Vorsorge von Krebserkrankungen

Bewegung fördert die Gesundheit

Freitag, 06. November 2020 | 23:46 Uhr

Bozen – Unter dem Motto „Ich schau auf mich – und du?“ sensibilisiert die Südtiroler Krebshilfe zum Thema Früherkennung und Vorsorge von Krebserkrankungen. Dieses Mal im Fokus: Bewegung stärkt das körperliche und psychische Wohlbefinden.

Der Mensch ist nicht für das Sitzen gemacht. Ob Wandern, Radfahren, Schwimmen, Tanzen oder Treppensteigen, jegliche Art von Bewegung fördert die Gesundheit. „Bewegung und körperliche Aktivität sind nicht nur gut für das allgemeine Wohlbefinden, sondern können auch das Risiko für zahlreiche Krebserkrankungen senken beziehungsweise die Prognose im Falle einer Erkrankung verbessern“, erläutert Dr. Stefan Resnyak, Primar des betrieblichen Dienstes für Sportmedizin im Krankenhaus Bozen.

Zahlreiche wissenschaftlich fundierte Beobachtungsstudien beweisen: Menschen, die viel Sport treiben und/oder sich regelmäßig bewegen, erkranken um bis zu 30 Prozent seltener an Krebs als Personen, die körperlich wenig
aktiv sind. Über welche Mechanismen körperliche Aktivität schützend in die Krebsentstehung eingreift, ist noch nicht vollständig belegt. Eine Vielzahl an biologischen Wirkungen kann beteiligt sein. Diskutiert werden Einflüsse auf das Immunsystem, hormonelle Einflüsse und entzündungshemmende Effekte, da besondere Botenstoffe vermehrt ausgeschüttet werden. Allerdings: Wir sind zu einer sitzenden Gesellschaft geworden, die unter dem Bewegungsmangel leidet. Dies fördert Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und
Übergewicht, aber auch Tumorerkrankungen. „Aktuelle Untersuchungen zeigen auf, dass gut ein Drittel der europäischen erwachsenen Bevölkerung sich viel zu wenig körperlich bewegt“, weiß Stefan Resnyak. Gesunde Bewegung muss dabei nicht gleich Leistungssport sein. Ein regelmäßiges, moderates Ausdauer- oder Krafttraining zeigt auch schon seine Wirkung. Bewegungsmuffel sollten im Alltag so viel körperliche Aktivität wie möglich integrieren: Öfter mal das Auto stehen lassen, die Treppe anstelle des Aufzugs wählen, während des Sitzens vor dem Computerbildschirm immer mal wieder aufstehen – es gibt viele Gelegenheiten, mehr Bewegung ins Leben zu bringen. „Jede Bewegung ist besser als keine“, meint Dr. Resnyak, „und falls wer noch nie Sport getrieben hat: Es ist nie zu spät, damit anzufangen!“

Von: bba

Bezirk: Bozen