Kraft und Co. in Garmisch knapp am Stockerl vorbei

ÖSV in Garmisch neben Podest – Kraft verlor viel Boden

Montag, 01. Januar 2024 | 17:39 Uhr

Die Österreicher haben die Podestplätze im Neujahrsspringen von Garmisch-Partenkirchen knapp verpasst. Manuel Fettner, Jan Hörl und Stefan Kraft landeten am Montag beim Triumph des Slowenen Anze Lanisek auf den Rängen vier bis sechs. Kraft büßte in der Vierschanzentournee-Wertung weitere 14,8 Punkte auf den deutschen Spitzenreiter Andreas Wellinger ein. Sein Rückstand auf den drittplatzierten Oberstdorf-Gewinner beträgt vor dem Wechsel in die Heimat als Dritter 25,2 Zähler.

“Mit dem sechsten Platz bin ich zufrieden, auch mit den Sprüngen. Der Rückstand ist leider eine Nuance zu groß. Es wäre schön gewesen, vielleicht zehn Punkte mehr zu haben, aber es ist kein Wunschkonzert”, sagte der fünffache Saisonsieger. Zur Tournee-Halbzeit kristallisiert sich ein Zweikampf um den “goldenen Adler” heraus. Der Japaner Ryoyu Kobayashi, in Garmisch-Partenkirchen genauso wie in Oberstdorf Zweiter, liegt 1,8 Punkte oder umgerechnet genau einen Meter hinter Wellinger. Kraft fehlen mittlerweile 14 Meter.

Der Salzburger sieht allerdings noch Chancen. “Die Hoffnung ist auf alle Fälle noch da. Das Glück wird es jetzt auch mal brauchen, das ist ganz klar”, betonte Kraft vor den anstehenden Heimbewerben. Der 30-jährige Gesamtweltcupführende müsse nun die Handbremse lösen und aggressiv springen, ergänzte er. ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl sprach seinem Schützling Mut zu. “Er kann jetzt locker drauflos springen, es ist alles möglich”, sagte der Coach. Krafts Sprünge auf der Großen Olympiaschanze im Stadtteil Partenkirchen, wo er zuletzt sechs Mal in Serie seinen Tournee-Traum hatte begraben müssen, seien okay, aber nichts Besonderes gewesen.

Widhölzl freute sich indes über eine “super Mannschaftsleistung”. Auch Michael Hayböck durfte trotz zweier verpatzter Landungen als Achter zufrieden sein, Clemens Aigner wurde Zwölfter, Daniel Tschofenig startete mit Platz 18 ins neue Jahr. “Jan hat im zweiten Durchgang echt Pech gehabt mit den Verhältnissen”, ärgerte sich Widhölzl. Hörl fiel im von wechselnde Windbedingungen beeinflussten Finale vom zweiten Platz noch aus den Podesträngen. “Schade, aber es wollte nicht”, bedauerte der Salzburger.

Routinier Fettner fehlten vor mit 21.000 Fans ausverkaufter Rekord-Kulisse weniger als drei Punkte auf das Podium, wie im Vorjahr wurde er Vierter. “Ich hätte mir schon das Podest erhofft, aber drei andere waren einfach um das Eutzerl besser”, erklärte der Tiroler. In der Tournee-Gesamtwertung verbesserten sich Fettner (-32,6 Punkte) und Hörl (-34,2) auf die Ränge vier und fünf. Der Gesamt-Sechste Lanisek freute sich indes über seinen sechsten Weltcupsieg. “Ich bin wirklich stolz und glücklich, dass ich heute auf diesem Level abliefern konnte und so locker war”, sagte der 27-Jährige.

Weiter geht es bereits am Dienstag mit der Qualifikation für das Bergiselspringen in Innsbruck am Mittwoch (jeweils 13.30 Uhr/live ORF 1). Genauso wie beim Finale am Dreikönigstag wird die nationale Gruppe der ÖSV-Adler um einen Platz in den Top 50 kämpfen. Zuletzt hatte der 17-jährige Tiroler Stephan Embacher mit einem Sieg und einem zweiten Platz in Engelberg im zweitklassigen Kontinentalcup überzeugt.

Von: apa