete ihm Raymond Gesellschaft und die Foxes nutzten die doppelte Überzahl zum Ausgleich. Mit einem Solo über die rechte Seite spielte Monardo Starkbaum mit einem Haken aus und netzte die Scheibe ein. Kurz zuvor waren die Südtiroler im Pech, als bei zwei Schüssen von Egger und Tomassoni beide Male der Metallklang deutlich im Stadion zu hören war. Nach dieser turbulenten Anfangsphase beruhigte sich das Spiel bis zur fünfzehnten Minute, als Raffl mit einem schönen Zuspiel Heinrich im Slot anspielte, die Scheibe stieg aber über das Bozner Tor. Die Salzburger erhöhten nun das Tempo, auch dank einer Zweiminutenstrafe gegen den HCB Südtirol Alperia. Zuerst entschärfte Tuokkola einen Sololauf von Hughes, dann zog Duncan aus dem hohen Slot ab, Herburger und Schweitzer lenkten die Scheibe zur 2:1 Führung für die Bullen ab.

HCB/Vanna Antonello

Die Hausherren prüften in den ersten Minuten des mittleren Abschnittes mehrmals den Bozner Torhüter, vor allem mit einem spielfreudigen John Hughes. Nach Ablauf einer Zweiminutenstrafe gegen Gartner kam dieser direkt aus der Kühlbox, startete alleine auf das Salzburger Tor und überwand Starkbaum mit einem sehenswerten Schuss in die hohe rechte Ecke. Die Gäste kamen nun wieder besser ins Spiel und erarbeiteten sich gute Einschussmöglichkeiten. Zuerst konnte Frigo eine Hereingabe von Schweitzer in den Slot nicht verwerten, dann blieb Starkbaum im Kampf gegen Halmo nach einem weiteren Gartner Schuss Sieger. Sechs Minuten vor Drittelende kassierte Stainoch 2+2 Strafminuten, zuerst entwischte Schiechl der Bozner Verteidigung und wurde von Tuokkola gestoppt, dann hatte Monardo auf super Querpass von Sointu die Riesenchance auf den Führungstreffer. Das Tor schossen aber wiederum die Red Bull in Überzahl (Petan und Bernard auf der Strafbank) mit einem glücklichen Treffer von Duncan, welcher eigentlich den Puck nicht richtig traf, er landete aber trotzdem im Bozner Kasten und wieder führten die Hausherren. Diese Führung überstand nur knappe zwei Minuten, als DeSousa in Unterzahl aus dem eigenen Drittel lossprintete, den Pass in die Mitte antäuschte, dann aber selbst abzog und der Ausgleich war wiederhergestellt.

Der Schlussabschnitt war an Spannung nicht zu übertreffen und nichts für schwache Nerven. Bei Bozen wieder zurück Kapitän Egger, der im mittleren Abschnitt zur Behandlung in die Kabine musste. Zuerst brachte DeSousa nach vier Minuten mit einem Abstaubertor nach Schuss von Tomassoni die Foxes erstmals in Führung. Diese hielt bis knapp drei Minuten vor Spielende, dann überschlugen sich die Ereignisse. Hintereinander landeten die Bozner Clark und Glira in der Kühlbox, die Red Bull kamen durch Raymond zum Ausgleich und gingen innerhalb einer Minute mit Harris wieder in Führung. Das Match schien entschieden, doch die Bozner bewiesen Moral und kamen nochmals zurück. Nach einem Timeout nahm Coach Suikkanen seinen Torhüter vom Eis. Zuerst traf Hughes das verwaiste Bozner Tor nicht, dann holte sich Halmo die Scheibe an der Bande, zog mit einem unwiderstehlichen Solo gegen die Mitte und spielte Starkbaum gekonnt aus. Somit ging es erstmals in dieser Finalserie in die Verlängerung.

Hier hatten die Bozner anfänglich eindeutig mehr vom Spiel auch dank eines Powerplays gleich zu Beginn. Starkbaum hielt seine Mannschaft durch mehrere Paraden im Match. Dann zeigten beide Teams wenig Risikobereitschaft, denn es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Dies dauerte bis zur fünfzehnten Minute, dann war es Harris vorbehalten, den plötzlichen Tod der Gäste herbeizuführen. Er umkurvte das Bozner Tor und netzte mit dem Bauerntrick zum entscheidenden Treffer ein. Es war ein tolles, rassiges und spannendes Match, wo sich eigentlich keines der beiden Teams eine Niederlage verdient hätte.

Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 6:5 OT (2:1 – 1:2 – 2:2 – 1:0) – Serie 3-2

Die Tore: 01:59 Peter Hochkofler (1:0) – 07:38 PP2 Dominic Monardo (1:1) – 17:04 Raphael Herburger (2:1) – 27:15 Robin Gartner (2:2) – 37:19 PP1 Ryan Duncan (3:2) – 38:28 SH1 Chris DeSousa (3:3) – 44:56 Chris DeSousa (3:4) – 57:32 PP2 Bobby Raymond (4:4) – 58:15 PP1 Brant Harris (5:4) – 59:06 Mike Halmo (5:5) – 75:30 Brant Harris (6:5)
Schiedsrichter: Lemelin/Smetana – Nothegger/Schauer
Zuschauer: 3400

Der EC Red Bull Salzburg entschied am Sonntag ein packendes fünftes Finalspiel gegen den HCB Südtirol Alperia in der Verlängerung für sich. Brant Harris sorgte in der 76. Minute für den Siegtreffer zum 6:5 und die erstmalige Serienführung der Salzburger, die nur noch einen Sieg zum Titelgewinn benötigen.

