4. 230 Höhenmeter waren zu bewältigen

Maratona dles Dolomites: Zweiter Sieg in Folge für Tommaso Elettrico

Sonntag, 01. Juli 2018 | 16:57 Uhr

Alta Badia – Ein perfekter Start mit milden Temperaturen und strahlend blauem Himmel. Unter diesen Bedingungen starteten um 6.30 Uhr die 9.236 Teilnehmer (davon 978 Frauen) an der 32. Auflage des Maratona dles Dolomites – Enel 2018.

Eine Herausforderung in der Herausforderung, eine Leidenschaft, die mehr als 32.400 Radfahrer vereinte, die eine Voranmeldung gesendet haben, um angesichts der geschlossenen Teilnehmerzahl an der Startplatzverlosung teilzunehmen. Die lange Schlange an Radfahrern zu sehen, die für mehr als 30 Minuten die Straße von La Villa bis zum Campolongo-Pass bunt erstrahlen lassen, ist immer ein tolles Gefühl für alle: für diejenigen, die die Live-Übertragung auf dem Italienischen raitre Sender von 6.15 bis 12.00 Uhr ansehen und für diejenigen, die die Teilnehmer direkt am Start erleben. Das Ziel ist wie immer Corvara. Als dieses Jahr der Startschuss fiel, befand sich auch die Weltlegende des Radsports Eddy Merckx am Start.

Für die wichtigste unter den internationalen Amateur-Langstreckenrennen war wie immer eine rege internationale Teilnahme zu verzeichnen: Insgesamt 4.900 Teilnehmer aus 68 verschiedenen Staaten (aus den fünf Kontinenten), nahmen zum ersten Mal teil. Und wie immer waren die Startplätze je zur Hälfte auf italienische Teilnehmer und auf ausländische Teilnehmer aufgeteilt.

Drei Streckenverläufe entlang der Pässe, an denen die Geschichte des Radsports geschrieben wurde und die für den Verkehr gesperrt waren: Pordoijoch, Sellajoch, Campolongo-Pass, Falzarego-Pass, Grödner Joch, Valparola-Pass, Giau-Pass.

Die Länge der Strecken: Die lange Strecke umfasst 138 km und hat einen Höhenunterschied von 4.230 m, die mittlere Strecke erstreckt sich über 106 km mit einem Höhenunterschied von 3.130 m und die Sellaronda mit 55 km hat einen Höhenunterschied von 1.780 m.

Viele bekannte Persönlichkeiten nahmen am Maratona dles Dolomites-Enel teil, von Spitzensportlern über Manager von internationalen Unternehmen bis hin zu TV-Promis.

Das Motto des diesjährigen Rennens war das Gleichgewicht, im Sattel ebenso wie im Leben, aber auch die Solidarität, die der Marathon jedes Jahr für verschiedene Wohltätigkeitsprojekte vorlebt, die dank der solidarischen Anmeldungen unterstützt werden können. Mit Präzision und Engagement wurden die Finanzierungen auf folgende Initiativen aufgeteilt: Südtiroler Sporthilfe (www.sporthilfe.it), die wahre Sporttalente unterstützt, Jugendliche, die nicht die Möglichkeit haben, ihre Teilnahme an Wettkämpfen zu finanzieren; der Verein „Alex Zanardi Bimbingamba” (www.bimbingamba.com), der Prothesen für Kinder herstellt, denen Gliedmaßen amputiert wurden und die keinen Zugang zu Gesundheitsfürsorge haben; die gemeinnützige NGO „Insieme si può…” (www.365giorni.org), die ein Projekt an der Schule Kangole Boys Primary School in Norduganda für die Schulbildung und die Heimunterbringung der Schüler unterstützt; und schließlich die Costa Family Foundation für den Bau eines neuen Heims im Tawang-Distrikt in Indien.

