Von: luk
Bozen – Nach der dreiwöchigen Winterpause und der Niederlage zum Jahresabschluss 2018 in Teramo startet die Mannschaft von Mister Zanetti mit einem Remis ins neue Kalenderjahr: Im Drusus-Stadion gab es gegen Ravenna ein 1:1-Unentschieden. Die Weiß-Roten trafen im Laufe einer starken zweiten Halbzeit durch De Cenco zwei Mal nur das Gebälk. Trotzdem gerieten Vinetot und Co. ins Hintertreffen, kamen jedoch durch Berardocco zum sofortigen Ausgleich (nachdem De Cenco zuvor zum dritten Mal das Aluminium traf). Für den FCS ist es das fünfte positive Resultat (zwei Siege und drei Remis) aus den letzten sechs bestrittenen Spielen. Am Dienstag geht es für die Mannen von Mister Zanetti bereits weiter, im Rahmen der englischen Woche trifft man dann auf Fano.
MATCH PREVIEW
Nach drei Wochen Winterpause setzt der FC Südtirol seinen Gang in Kreis B der Serie C 2018/2019 fort – und zwar im Rahmen des 21. Spieltags, des zweiten der Rückrunde.
2018 endete für die Weiß-Roten mit einer Niederlage in Teramo (0:2), welche eine Positivserie von vier Spielen (zwei Siege und zwei Unentschieden) unterbrach. Das Team von Mister Zanetti – zurzeit punktegleich mit Sambenedettese Tabellenzehnter – empfängt im Drusus-Stadion den Tabellenvierten Ravenna, der lediglich drei Punkte mehr als Fink und Co. aufzuweisen hat.
Zuhause ist der FCS seit drei Partien ungeschlagen (ein Sieg und zwei Remis), im Drusus-Stadion konnte man bisher 13 der insgesamt 27 Punkte holen, sie kamen durch drei Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen (2:3 gegen FeralpiSalò und 0:1 gegen Vis Pesaro) zustande.
Auswärts ergatterte Ravenna 13 seiner insgesamt 30 Zähler, auf fremdem Rasen gab es drei Siege, vier Remis und drei Niederlagen, letztere erlitt man in Triest gegen Triestina, in Teramo sowie in Pordenone.
Neben Langzeitausfall Crocchianti muss Mister Zanetti gegen Ravenna auf den gesperrten Oneto sowie Antezza (Fieber) verzichten. Die Dreierkette in der Abwehr ist die klassische, auf der linken Seite ersetzt Procopio Fabbri, welcher noch nicht 100-prozentig fit ist. Im Mittelfeld kehrt Fink zurück, Morosini nimmt zunächst auf der Bank Platz. Das Sturmduo bilden De Cenco und Mazzocchi.
LIVE MATCH
Ausgeglichener Beginn im Drusus-Stadion, beide Teams versuchten, die Zügel der Partie in die Hand zu nehmen. Da dies aber keinem so richtig gelang, entwickelte sich die Anfangsphase zu einem vorsichtigen Abtasten.
In der 17. Minute war es dann aber doch soweit mit der ersten Tormöglichkeit – sie gehörte den Gästen: Selleri versuchte es mit einem wuchtigen Distanzschuss aus knapp 30 Metern, Offredi war aber ohne Probleme im Nachfassen zur Stelle. Bezeichnend für diese Anfangsphase, dass die erste Chance aus seinem Distanzschuss resultierte.
Ravenna nun etwas aktiver, Ronchi stahl mit einer Grätsche Tait den Ball von den Füßen und bediente 20 Meter vor dem Tor der Südtiroler Pellizzari, der einen strammen Rechtsschuss abfeuerte, diesen jedoch drüber setzte (22.).
Die Zuschauer im Drusus-Stadion sahen eine umkämpfte Partie, die aber in Sachen Spielwitz und Torchancen viel zu wünschen übrig ließ.
In Minute 32 gab es das erste offensive Lebenszeichen der Weiß-Roten: De Rose brachte von der linken Seite eine klasse Flanke in die Mitte, wo De Cenco in extremis von Pellizzari antizipiert wurde.
Kurz vor der Halbzeitpause brannte es im Strafraum des FCS licherloh: Galuppini zog nach einem Zusammenspiel mit Nocciolini in den Strafraum ein, ließ Casale aussteigen und versuchte es mit einem Schuss ins lange rechte Eck – Außenpfosten (42.). Dann war auch schon Halbzeit – nach 45 wenig unterhaltsamen Minuten ging es in die Kabinen.
Beide Teams gingen zunächst unverändert in die zweite Hälfte. Dieses Mal war es der FCS, der etwas besser in den Spielabschnitt hineinstartete und die erste Torannäherung verbuchte: Eine Procopio-Flanke von links wurde abgefälscht und deshalb zum optimalen Assist am ersten Pfosten für De Cenco, der jedoch aus unmittelbarer Distanz – unter Bedrängnis des herausstürmenden Ravenna-Keepers Venturi – den Ball am Tor vorbeispitzelt.
