Von: mk
Gröden – Am Dienstag fiel in Gröden mit dem ersten Abfahrtstraining der offizielle Startschuss zur 58. Saslong Classic. Dabei untermauerte Ausnahmekönner Marco Odermatt (Schweiz) gleich seine Favoritenrolle und stellte überlegen Bestzeit auf.
Odermatt, Sieger des letztjährigen Grödner Abfahrts-Klassikers, zeigte eine blitzsaubere Fahrt und distanzierte die Konkurrenz um mehr als sieben Zehntelsekunden. Mit seinem ersten Trainingslauf machte der Schweizer unmissverständlich klar: Der Weg zum Sieg auf der Saslong führt auch in diesem Jahr nur über ihn.
Hinter Odermatt reihte sich Daniel Hemetsberger als Schnellster des restlichen Feldes ein. Der Österreicher verlor 0,72 Sekunden auf den Trainingsbesten. Lokalmatador Dominik Paris, der am Fuße des Langkofels bereits einen Sieg vorweisen kann (2023, Anm. d. Red.), präsentierte sich ebenfalls stark und komplettierte die Top-Drei (+0,78).
Große Zeitabstände prägen den Trainingslauf
Neben Hemetsberger und Paris konnten mit dem Schweizer Alexis Monney (4./+0,82) sowie dem Gröden-Spezialisten Ryan Cochran-Siegle aus den USA (5./+0,91) nur zwei weitere Athleten ihren Rückstand unter der Marke von einer Sekunde halten. Überhaupt war das erste Training von großen Zeitabständen geprägt: So lag der Österreicher Vincent Kriechmayr als Elfter bereits mehr als zwei Sekunden hinter Odermatt.
Aus Südtiroler Sicht wusste nicht nur Paris, sondern auch Florian Schieder mit einem ordentlichen Trainingslauf zu überzeugen. Der Kastelruther fuhr mit einem Rückstand von 2,09 Sekunden auf Rang zwölf. Aleksander Aamodt Kilde (Norwegen) wartete bei seiner Gröden-Rückkehr ebenfalls mit einer soliden Leistung auf: Der fünffache Saslong-Triumphator, der die vergangene Saison verletzungsbedingt verpasst hatte, schwang zwei Jahre nach seinem letzten Auftritt im Grödnertal im Ziel als 16. ab. Am Mittwoch ist auf der Saslong ein weiteres Abfahrtstraining geplant. Der zweite Trainingslauf beginnt um 11.45 Uhr.
„Heute war es nicht ganz einfach“
Beim ersten Abfahrtstraining auf der Saslong standen neben Marco Odermatts Traumlauf vor allem die schwierige Sicht im oberen Streckenabschnitt sowie die Sprünge bei den Kamelbuckeln im Fokus. Wir haben uns darüber mit den Südtiroler Aushängeschildern Dominik Paris und Florian Schieder kurz unterhalten.
Paris, der das Training an dritter Stelle beendete, sprach von anspruchsvollen, aber grundsätzlich bekannten Verhältnissen: „Die Piste ist eigentlich wie immer – dass diese Bedingungen mir nicht unbedingt entgegenkommen, ist kein Geheimnis. Ich versuche aber, mich anzupassen und auch bei diesen Verhältnissen gut Ski zu fahren.“
Vor allem im oberen Teil sei es laut Paris schwierig gewesen: „Die Sicht war nicht einfach, es gab viele Wellen, da hat es mich zweimal richtig zusammengestaucht. Dass mehrere Vorläufer zu Sturz gekommen sind, bringt natürlich eine gewisse Unsicherheit mit sich. Insgesamt ist die Piste aber sehr schön und ich bin mit meinem Lauf zufrieden.“
Auch für Schieder verlief das erste Training nicht ganz reibungslos. „Es war heute nicht einfach, vor allem wenn man am Start hört, dass einige Vorläufer nicht ins Ziel gekommen sind. Oben hat es stark geschneit und die Sicht war schwierig. Beim Fahren selbst ist es dann aber besser gegangen als erwartet“, so der Kastelruther, der mit seinem zwölften Platz gut leben konnte.
Im Zielbereich tauschten sich mehrere Athleten intensiv über die Verhältnisse auf der Piste aus – darunter auch Paris und der Trainingsschnellste Marco Odermatt. Thema waren unter anderem die Kamelbuckel. „Wir Athleten haben im Ziel diskutiert, weil wir bei den Kamelbuckeln aktuell nicht leicht über den dritten Sprung hinauskommen. Es gibt noch offene Fragen zur Anfahrt und zur Geschwindigkeit. Hier braucht es eine Lösung, die für alle passt. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Situation bis zum nächsten Training geklärt ist“, erklärte Paris.
Schieder sieht bei den Kamelbuckeln ebenfalls etwas Luft nach oben: „Ich denke, dort kann man sicher noch an den Details arbeiten. Wenn diese Feinarbeit gemacht ist, können wir morgen ein weiteres gutes Training absolvieren.“




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