Und um das Thema des Gleichgewichts noch besser hervorzuheben, wird auch auf den Verbrauch geachtet, in perfekter Übereinstimmung mit dem Begriff der Umweltverträglichkeit: Der Marathon fördert seit jeher Initiativen zur Reduzierung der Emissionen und des Energieverbrauchs.

Das Rennen. Der Startschuss fiel um 6.30 Uhr, mit den Rennfahrern, die bereits nach wenigen Kilometern die erste Durchfahrt am Campolongo-Pass um 6.52 Uhr in Angriff nahmen. Die ersten Rennläufer fuhren dann über das Pordoijoch, Sellajoch und Grödner Joch (das um 8.09 Uhr erreicht wurde), wo Michiel Minnaert (Granfondoteam.be) vor einer Gruppe von sechs Rennfahrern in Führung ging. Die Gruppe erreichte dann die erste Durchfahrt im Zielbereich in Corvara unter der Führung von Kristof Houben (Storex GF Team) und beendete die Sella Ronda in 1h49’49”. Die zweite Durchfahrt am Campolongo wurde um 8.36 Uhr erreicht, an der Spitze das Duo Francesco Avanzo (Biemme Garda Sport) und Matteo Cipriani (Infinity Cycling Team a.s.d.), die für die mittlere Strecke angemeldet waren. Die erste Dame an der zweiten Durchfahrt am Campolongo war Ilaria Lombardo (A.S.D. Team Perini Bike) in 2h24’03”.

An einem Tag mit herrlichem Sonnenschein begann die Auffahrt auf den Giau-Pass durch eine Gruppe von vier Rennfahrern, an der Spitze der Belgier Michiel Minnaert mit einer Zeit von 2h45’46” und seine ersten Verfolger in nur elf Sekunden Abstand. Das Ende der schwierigsten Steigung des Rennens, mit einer durchschnittlichen Steigung von zehn Prozent über eine insgesamt 9,9 km lange Auffahrt, erreichten Michiel Minnaert und Cristian Nardecchia (USC Team Nardecchia) in 3h24”06.

An der Spitze der Damen platzieren sich Ilaria Lombarda und Christina Rausch (Pacopeluche) in 3h55’19”. In der Zwischenzeit siegte Matteo Cipriani bei der mittleren Strecke nach einer Flucht vor Francesco Avanzo in einer Zeit von 3h29’09”. Drittplatzierter ist Dario Giovine (Team Isolmant Specialized) mit einem Abstand von 3’01”. Siegerin der mittleren Strecke ist Annalisa Prato (Team De Rosa Santini) mit einer Zeit von 4h05’39”, vor ihrer Teamkollegin Olga Cappiello mit einem Abstand von 10’11” und Laura Cosentino (ASD Swatt Club) mit einem Abstand von 11’52”. Für Aufsehen sorgte bei der Auffahrt auf den Falzarego-Pass der Ausschluss von Michiel Minnaert vom Rennen. Der Belgier ist ein Profi und hätte gemäß den Teilnahmebedingungen nicht am Rennen teilnehmen können. Bei der Auffahrt auf den Falzarego-Pass veränderte sich das Rennen: Die Führung übernahm der Sieger des Vorjahres Tommaso Elettrico (Team CPS) solo mit einem Vorsprung von 35” vor seinen beiden Verfolgern Paolo Castelnovo (ASD Team MP Filtri) und Igor Zanetti (Scott Team Granfondo).

Auch bei der Abfahrt zur gefürchteten Katzenmauer bleiben die Abstände ungefähr dieselben, sodass Tommaso Elettrico aus Matera mit einer Zeit von 4h38’13” zum zweiten Jahr in Folge siegte, vor Igor Zanetti und Paolo Castelnovo, beide mit einem Zeitabstand von 50”. Siegerin des Damenrennens wurde die Deutsche Christina Rausch.

