Gefährliche Hürden am Anfang

In der Todeszone: Simone Moro bereits zweimal in Lebensgefahr

Donnerstag, 27. April 2017 | 16:27 Uhr

Bozen – Die Südtiroler Extrem-Bergsteiger Tamara Lunger und Simone Moro haben sich Anfang April einem Abenteuer im Himalaya verschrieben, das sicher kein Spaziergang wird. Bei der „Kangchenjunga Skyline Expedition 2017“ wollen sie die vier Gipfel des Achttausenders auf einer neuen Route zu überschreiten, ohne aus der sogenannten Todeszone oberhalb von 7.000 Metern abzusteigen. Wie gefährlich das Unterfangen ist, beweist die Tatsache, dass Moro gleich zu Beginn zweimal nur knapp dem Tod entronnen ist.

Vor zwei Tagen befanden sich Tamara Lunger und Simone Moro im Basecamp des Kangchenjunga und waren gerade wieder von einer Tour Richtung Camp 1 zurück. „Insgesamt hatten wir 1.400 Meter Seil mit und unsere gesamte Gruppe ist aufgestiegen, um mitzuhelfen. Wir haben jetzt 100 Meter Seil gesetzt. Simone ist auch mitgekommen, auch wenn er bis vor vier Tagen noch im Hotel in Katmandu war“, erzählt Tamara Lunger auf Facebook.

Die erste Nacht sei sie sehr besorgt um Simone Moro gewesen und habe um sein Leben gefürchtet. Wie der Extrembergsteiger selbst einräumt, sei er mit dem Hubschrauber von Katmandu auf einer Höhe von 1.200 Metern auf eine Höhe von 5.000 Metern zum Basiscamp geflogen. Das sei sehr gefährlich, da dies zu tödlichen Ödemen im Gehirn und in der Lunge führen kann.

Die erste Nacht habe er dann gut überstanden, erklärt Tamara Lunger. „Auch wenn ihn der starke Wind am nächsten Tag fast umgebracht hätte.“ Lunger verweist gleich auf die zweite Gefahrensituation: „Er saß im Zelt, als eine starke Windböe das gesamte Zelt verstellte und es auf einen Steinhaufen schleuderte.“ Simone Moro erklärt, dass er sich lediglich an seiner Schlafmatte festkrallen konnte, um die Wucht beim Aufprall auf die Felsen abzufedern.

„Schließlich sind die anderen Alpinisten nachgekommen und wir haben uns gegenseitig geholfen. Das war schön. Wir haben auch Freundschaft geschlossen“, erklärt Moro.

Er und Lunger haben auch ein „Puja“, ein buddhistisches Ritual, durchgeführt. Damit sollen sämtliche Unternehmungen am Berg gesegnet werden – und das haben die beiden bei ihrem Abenteuer wohl auch bitter nötig.

https://www.facebook.com/tamaralunger/videos/1301793869909908/

Von: mk

Bezirk: Bozen