Weiß-Rote spielen gegen Ligaprimus 0:0

FCS erobert in Pordenone wertvollen Punkt

Sonntag, 31. März 2019 | 20:09 Uhr

Pordenone – Der FC Südtirol befindet sich bereits in Play-Off-Form. Das wird an der Tatsache ersichtlich, dass die Mannschaft von Mister Zanetti ungeschlagen aus dem Duell mit Tabellenführer Pordenone hervorgeht und dem Ligaprimus in dessen Stadion ein 0:0 abringt. Das torlose Unentschieden bringt einen wichtigen Punkt ein, dank dem sich die Weiß-Roten auf Tabellenplatz 5 halten. Für Vinetot und Co. ist es das zwölfte nützliche Resultat (sechs Siege und ebenso viele Remis) aus den letzten 13 Spielen. Zudem erwähnenswert: Die Südtiroler spielten zum 17. Mal in 33 Partien zu null, Keeper Nardi – welcher im Winter zur Mannschaft stieß – holte sein sechstes Clean Sheet.

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Nach dem Unentschieden gegen Vicenza (2:2), bei dem man innerhalb von zwei Minuten einen 0:2-Rückstand auf fulminante Weise wettmachte, man sich somit – punktegleich mit Imolese – auf dem fünften Tabellenplatz hielt und gleichzeitig das elfte positive Resultat (sechs Siege und fünf Unentschieden) aus den letzten zwölf Spielen holte, in denen man einzig das Heimspiel gegen Giana Erminio verlor, gastiert der FC Südtirol – nur einen Schritt von der mathematischen Qualifikation für die Play-Offs entfernt – im Stadio Bottecchia von Pordenone auf den Tabellenführer. Der Ligaprimus holte zuletzt zwei Remis in Serie und ist seit neun Spielen ungeschlagen (vier Siege und fünf Punkteteilungen). Vor heimischem Publikum konnte Pordenone in den letzten vier Partien immer punkten, es gab dabei zwei Erfolge und ebenso viele Unentschieden.

Der FCS ist auswärts seit fünf Spielen ungeschlagen (drei Siege und zwei Remis) und konnte in der Ferne bisher exakt die Hälfte (25) seiner insgesamt 50 Punkte holen. Auf fremdem Rasen gab es sechs Siege, sieben Punkteteilungen und nur drei Niederlagen, letztere bei VirtusVecomp Verona (2:3), Sambenedettese (0:1) und Teramo (0:2). Pordenone ergatterte zuhause 31 seiner ingesamt 63 Zähler. Auf eigenem Rasen feierte man neun Siege, holte vier Remis und erlitt drei Niederlagen, letztere gegen Fermana (0:1), Vis Pesaro (1:2) sowie Triestina (1:2).

Das Team von Mister Zanetti hat hinter Fermana (22) mit 25 Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der Liga, Pordenone fing sich zwei Tore mehr. Hinter der Triestina (49) hat der Ligaprimus den zweitbesten Angriff der Liga, man traf 45 Mal in 32 Partien ins Schwarze. Im Stadio Bottecchia muss Mister Zanetti – gegen die Ex-FCS-Spieler Bassoli, Ciurria, Candellone (mit 11 Treffern Top-Scorer von Pordenone) sowie Ex-Coach Tesser – auf die verletzten Casale, Della Giovanna und Crocchianti verzichten und bestätigt das 4-3-1-2-System, das in den Partien gegen Vis Pesaro und Vicenza zum Einsatz kam. Das Zentrum der Viererkette bilden dabei Pasqualoni und Vinetot, Morosini agiert im Mittelfeld wieder auf halb-rechts, im Angriff unterstützt Mazzocchi das Sturmduo Romero-Turchetta.

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Die Zuschauer im Stadio Bottecchia von Pordenone bekamen einen recht ausgeglichenen Spielbeginn zu sehen: Die beiden Teams agierten im gleichen System (4-3-1-2) und versuchten, die Zügel der Partie in die Hand zu nehmen. Die Weiß-Roten kamen ein klein wenig besser aus den Startlöchern und hatten in diesen Anfangsminuten minimal mehr Spielanteile. Deshalb gehörte die erste bedeutende Offensivaktion folgerichtig den Weiß-Roten: Morosini wurde in der 9. Minute knapp 25 Metern vor dem Tor der Hausherren von Mazzocchi in Szene gesetzt und versuchte es mit einem giftigen flachen Diagonalschuss, der knapp am langen linken Eck vorbeiging.

Der Tabellenführer antwortete aber postwendend: Zwei Minuten später ließ Bombagi Pasqualoni aussteigen und zog in den Strafraum der Südtiroler ein. Er versuchte, Nardi mit einem Drehschuss zu überraschen, der haarscharf am langen rechten Kreuzeck vorbeiflog. Der FCS agierte geschickt und kam in Spielminute 16 zur Riesenchance zur Führung: Ein maßgenauer langer Ball aus der zweiten Reihe fand Mazzocchi, der im Sechzehner volley abzog, das Leder herausragend traf und auf das kurze Eck brachte. Bindi im Kasten von Pordenone war aber rechtzeitig unten und wehrte zur Ecke ab. Dieser Schuss hätte gepasst.

In Pordenone entwickelte sich eine unterhaltsame Partie – es ging hin und her: Bombagi servierte Kapitän Berrettoni, der aus 25 Metern einen strammen Diagonalschuss abfeuerte, doch Nardi tauchte ab und war zur Stelle. Der anschließende Eckball für Pordenone brachte nichts ein. In der 28. Minute kam Vinetot bei einem offensiven Vorstoß mit nach vorne und zog in bester Stürmermanier in den Sechzehner ein. Nach einem kurzen Getümmel kam der Ball erneut zur Nummer 5 der Weiß-Roten, die direkt abschloss und Bindi im Kasten der Hausherren zu einer Glanztat zwang. Die Aktion war aber vom Unparteiischen kurz zuvor abgepfiffen worden, da Turchetta im Abseits gestanden hatte.

