Von: mk
Meran – Die beiden größten Meraner Sportvereine, der Sportclub Meran und die Associazione Sportiva di Merano werden sich die Räumlichkeiten im ehemaligen Gasthaus “Bersaglio” teilen. Dies gaben heute die Stadtregierung und die Präsidenten der beiden Sportvereine bei einer Pressekonferenz im Rathaus bekannt.
Bürgermeister Paul Rösch und die Sportstadträte Gabi Strohmer und Nerio Zaccaria präsentierten heute zusammen mit den beiden Präsidenten Karl Freund (SCM) und Antonio Todaro (ASM) die Einigung zwischen den beiden Sportvereinen, welche die Grundlage für die zukünftige Nutzung des Gebäudes liefert.
“Wir sind froh, dass nach den langen Verhandlungen, die vor einigen Wochen noch in einer Sackgasse gelandet zu sein schienen, doch noch eine Einigung gefunden wurde,” erklärte Rösch. “Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten: bei den heute Anwesenden und auch bei der Landesregierung, die ihren Teil dazu beigetragen hat, die verfahrene Situation aufzulösen, die mit der missverständlichen Schenkung in der Ära Durnwalder entstanden ist. Gemeinsam haben wir ein fantastisches Ergebnis für Meran erzielt”, erklärte Rösch.
Wie bereits berichtet gehört das baufällige Gebäude des ehemaligen Schießstands dem Sportclub Meran, dem es von der letzten Landesregierung Durnwalder geschenkt worden war. Die Schenkung war mit der Auflage verknüpft, auch dem ASM Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Wie genau das erfolgen sollte, war allerdings nicht klar, zumindest bis vor Kurzem.
“Die Bedingungen zur zukünftigen gemeinsamen Nutzung der Immobilie sind jetzt klar geregelt”, erklärte Freund.
“Die Landesregierung hat sich dazu verpflichtet, dem ASM das Gelände samt Gebäude an der Kreuzung Kasernen-/Gampenstraße, welches zur Zeit vom ASM Bike Team genutzt wird, abzutreten. Das war ein wesentlicher Grund, weshalb wir uns entschieden haben, das Angebot des Sportclubs anzunehmen”, erklärte Todaro. “Im Ex-Bersaglio-Gebäude wird unserem Sportverein eine Gesamtfläche von 100 Quadratmetern als kostenlose Leihgabe für 99 Jahre zur Verfügung gestellt. Weiters werden wird den Sitzungsraum mitbenutzen können”, so Todaro.
Gemeinde unterstützt Sanierung
In der gestrigen Stadtratssitzung hat sich die Stadtregierung grundsätzlich darauf geeinigt, die Sanierung des Gebäudes zu unterstützen. Die Details werden in den nun in den kommenden Wochen zu klären sein. Im Raum stand im vergangenen Jahr eine Summe von 1,5 Mio. Euro, für die die Gemeindeverwaltung über mehrere Jahrzehnte das Oberflächenrecht in einem Teil des sanierten Gebäudes erwerben würde. Diese Räumlichkeiten könnten dann beispielsweise dem Ost West Club zur Verfügung gestellt werden. “Ich habe bereits mit dem Präsidenten des Ost West Clubs, Erwin Seppi, telefoniert. Für den zukünftigen Sitz des Clubs gab es ja schon im vergangenen Jahr ein geteiltes Konzept, daher bin ich zuversichtlich, dass wir uns hier schnell einig werden”, so Rösch.
Der Bürgermeister unterstrich die Bedeutung des positiven Abschlusses der Verhandlungen: “Ich habe bereits mehrmals betont, dass das Bersaglio-Gebäude zu einem Aushängeschild dessen werden sollte, was sich diese Stadt auf die Fahnen geschrieben hat: ein friedliches Zusammenleben, das allen Vorteile bringt. Umso mehr freut es mich, dass dieses Ziel nun in Reichweite gerückt ist”, sagte Rösch.
“Als Gemeindeverwaltung liegt uns viel daran, die Zusammenarbeit über die Sprachgruppen hinweg zu fördern. Es ist eine Errungenschaft für die gesamte Stadt, wenn die zwei größten Sportvereine miteinander und nebeneinander unter demselben Dach ihre Tätigkeiten fortsetzen können. Erfreulich ist aber auch die Tatsache, dass dieses alte Gebäude nun saniert und erhalten bleibt. Auch wenn es nicht unter Schutz gestellt ist, so hat es doch einen architektonischen und historischen Wert. Somit wird auch ein Stück Meraner Geschichte konserviert”, so Rösch.
Mit großer Genugtuung begrüßt wurde die Vereinbarung zwischen SCM und ASM auch von Stadträtin Gabriela Strohmer und von Stadtrat Nerio Zaccaria. Als zuständige Ausschussmitglieder hatten beide die Verhandlungen der Sportvereine zuletzt intensiv begleitet. “Sport verbindet Menschen über allen Grenzen hinweg und wir freuen uns mit allen Beteiligten, dass doch noch ein Abkommen zustande gekommen ist. Auch das lehrt uns der Sport: Wenn man gewisse Ziele erreichen will, muss man sich zusammenzuschließen, man muss bereit sein, über sich hinauszuwachsen”, so Strohmer und Zaccaria.