Von: luk
OBDACH-WINTERLEITEN – Am Sonntag, dem 11. Februar 2018, fanden die 27. FIL-Europameisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn in Obdach-Winterleiten (AUT) ihr Ende.
Während die Sieger des Doppelbewerbs bereits am Vortag ermittelt wurden, standen nun die Entscheidungen bei den Damen und Herren sowie der Teambewerb an. Bei den Damen konnte Evelin Lanthaler (ITA) ihren Titel erfolgreich verteidigen: Die Südtirolerin fuhr mit einer Zeit von 2:27.74 Minuten durchs Ziel und verwies ihre Konkurrentinnen damit auf die Plätze. „Die Titelverteidigung war mein Ziel, und das habe ich geschafft. Jetzt bin ich natürlich überglücklich“, strahlte die Siegerin nach dem Rennen. „Mein zweiter Lauf war zwar nicht so gut wie der erste, aber ich habe den Vorsprung gehalten. Es ist nicht einfach auf dieser Strecke, man muss sich voll konzentrieren und alles geben.“
Am Ende wies Lanthaler einen Vorsprung von 31 Hundertstelsekunden auf die zweitplatzierte Greta Pinggera (ITA) auf, die ihrer siegreichen Teamkollegin Respekt für ihre Leistung zollte: „Evelin ist hier fast unschlagbar, mehr als der zweite Rang war für mich nicht möglich“, erklärte Pinggera, die sich auf der Strecke in Obdach-Winterleiten lange schwer tat: „Die Bahnbedingungen kommen meinem Fahrstil nicht unbedingt entgegen, vor allem im Training hatte ich Probleme. Aber meine beiden Wertungsläufe waren gut, deshalb kann ich zufrieden sein.“
Mehr als zufrieden zeigte sich hingegen Bronzegewinnerin Tina Unterberger (AUT), die sich nach dem achten Platz im ersten Wertungslauf noch auf den dritten Rang vorschieben konnte. „Meine Devise für den zweiten Durchgang war, einfach Vollgas zu geben, und das ist aufgegangen. Ich habe zwar ein paar kleinere Fahrfehler gemacht, aber jetzt bin ich mehr als froh, dass es noch für das Podest gereicht hat“, so die Österreicherin, der am Ende über zweieinhalb Sekunden auf Lanthaler fehlten.
Auch im Herrenbewerb setzte sich schlussendlich der Titelverteidiger durch: Thomas Kammerlander (AUT) beendete das Rennen mit einer Zeit von 2:24.40 Minuten und sicherte sich damit die Goldmedaille. Dementsprechend glücklich zeigte sich der Österreicher im Anschluss an den Finallauf: „Es ist wirklich wunderschön, den Titel verteidigen zu können – vor allem zuhause in Österreich, vor so einer tollen Kulisse“, freute sich Kammerlander über seinen Triumph, der ihm laut eigenen Angaben allerdings einiges abverlangt hatte: „Es war enorm schwierig und ein hartes Stück Arbeit. Die Bahn liegt mir eigentlich nicht, ich komme nicht gut damit zurecht. Aber wir haben uns gut darauf eingestellt, und das war letztendlich der Schlüssel zum Erfolg.“ Am Ende lag Kammerlander 25 Hundertstelsekunden vor Alex Gruber (ITA), der auf dem zweiten Platz landete und ebenfalls von einem schwierigen Rennen in Obdach-Winterleiten sprach: „Es war ein harter Kampf. Ich hatte Schwierigkeiten im Training und habe auch in meinen Läufen einige Fehler gemacht, aber im Großen und Ganzen kann ich mit meiner Leistung zufrieden sein“, so der frischgebackene Vize-Europameister, der Kammerlander bis zum Schluss zugesetzt hatte.
Auf dem dritten Rang reihte sich Grubers Teamkollege Patrick Pigneter ein, der am Vortag mit seinem Partner Florian Clara bereits die Goldmedaille bei den Doppelsitzern gewonnen hatte und sich nun auch über Bronze im Einzelbewerb freuen durfte. „Klar, eigentlich wollte ich weiter oben auf dem Podest stehen. Aber Thomas und Alex waren sehr stark, deswegen bin ich ganz glücklich mit meiner Platzierung“, so Pigneter, der letztendlich 84 Hundertstel langsamer als der siegreiche Österreicher war.
Im Teambewerb holte sich die österreichische Mannschaft mit Thomas Kammerlander, Tina Unterberger und Rupert Brüggler/Tobias Angerer die Goldmedaille. Silber ging an Italien mit Alex Gruber, Evelin Lanthaler und Patrick Pigneter/Florian Clara, während sich Russland mit Aleksandr Egorov, Daria Maleeva und Pavel Porshnev/Ivan Lazarev die Bronzemedaille sicherte.
Damit sind die 27. FIL-Europameisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn schon wieder Geschichte, die Athleten stehen allerdings bereits nächste Woche wieder im Einsatz: Vom 15.–17. Februar 2018 werden nämlich beim Saisonfinale im österreichischen Umhausen die Gesamtsieger des GRM Group Weltcups 2017/2018 ermittelt.