Lara Gut-Behrami steht vor einem weiteren Höhepunkt in ihrer Karriere

Gut-Behrami kann Kristall-Festspiele am Sonntag starten

Freitag, 15. März 2024 | 19:32 Uhr

Lara Gut-Behrami steht vor ihrem zweiten Gesamtsieg im alpinen Ski-Weltcup nach 2015/16. Diesen dürfte sie am Sonntag im Riesentorlauf in einem Aufwaschen mit dem erstmaligen Gewinn dieser kleinen Kugel fixieren. In der zweiten Woche des Finales in Saalbach-Hinterglemm könnten die Festspiele für die Tessinerin weitergehen, winken ihr doch noch zwei weitere Kristallobjekte. Für die Österreicherinnen geht es um einen versöhnlichen Saisonabschluss in den technischen Disziplinen.

Gut-Behrami hat 1.654 Punkte, ihre einzige verbliebene Herausforderin um die Gesamt-Kugel ist Federica Brignone. Die Italienerin hat allerdings 282 Punkte weniger auf dem Konto, im Riesentorlauf-Ranking liegt sie 95 Punkte hinter Gut-Behrami. Brignone, die nicht im Slalom startet, bleibt damit am Sonntag (9.00/12.00 Uhr) nur ein einziges Szenario: Sie muss gewinnen, während ihre Rivalin keine Punkte machen darf.

Selbst dann hätte Brignone nur die RTL-Kugel. In der Speed-Woche hätte Gut-Behrami noch die besten Chancen, die Gesamtwertung, Abfahrt und Super-G zu gewinnen. Wie Marco Odermatt kann die 32-Jährige in dieser Saison vier Kugeln einheimsen – es wäre der totale Triumph für die als mitunter schwierig und eigenbrötlerisch geltende Sportlerin. In der Schweiz wurden zuletzt sogar Gerüchte über ihren möglichen Rücktritt laut. Gut-Behrami, die in Interviews immer wieder von den besonderen Strapazen im Weltcup gesprochen hat, könnte am absoluten Höhepunkt aufhören, wird gemunkelt.

Superstar Mikaela Shiffrin fokussiert sich unterdessen auf den Slalom am Samstag (10.30/13.30 Uhr, beide live ORF 1). Wie schon bei ihrem Comeback in der Vorwoche in Åre lässt die US-Amerikanerin den Riesentorlauf aus, wie sie auf Instagram mitteilte. Starts bei den finalen Speedrennen eine Woche später hatte Shiffrin schon vor ihrer Rückkehr ausgeschlossen.

“Natürlich hatte ich gehofft, in dieser Saison wieder im Riesentorlauf starten zu können, aber uns ist die Zeit ausgegangen, genug Fortschritte zu machen, um am Sonntag rennbereit zu sein”, erklärte Shiffrin, die am vergangenen Sonntag in Åre den Slalom überlegen gewonnen und sich zum achten Mal die Kristallkugel für die Spezialwertung gesichert hatte. Zuvor hatte sie mehr als einen Monat lang pausiert, um Verletzungen an Knie und Knöchel in den Griff zu bekommen.

Slalom-Spezialistin Katharina Liensberger reiste glücklich in den Pinzgau, nachdem sie in Åre trotz Nackenschmerzen einen sechsten Platz herausgeholt hatte. “Das war sehr wichtig in der Richtung, dass ich merke, dass wieder Konstanz da ist, dass es solides Skifahren ist, auf dem ich aufbauen kann. Jetzt heißt es einfach die nächsten Schritte setzen, mich step by step wieder ans Limit bewegen”, sagte die Vorarlbergerin.

Im Slalom haben die ÖSV-Frauen in diesem Winter zwei dritte Plätze – durch Liensberger (Levi) und Katharina Truppe (Courchevel) – in die Bücher gebracht. Katharina Gallhuber war in Courchevel Vierte, Katharina Huber kratzt zudem an einem Top-fünf-Resultat. “Ich weiß grundsätzlich, dass der Speed passt, dass ein Podium drin sein kann. Ich muss einfach gut dran arbeiten, dass ich es auch ins Ziel bringe”, meinte die Niederösterreicherin.

Im Riesentorlauf ist Julia Scheib die ÖSV-Athletin mit den größten Möglichkeiten, einen Spitzenplatz am Ort der nächstjährigen Ski-WM zu realisieren. Die Steirerin, 15. in der Disziplinwertung, war zuletzt Sechste in Åre und davor Fünfte in Lienz. “Es war erst die erste Saison, die ich wirklich durchgefahren bin im Weltcup. Vier Top-Ten-Plätze nehme ich gerne an”, sagte Scheib. Ein Podestplatz wäre nun das Ziel. “Ich weiß, das ist möglich, das kann ich.” Neben ihr und Liensberger vertreten auch Franziska Gritsch, Stephanie Brunner und Ricarda Haaser Österreichs Farben.

Von: apa