Den Hausherren gelang ein perfekter Start, bereits nach 119 Sekunden konnte das in der Serie so wichtige 1:0 bejubelt werden. Der gebürtige Bozner Peter Hochkofler fälschte einen Schuss von Alexander Pallestrang ab. Minuten später brachten sich die Red Bulls durch zwei unnötige Strafen selbst in Bedrängnis. 42 Sekunden doppelte Überzahl für die Südtiroler Gäste war die Folge. Zuerst scheiterte man noch bei zwei Stangenschüssen von Kapitän Egger und Tomassoni, doch dann stürmte Dominic Monardo von der blauen Linie in Richtung Starkbaum und ließ dem Keeper mit einem Haken keine Chance. Gegen Ende des Drittels war Salzburg wieder am Drücker und konnte zwei Minuten vor der Pause die neuerliche Führung durch einen Distanzschuss von Ryan Duncan erzielen.

Diesen Schwung nahmen die Red Bulls in den Mittelabschnitt mit und waren anfangs klar überlegen. Just am Ende eines Powerplays passte Harris unglücklich von hinter dem gegnerischen Tor zurück, Raffl verpasste die Scheibe und diese ging direkt zum von der Strafbank kommenden Robin Gartner. Der Schwede ließ sich die Chance nicht nehmen und glich im Solo aus (28.). Als Stajnoch wegen hohen Stocks für vier Minuten auf die Strafbank musste, waren wieder die Salzburger Unterzahlformationen gefragt. Monardo vergab dabei freistehend vor dem Tor die beste Möglichkeit. Darauf folgten mehrere Strafen und plötzlich hatte Salzburg ein 4-gegen-3 Powerplay. In diesem traf neuerlich Ryan Duncan zum 3:2. Die Antwort des HCB folgte exakt 59 Sekunden später: Die Red Bulls standen im Powerplay zu tief, die Gäste konnten sich befreien und starteten einen 2-gegen-1 Konter, den Chris DeSousa erfolgreich zum Ausgleich in Unterzahl abschloss.

In Minute 45 kamen die Füchse wie aus dem Nichts zur erstmaligen Führung in dieser Partie. Tomassoni brachte den Puck vors Tor und Chris DeSousa fälschte perfekt ab. Salzburg war sichtlich geschockt von diesem Rückstand und kam kaum zu guten Offensivszenen. Dagegen scheiterten Oleksuk an der Stange und Angelidis im Powerplay an Starkbaum. Dann folgten dramatische Schlussminuten: Nach der Salzburger Strafe folgten kurz nacheinander zwei Strafen gegen Bozen. Im 5-gegen-3 benötigte Bobby Raymond nur zehn Sekunden für den Ausgleich von der blauen Linie (58.). Der Assist kam von John Hughes, der damit auch im 13. Spiel in Folge punktete (16 Punkte). Keine Minute später schoss Brant Harris die Red Bulls zur vermeintlichen Serienführung. Doch Bozen gab nicht auf und nützte die verbleibenden 1:45 Minuten zum 5:5 Ausgleich in dieser verrückten Phase. Pekka Tuokkola war bereits auf der Bank und nachdem Hughes das leere Tor verfehlte, tankte sich Michael Halmo vor dem Tor durch und bezwang den Salzburger Schlussmann mit einem Haken. Spannender hätte dieses Drittel nicht enden können. Damit ging es erstmals in dieser Serie in die Verlängerung.

Da gingen beide Teams kein Risiko ein und waren zuerst auf eine gesicherte Defensive bedacht. Nach nur zwei Minuten kassierte Peter Hochkofler eine Strafe, das folgende Überzahlspiel konnte Bozen jedoch nicht nutzen. Danach waren die Red Bulls wieder tonangebend und setzten die Gäste unter Druck. Nach 75:30 Minuten war es dann soweit: Rob Schremp bediente Brant Harris und dieser umkurvte das Tor und schoss mit dem „Bauerntrick“ die Hausherren zur umjubelten Serienführung.

Erste Bank Eishockey Liga, 5. Finale:

So. 15.04.2018: EC Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 6:5 n.V. (2:1,1:2,2:2,1:0)

Schiedsrichter: LEMELIN/SMETANA, 3.400 Zuschauer;
Tore RBS: Hochkofler (2.), Duncan (18., 38./pp), Raymond (58./pp2), Harris (59./pp, 76.)
Tore HCB: Monardo (8./pp2), Gartner (28.), DeSousa (39./sh, 45.), Halmo (60.)
Stand in der “best-of-seven”-Finalserie, RBS – HCB: 3:2

Von: ka

Bezirk: Bozen