Von: mk
Bozen – Wenn der Berg nicht zum Propheten geht, muss der Prophet eben zum Berg gehen – sprich: Wenn der Läufer nicht zum Marathon kann, muss der Marathon eben im eigenen Garten stattfinden. Das hat sich wohl Martin Pardatscher aus Bozen gedacht. Weil der Rom-Marathon wegen des Coronavirus ins Wasser gefallen ist, startete er prompt seine eigene Sportveranstaltung.
„So muss sich ein Hamster im Hamsterrad fühlen“, sagt der 59-Jährige. Er ist am gestrigen Samstag 934 Runden um das eigene Haus gelaufen und hat damit eine ganze Marathonstrecke gemeistert.
Der ursprüngliche Plan sah allerdings ganz anders aus, denn der passionierte Läufer, der als medizinischer Labortechniker im Tranfusionzentrum Krankenhaus Bozen arbeitet, hatte eigentlich vor, den Rom-Marathon am heutigen Sonntag zu bestreiten.
Mit dem Ziel, trotzdem die 42,195 Kilometer zu laufen, kam ihm stattdessen die glänzende Idee: Home statt Rom.
Um sich an die Vorschriften der zurzeit herrschenden Ausgangssperre in Italien zu halten, beschloss er einen Marathon um das eigene Haus – rund 45 Meter pro Runde – zu laufen. Unterstützung und Verpflegung bekam der Bozner von seiner Frau und den Nachbarn, die ihm von den naheliegenden Gärten und den Balkonen zujubelten und applaudierten.
Um 9.00 Uhr fiel der Startschuss und nach 5:34:29 musste er erleichtert und lachend zugeben: „Ein zweites Mal würd ich es nicht mehr machen.“