Drei Zeigerumdrehungen später blitzte erneut der äußerst aktive Bombagi auf: Nach einer Einzelaktion brachte der Mittelfeldspieler von Pordenone eine Flanke in den Strafraum, wo er den Kopf von Ciurria fand. Dieser brachte aber nicht genug Kraft hinter den Ball, weshalb Nardi keine Mühe hatte. Im Anschluss flachte die Partie ein wenig ab, viele Spielunterbrechungen und die ein oder andere gelbe Karte hemmten den Spielrhythmus.

Kurz vor der Halbzeitpause noch einmal eine gute Möglichkeit für Pordenone – der sechste Eckball des Ligaprimus in dieser ersten Halbzeit wurde gefährlich: Der Ball kam etwas zu lang hinter den zweiten Pfosten, wo Semenzato jedoch zur wuchtigen Gegenflanke ansetzte, die in der Mitte Barison fand. Dessen Kopfstoß ging knapp drüber. Dann war Pause: Nach 45 unterhaltsamen, intensiven und teils auch emotional geladenen Minuten pfiff Schiri Carella pünktlich zum Pausentee.

Beide Teams gingen unverändert in die zweite Hälfte, die erste Möglichkeit gehörte wieder dem FC Südtirol, der sofort hellwach agierte: Turchetta brachte von links einen gefährlichen Ball vor den Kasten von Bindi, wo Morosini das Leder nur haarscharf verpasste. Die erste Chance der Gastgeber nach Wiederanpiff kam in Spielminute 59: Berrettoni zog im Rahmen einer Einzelaktion von links nach innen und aus 25 Metern ab. Sein Schuss fiel aber zu schwach aus, weshalb Nardi im Kasten der Weiß-Roten keine Probleme hatte. In der 66. Minute nahm Mister Zanetti eine Änderung im Sturm vor – er brachte De Cenco für Romero.

In der 74. Minute war der Tabellenführer im Glück: Fink und Co. mit dem schnellen Konter, der Ball kam am rechten Strafraumeck zu De Cenco, der eine maßgenaue Flanke zu Lunetta an den zweiten Pfosten brachte, welcher volley einnetzte. Leider hatte Schiri Carella zuvor eine (zweifelhafte) Abseitsposition der Nummer 9 des FCS gesehen. Es blieb beim 0:0.

Die Gastgeber antworteten vier Minuten später mit einem Weitschuss von Ciurria, der im Fallen aus 30 Metern einen strammen LInksschuss abfeuerte. Der Schuss war gefährlich, weil er kurz vor Nardi aufkam, der Schlussmann des FCS war aber mit einer Klassetat zur Stelle und wehrte zur Ecke ab. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatten die Südtiroler dann das Glück auf ihrer Seite: Ein Eckball von der linken Seite von Burrai fand in der Mitte De Agostini, der das Leder an den rechten Pfosten köpfte.

Der Tabellenführer in der Schlussphase spielüberlegen – Mister Zanetti wollte das 0:0 verteidigen, reagierte und brachte in Ierardi einen Defensivmann für Stürmer Turchetta (86.). Die Rechnung des FCS-Coaches sollte aufgehen, denn nach vier Minuten Nachspielzeit war das Unentschieden Tatsache.

Nach 94 intensiven und unterhaltsamen Minuten, die zu einem beinahe durchgehenden offenen Schlagabtausch mutierten, trennten sich Tabellenführer Pordenone und der FC Südtirol also mit einem torlosen Unentschieden. Das 0:0 ging insgesamt in Ordnung, auch wenn nach dem aberkannten Treffer von Lunetta die Hausherren mehr vom Spiel hatten und die Südtiroler in die eigene Hälfte drückten. Nichtsdestotrotz ein wichtiger und verdienter Punkt für Fink und Co., die aus der gezeigten Leistung viel Selbstvertrauen für den Endspurt der Meisterschaft ziehen können.

PORDENONE – FC SÜDTIROL 0:0
PORDENONE (4-3-1-2): Bindi; Semenzato, Barison, Bassoli, De Agostini; Zammarini (85. Misuraca), Burrai, Bombagi (73. Rover); Berrettoni (78. Magnaghi); Candellone (85. Germinale), Ciurria
Auf der Ersatzbank: Lonoce, Meneghetti, Nardin, Vogliacco, Damian, Frabotta, Florio, Cotali
Trainer: Attilio Tesser
FC SÜDTIROL (4-3-1-2): Nardi; Tait, Pasqualoni, Vinetot, Fabbri; Morosini, De Rose, Fink; Mazzocchi (71. Lunetta); Romero (66. De Cenco), Turchetta (86. Ierardi)
Auf der Ersatzbank: Ravaglia, Antezza, Berardocco, Mattioli, Oneto, Romanò
Trainer: Paolo Zanetti
SCHIEDSRICHTER: Luigi Carella aus Bari (Die Assistenten: Pappalardo-Magri)
TORE: Fehlanzeige
ANMERKUNGEN: sonniger Nachmittag.

Gelbe Karten: De Agostini (POR, 32.), Candellone (POR, 40.), Mazzocchi (FCS, 43.), Turchetta (FCS, 51.), Bassoli (POR, 54.)

Von: ka

Bezirk: Bozen