Von: apa
Sebastian Ofner hat überraschend sein fünftes Halbfinale auf der ATP-Tour erreicht. Der 29-jährige Steirer rang am Donnerstag in der Runde der letzten acht den favorisierten Russen Karen Chatschanow, der beim mit 596.035 Euro dotierten Sandplatzturnier in Genf als Nummer vier gesetzt ist, nach 1:55 Stunden mit 4:6,6:4,6:4 nieder. Er trifft am Freitag (nicht vor 14.00 Uhr) auf den Polen Hubert Hurkacz, der den topgesetzten Taylor Fritz (USA/ATP-4.) mit 6:3,7:6(5) besiegte.
Ofner, der aus der Qualifikation gekommen ist, spielt damit am Freitag um sein zweites Finale auf der Tour nach Mallorca im Vorjahr. Im virtuellen Ranking verbessert sich Ofner damit vorerst auf Platz 108. “Es war ein großartiges Match von beiden Seiten”, meinte Ofner noch auf dem Platz. “Ich bin sehr glücklich, das ist komplett unerwartet für die kurze Zeit, seit ich zurück bin”, bezog er sich auf seine fast siebenmonatige Verletzungsauszeit nach zwei Fersen-Operationen im Herbst des Vorjahres.
Ofner: “Leistung auf sehr hohem Niveau”
Seine gute Rückschlagleistung war für den auf der Tour von Stefan Rettl betreuten Ofner der Hauptgrund für den Sieg. “Der Schlüssel war, dass ich im zweiten und dritten Satz eine Spur besser retourniert habe”, meinte Ofner. Bei beiden Aufschlägern sei über das gesamte Match gesehen nicht viel zu holen gewesen. “Die Leistung war schon sehr hohes Niveau heute, ein richtiges toughes Match. Er ist ein sehr guter Spieler und steht schon ewig weiter vorne.”
Vor seinem nächsten Gegner hat Ofner großen Respekt, der an Nummer sechs gesetzte Hurkacz serviere sehr gut und sei unangenehm von der Grundlinie. “Er hat einen super Touch und gute Spielübersicht.” Körperlich fühlt sich Ofner trotz des enormen Pensums der vergangenen Wochen gut. “Ich spüre natürlich meinen Körper ein bisserl, aber von den Schmerzen her ist es echt in Ordnung, alles viel besser. Es ist kein großes Thema mehr.”
Ofner ließ sich von Satzrückstand nicht stoppen
Chatschanow ist aktuelle Nummer 24 im ATP-Ranking und stand im vergangenen Jahr im Finale des Turniers in der Wiener Stadthalle. Für Ofner war der Sieg ein weiterer Beweis für seine aktuell sehr starke Form. Ofner und auch sein Gegner starteten bei ihren Aufschlaggames unantastbar ins Match. Den ersten Breakball hatte Ofner bei 4:4, den er aber nicht verwerten konnte. Chatschanow stellte auf 5:4, und nahm dann Ofner zum 6:4 den Aufschlag ab.
Im zweiten Durchgang gelang es Ofner, nach Break und Rebreak neuerlich das Service des Russen zum 5:4 zu brechen. Diesmal servierte der Schützling von Wolfgang Thiem mit seinem siebenten Ass zum 6:4 aus. Nach 1:13 Stunden war der Satzgleichstand hergestellt. Das Match blieb bei krachenden Grundlinienduellen weiter offen, Ofner landete im gesamten Match immer wieder Winner, insgesamt waren es 32 Winner des ÖTV-Davis-Cup-Spielers.
Djokovic wieder einmal auf Kurs 100. Turniersieg
Am Abend zog dann auch Geburtstagskind Novak Djokovic ins Halbfinale ein. Der nunmehr 38-jährige Serbe feierte einen 6:4,6:4-Erfolg über Matteo Arnaldi (ITA/ATP-39.). Nach dem Matchball erhielt der 24-fache Majorsieger eine Geburtstagstorte der Organisatoren auf dem Platz. Am Freitag trifft er nun auf Alexei Popyrin (AUS) oder den britischen Qualifikanten Cameron Norrie. Djokovic, der bisher eine mehr als durchwachsene Saison durchlebte, könnte mit zwei weiteren Siegen den 100. Turniertitel perfekt machen.
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