Der Sieger der 32. Auflage des Maratona dles Dolomites erklärte mit Tränen in den Augen: „Ich glaube, dass mit heute etwas ganz Großartiges passiert ist. Seit April träumte ich davon, dieses Rennen zum zweiten Mal zu gewinnen und damit ein Zeichen zu setzen. Nun bin ich ohne Worte. Nach so viel Anstrengung und Mühe ist es mir heute gelungen, einen neuen Traum zu verwirklichen. Ich danke all jenen, die mich unterstützen, allen voran CPS und Franco Lauria, denn sie wissen, wie wichtig mir dieses Rennen ist. Anders als im letzten Jahr, wo ich eine 80 km lange Flucht alleine angetreten hatte, bin ich heuer bei der zweiten Durchfahrt am Campolongo-Pass zum Angriff übergegangen. Dann ist mir klar geworden, dass die Auffahrt zum Falzarego-Pass siegentscheidend werden konnte. Dort habe ich dann noch einen draufgelegt und habe verstanden, dass ich es schaffen würde.“

 

DIE RANGLISTE

 

138 KM MEN

1.    Elettrico Tommaso                          1987      Team CPS                                       4:38.13,4

2.    Zanetti Igor                                        1978      Scott Teamgranfondo                    4:39.04,0

3.    Castelnovo Paolo                             1984      ASD Team MP Filtri                        4:39.04,1

4.    Paoloni Gianluca                              1982      ASD Team Paoloni Marcellina        4:42.58,4

5.    Pisani Vincenzo                                1981      Team Falasca Zama Greco           4:45.02,2

 

138 KM WOMEN

1.    Rausch Christina                               1973      Pacopeluche                                  5:19.03,5

2.    Lombardo Ilaria                                1970      ASD Team Perini Bike                     5:22.58,6

3.    Maltha Martha                                 1984      Derustit                                             5:32.27,0

4.    Lancioni Barbara                               1981      Somec-MG. K VIS-LGL                  5:33.05,4

5.    Van der Moeren Ils                        1974      Grinta! Granfondoteam                       5:35.04,1

 

106 KM MEN

1.    Cipriani Matteo                                1983      Infinity Cycling Team ASD            3:29.09,9

2.    Avanzo Francesco                           1987      Biemme Garda Sport                    3:29.10,2

3.    Giovine Dario                                    1992      Team Isolmant Specialized         3:32.11,7

4.    Pontalto Andrea                              1987      Alé Cipollini                                   3:32.14,4

5.    Gonzalez Martinez Bladimir       1978      ASD TRZ Zenato                               3:35.27,7

 

106 KM WOMEN

1.    Prato Annalisa                                   1998      Team De Rosa Santini                   4:05.39,0

2.    Cappiello Olga                                   1963      Team De Rosa Santini                   4:15.50,0

3.    Cosentino Laura                               1990      ASD Swatt Club                              4:17.31,6

4.    Bonfanti Monica                              1975      ASD Dilettantistica Rodman Azimut Squadr  4:19.39,1

5.    Turchi Chiara                                      1970      Cicloteam San Ginese                   4:28.47,8

 

55 KM MEN

1.    Ferrari Davide                                   1976      ASD Team Perini Bike                     1:55.31,1

2.    Coertjens Rien                                  1990      Granfondoteam.be                          1:57.52,5

3.    Siviero Fabio                                      1985      New Team 2007                             1:59.38,3

4.    Alberti Nicola                                     1981      Il Team Pinarello                              2:04.04,2

5.    Wisthaler Wilfried                           1973      ASV Dolomiti Superbike                     2:04.18,1

 

55 KM WOMEN

1.    Nicolussi-Leck Vera                        1976      ASV OK DOLOMITI SUPERBIKE  2:29.12,5

2.    Wierer Dorothea                             1990      Rasun di Sotto (BZ)                        2:29.59,1

3.    Tonini Beatrice                                  1985      FP Race ASD                               2:38.41,9

4.    Luypaert Katleen                             1976      Granfondoteam.be                         2:40.10,0

5.    Purifico Sabina                                  1964      Speedwheel Genova                    2:41.54,5

Von: luk

Bezirk: Pustertal, Salten/Schlern