Von: APA/Reuters/dpa
Ein optisch stark veränderter Carlos Alcaraz ist am Montag sicher in die zweite Runde der mit 90 Mio. Dollar dotierten US Open in New York eingezogen. Der Tennis-Weltranglisten-Zweite besiegte den US-Amerikaner Reilly Opelka 6:4,7:5,6:4 und musste danach fast mehr Fragen zu seinem Extrem-Kurzhaar-Maschinenschnitt beantworten, als nach dem Spiel selbst. Weiter kamen mit dem Briten Jack Draper und der 18-jährigen Russin Mirra Andrejewa auch die jeweiligen Nummern 5 im Einzel.
Ein Missgeschick seines Bruders war verantwortlich dafür, dass sich Alcaraz mit sehr kurz geschorenem Haar präsentierte. Er habe unbedingt vor dem Auftakt des Grand-Slam-Turniers noch einen Haarschnitt haben wollen, weil er seine Haare schon ziemlich lang fand, berichtete der US-Open-Sieger 2022. “Plötzlich hat sich mein Bruder mit der Maschine vertan. Er hat sie einfach abgeschnitten. Dann war die einzige Möglichkeit, sie einfach abzurasieren”, erzählte der 22-Jährige. Er selbst lache darüber, wie die Leute reagieren.
Alcaraz trifft nun auf den Italiener Mattia Bellucci. Ein ähnliches Los wie im Vorjahr, als er schon in Runde zwei gescheitert war, wird dem mittlerweile fünffachen Major-Sieger wohl kaum blühen.
Australian-Open-Siegerin Keys schon out
Während die Weltranglisten-Fünfte Mirra Andrejewa der US-Amerikanerin Alycia Parks nur ein Ehrengame überlassen hat, musste die diesjährige Australian-Open-Siegerin schon zum Auftakt die Koffer packen. Die als Nummer sechs gesetzte Madison Keys scheiterte an der Mexikanerin Renata Zarazua mit 7:6(10),6:7(3),5:7. Die Schuld muss sie bei sich selbst suchen: 89 unerzwungene Fehler sowie 14 Doppelfehler sprechen eine deutliche Sprache.
Die Tschechin Petra Kvitova nahm mit einem 1:6,0:6 gegen die Französin Diane Parry Abschied vom Tennis-Zirkus. Die zweimalige Wimbledon-Siegerin vergoss nach ihrem letzten Match einige Tränen und betonte, dass sie sehr stolz auf ihre Karriere sei. Die 35-Jährige hatte heuer nach 17-monatiger Babypause ein Comeback gegeben und vor einigen Wochen angekündigt, dass nach den US Open endgültig Schluss sei.
Venus Williams zeigte mit 45 gegen Muchova auf
Zu einer solchen Aussage ließ sich die bereits 45-jährige Venus Williams nicht hinreißen. Sie zeigte trotz einer Niederlage eine verblüffende Leistung: Zwei Jahre nach ihrem bis dato letzten Auftritt bei einem Grand-Slam-Turnier und fünf Jahre, nachdem sie gegen Karolina Muchova an selber Stätte chancenlos geblieben war, konnte Williams die als Nummer 11 gesetzte Tschechin zwei Stunden lang fordern, ehe sie 3:6,6:2,1:6 verlor und mit einer Standing Ovation verabschiedet wurde.
Ihre Pressekonferenz beendete die siebenfache Major-Siegerin unter Tränen. “Es ging für mich darum, auf den Platz zurückzukehren und mir selbst die Chance zu geben, bei besserer Gesundheit zu spielen”, sagte die ältere Schwester von Serena Williams. “Wenn du nicht gesund spielst, setzt sich das auch in deinem Kopf fest. Es war schön, wieder freier zu sein.” Ob dies das Ende ihrer Karriere war, bleibt offen. “Gibt es noch weitere Turniere in den USA?”, fragt sie zurück, als sie über die weiteren Pläne in diesem Jahr Auskunft geben soll. Lange Reisen will sie nämlich nicht mehr auf sich nehmen. Immerhin: Falls sie will, ist ihr auch im nächsten Jahr, mit dann 46 Jahren, eine Wildcard sicher. Sollte es aber ihre letzte Partie als Profi gewesen sein, war es ein würdiger Abschied.
Aktuell sind 3 Kommentare vorhanden
Kommentare anzeigen