EM in Obdach in der Steiermark

Europameisterschaft der Sportrodler: Die Südtiroler strahlen

Montag, 20. Februar 2017 | 17:40 Uhr

Obdach – Fünfmal Edelmetall und der prestigeträchtige Sieg in der Nationenwertung waren das Resultat, das der italienischen Mannschaft bei der Europameisterschaft der Sportrodler 2017 zu Buche geschrieben werden kann. Am 17. und 18. Februar war es noch der Große Preis von Europa, der von den Sportlern bestritten wurde. Am 19. Februar waren dann nur mehr die Besten der Besten am Start, um sich im dritten Rennlauf um den kontinentalen Titel  duellierten.

Schon beim Großen Preis von Europa, der in den einzelnen Klassen ausgefahren wurde, ging der Wettkampf der Nationen im Medaillenspiegel klar an Italien: Siebenmal Gold, sechsmal Silber und fünfmal Bronze war die Ausbeute. Österreich, der ewige Erzrivale, lag mit viermal Gold, fünfmal Silber und fünfmal Bronze schon deutlich zurück. In dieser Wertung belegte Slowenien mit einer Goldmedaille – in der Masterklasse der Damen – den dritten Rang.

Alles überstrahlt wurde aus Sicht der italienischen Mannschaft sicher vom Sieg des Lüseners Roman Kaser bei den Herren. Nach seinem Weltmeistertitel im Vorjahr holte er sich nun auch den Europameistertitel. Drei perfekte Läufe an diesem Wochenende, mit jedes Mal Laufbestzeit ließen absolut keinen Zweifel zu, wer zurzeit der stärkste Sportrodler ist.

Egal ob bei weicher Bahn beim Lauf am Freitag durch die Sonneneinstrahlung, bei einer Situation mit eingeschränkter Sicht am Samstag durch leichten Schneefall oder bei einer pickelharten Bahn am Sonntag bei Kaiserwetter und klirrend kalten Temperaturen – es war immer Roman Kaser, der die Bestzeit erzielte.

Roman gewann Gold vor dem Österreicher Andreas Ehammer, Bronze ging dann wieder nach Italien. Der Tisener Mathias Troger bewies, dass ihm die technisch sehr anspruchsvollen Bahn auf der Winterleiten lag. Er hatte schon in Vergangenheit gezeigt, dass er technisch zu den Besten gehört und konnte sich damit über Bronze freuen.

Bei den Damen versuchte Theresa Hilpold aus Brixen die Schwestern Melanie und Verena Frischmann aus Nordtirol zu fordern. Nach dem Training schien es ein aussichtsloses Unterfangen. Theresa war zwar Dritte, lag jedoch abgeschlagen zurück. Im Rennen wurden die Karten dann komplett neu gemischt. Theresa kämpfte mit dem Willen einer Löwin, besann sich auf ihrer fahrerischen Qualitäten, mit welchen sie sich 2014 zur Weltmeisterin gekürt hatte, und machte ihrer Konkurrenz jede Fahrt zu einem Duell auf Messers Schneide. Nach dem Finallauf waren es gerade einmal 24 hundertstel Sekunden, welche Theresa zu Gold fehlten. Sie gewann Silber vor Melanie Frischmann und vor Verena Frischmann, die sich wie schon 2015 Bronze holte.

Lange Zeit lag im Damenrennen eine Sensation in der Luft. Die 15-jährige Olangerin Greta Ladstätter fuhr den Lauf ihres Lebens, und obwohl sie nur als Neuntplatzierte ins Finale ging, schien es als ob es für eine Medaille reichen könnte, keine Fahrerin kam an Ihre Zeit heran und sie blieb an der Spitze des Feldes. Erst die spätere Bronzemedaillengewinnerin, welche als Drittletzte ins Finale ging, war es, die Greta von der Spitze verdrängte. Rang vier am Ende war sicher mehr als nur Blech, sondern ein Riesenerfolg für die junge Pustererin.

Im Doppelsitzer, gingen die amtierenden Weltmeister, di Gebrüder Lambacher aus Villnöß, als Favoriten ins Rennen. Im zweiten Lauf am Samstag wurden sie durch einen Fahrfehler jedoch im Klassement weit zurückgeworfen und waren am Ende als Elftplatzierte im Finale der besten zehn nicht mehr dabei. Damit war für die Europameister aus 2015, Cristian und Hanspeter Bucher, die wohl stärkste Konkurrenz aus dem Rennen. Sie gewannen am Ende klar Gold. Dass im italienischen Team auch noch andere sehr gute Doppelsitzerpaarungen sind, bewiesen dann nochmals Mathias Troger mit seinem Partner Simon Schwienbacher. Die beiden Tisener setzten sich auf Rang zwei gewann doch etwas überraschend die Silbermedaille noch vor dem Duo Ehammer-Göstl aus Österreich.

Die Nationenwertung ging an das Team aus Italien, das sich klar gegen die zweitplatzierte Österreicher durchsetzt, Rang drei holte sich Deutschland, noch vor der Schweiz, Slowenien und Russland.

Von: mk

Bezirk: Bozen