Von: mk
Karersee – Die Weltcupsaison der alpinen Snowboarder ist eröffnet. Den Auftakt machte am Donnerstagvormittag die Qualifikation für den Parallelriesentorlauf in Carezza. Dabei setze es auf Anhieb einige faustdicke Überraschungen. Die finalen Entscheidungen werden ab 13 Uhr ausgetragen.
Die Hauptdarsteller in den Qualifikationsläufen waren die Athleten aus Russland – allen voran Alena Zavarzina, die bei den Frauen die Bestzeit hinlegte. Die 27-jährige Osteuropäerin ließ Ester Ledecka aus Tschechien und die österreichische Olympiasiegerin Julia Dujmovits hinter sich. In den Qualifikationsläufen der Männer war hingegen Zavarzinas Landsmann Andrey Sobolev eine Klasse für sich. Er behauptete sich vor dem Österreicher Benjamin Kar und dem Bulgaren Radoslav Yankov.
Ochner und Fischnaller scheitern früh
In den Finalläufen der Top-16 werden auch vier Azzurri an den Start gehen. Als bester Starter des italienischen Teams schnitt der fünftplatzierte Maurizio Bormolini ab. Der Eisacktaler Aaron March, der Trentiner Mirko Felicetti und der Welschnofner Lokalmatador Christoph Mick folgen auf den Plätzen neun, zehn und 13.
Nicht mehr mit dabei sind hingegen die Drittplatzierte von 2014, Nadya Ochner, und der zweifache Carezza-Sieger Roland Fischnaller. Ochner rutschte im ersten Lauf am dritten Tor aus und belegte am Ende den 40. Platz, Fischnaller hingegen wurde eine Serie an Fehlern zum Verhängnis. Er scheiterte als 19. in der Qualifikation. Ebenfalls die Segel streichen musste Elisa Profanter (im Bild), die im Ranking am Ende den 27. Platz einnahm. Bei den Männern wusste indessen Gabriel Messner bei seinem Weltcupdebüt mit Platz 31 zu überzeugen. Allerdings blieb ihm der Sprung in die K.o.-Phase ebenso verwehrt, wie seinen Südtiroler Teamkollegen Hannes Hofer, Daniele Bagozza und Marc Hofer.
Die Finalläufe der besten 16 werden ab 13.00 Uhr ausgetragen. Direkt im Anschluss folgt im Zielgelände der Pra-di-Tori-Piste die Preisverteilung.
Die Stimmen zum Weltcup-Auftakt in Carezza
Der Snowboard-Weltcup 2016 in Carezza ist Geschichte. Der Österreicher Benjamin Karl und seine Landsfrau Ina Meschik schnappten sich auf der Pra-di-Tori-Piste die Siege im ersten Parallalriesentorlauf der Saison. Ihre Statements nach dem Rennen, sowie jene der Südtiroler Lokalmatadoren, sind nachfolgend zusammengefasst.
Benjamin Karl (Sieger, Männer): „Meinen letzten Weltcupsieg habe ich vor fünf Jahren hier in Carezza gefeiert. Es ist ein unglaubliches Gefühl, ausgerechnet auf diesem Hang endlich wieder am Podium ganz oben zu stehen. Dieses Ergebnis hätte ich mir nicht zu erträumen gewagt. Das ist einer der emotionalsten Momente in meiner gesamten Karriere.“
Ina Meschik (Siegerin, Frauen): „Ich kann es noch gar nicht richtig begreifen, das ist mein erster Sieg überhaupt im Weltcup. Es lief heute auf Anhieb richtig gut. Die Piste präsentierte sich bereits am Morgen in perfektem Zustand. Ich habe diese guten Bedingungen genutzt und mein Selbstvertrauen von Lauf zu Lauf gesteigert.“
Aaron March (8. Platz, Männer): „Ich bin mit diesem Einstand sehr zufrieden. Ich konnte die guten Trainingsleistungen der vergangenen Wochen im Rennen bestätigen. Nach einem verhaltenen ersten Qualifikationslauf habe ich drei richtig starke Fahrten hingelegt. Im Viertelfinale hatte ich vielleicht die etwas langsamere Piste, dies soll jedoch nicht die Leistung meines Gegner schmälern.“
Christoph Mick (13. Platz, Männer): „Ich bin sehr enttäuscht, dass ich hier vor meinem Heimpublikum so früh die Segel streichen musste. Ich hatte leider von Anfang an mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die es nun zu analysieren gilt. Ich weiß aber, dass die Form passt und das stimmt mich für die nächsten Rennen sehr zuversichtlich.“
Roland Fischnaller (19. Platz, Männer): „Die Enttäuschung hält sich bei mir in Grenzen. Nach einer schwierigen Vorbereitungsphase kann ich mit meiner aktuellen Verfassung eigentlich zufrieden sein, doch haben sich heute einfach zu viele Fehler eingeschlichen. Mein Fernziel bleibt die Weltmeisterschaft im März, darauf gilt es hinzuarbeiten.”
Gabriel Messner (31. Platz, Männer): „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich bei meinem Weltcupdebüt den ersten Quali-Lauf überstehen würde. Meine erste Fahrt war nahezu perfekt, leider konnte ich diese dann im zweiten Durchgang nicht bestätigen. Dies tut meiner Freude aber keinen Abbruch.“
Nadya Ochner (40. Platz, Frauen): „So unmittelbar nach dem Rennen bin ich einfach sprachlos. Ich bin am dritten Tor weggerutscht, weiß aber im Augenblick selbst nicht, woran es gelegen hat. Vor den ganzen Freunden und Bekannten am Pistenrand ist es besonders bitter, so früh zu scheitern.”
Elisa Profanter (27. Platz, Frauen): “Mein Ziel waren die Top-16, diese habe ich deutlich verpasst. Der Anfang ist gemacht, jetzt gilt es bereits am Samstag in Cortina Fortschritte zu machen.”