Mister Zanetti versuchte, frischen Wind von der Bank in die Partie bringen und brachte in der 53. Minute Morosini für Kapitän Fink, Turchetta für Mazzocchi und Fabbri für Procopio.
Und dieser Dreifach-Wechsel sollte sofort Wirkung zeigen: Nur eine Minute später wurde eine Turchetta-Flanke in der Mitte von Ravennas Hintermannschaft zu zentral geklärt, Fabbri kam angelaufen und hielt mit seinem schwächeren rechten Fuß einfach mal drauf – sein Schuss ging knapp rechts am Tor von Venturi vorbei.
In Spielminute 61 hatte das gesamte Drusus-Stadion den Torschrei bereits auf den Lippen, doch es kam anders: Turchetta setzte mit einem herrlichen Lochpass auf rechts Tait in Szene, der direkt einen flachen Ball in die Mitte legte, Keeper Venturi überwand und De Cenco erreichte. Die Nummer 20 des FCS stand zwei Meter vor dem leeren Tor, doch er setzte seinen Einschussversuch auf unglaubliche Weise an die Querlatte. Es blieb weiterhin beim 0:0.
In der 67. Minute zogen die Jungs von Mister Zanetti in der Statistik der Aluminiumtreffer an den Gästen vorbei: Der wie entfesselt aufspielende Turchetta setzte sich auf der linken Seite gegen zwei Gegenspieler durch und brachte eine butterweiche Flanke von der Grundlinie in die Mitte, wo De Cenco am höchsten stieg und zum Kopfstoß ansetzte. Sein Versuch knallte – zum zweiten Mal innerhalb von sechs Minuten – hinter den geschlagenen Venturi an das Gebälk, dieses Mal den linken Pfosten.
Der FCS präsentierte sich nun deutlich stärker, Ravenna baute ab. Doch wie es im Fußball bekanntlich ist, bekommt man hinten die Tore, wenn man sie vorne nicht macht – und genauso kam es auch in dieser Partie: Ravenna ging in der 79. Spielminute wie aus dem Nichts in Führung: Eckball von Trovade, Ronchi leitete die Kugel per Kopf am ersten Pfosten weiter, Papa stand am zweiten Pfosten goldrichtig und köpfte aus unmittelbarer Distanz ein. Die Weiß-Roten kassierten einen weiteren Gegentreffer nach einem ruhenden Ball. 0:1 für Ravenna.
Die Reaktion der Weiß-Roten auf die äußerst unglücklich verlaufenen letzten 20 Minuten war jedoch bärenstark: Nur vier Minuten nach dem Rückstand kam der Ausgleichstreffer zum 1:1. Eine gute Flanke kam in die Mitte, die erneut De Cenco im Zentrum fand – Venturi lenkte dessen Kopfstoß zunächst per Glanztat an die Latte. Das Spielgerät blieb im Sechzehner, Morosini kam zum Einschieben herangelaufen, wurde aber von Eleuteri regelwidrig daran gehindert. Keine rote Karte für Eleuteri, der als letzter Mann eigentlich vom Platz hätte müssen, sehr wohl aber Elfmeter für den FC Südtirol. Berardocco trat an und verwandelte zum 1:1 (83.).
Dann passierte nichts mehr, der FCS und Ravenna trennten sich nach einer turbulenten zweiten Halbzeit im Drusus-Stadion mit 1:1-Unentschieden. Am Dienstag geht es bereits weiter, im Rahmen der englischen Woche gastieren die Weiß-Roten in Fano.
FC SÜDTIROL – RAVENNA 1:1 (0:0)
FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Ierardi, Casale, Vinetot; Tait, Fink (53. Morosini), Berardocco, De Rose, Procopio (53. Fabbri); De Cenco, Mazzocchi (53. Turchetta)
Auf der Ersatzbank: Ravaglia, Della Giovanna, Boccalari, Jamai
Trainer: Paolo Zanetti
RAVENNA (3-5-2): Venturi; Ronchi, Boccaccini, Pellizzari; Eleuteri, Martorelli (57. Trovade), Papa, Selleri, Bresciani (85. Barzaghi); Nocciolini (68. Raffini), Galuppini (85. Magrassi)
Auf der Ersatzbank: Spurio, Scatozza, Siani, Sabba, Jidayi, Esposito
Trainer: Luciano Foschi
SCHIEDSRICHTER: Matteo Gualteri aus Asti (Die Assistenten: Younes Rami aus Turin & Paolo Cubicciotti aus Nichelino)
TORE: 0:1 Papa (79.), 1:1 Berardocco (Foulelfmeter, 83.)
ANMERKUNGEN: Nachmittag mit teils bewölktem Himmel, akzeptable Temperaturen für diese Jahreszeit
Gelbe Karten: Casale (FCS, 21.), Pellizzari (RAV, 55.), De Rose (FCS, 67.), Trovade (RAV, 82.), Eleuteri (RAV, 90.)