Dolomiti Superski: „Wir haben die Spiele“ - STF: Besser Breitensport fördern

Olympische Spiele 2026 erstmals in Südtirol: Reaktionen

Montag, 24. Juni 2019 | 21:46 Uhr

Bozen – Mailand und Cortina d’Ampezzo werden die Olympischen Winterspiele 2026 ausrichten. Das hat das IOC bei seiner heutigen Jahresversammlung in Lausanne entschieden. Darüber freut sich die örtliche Bevölkerung und jene Ortschaften, die mit der Organisation betraut worden sind. Groß ist die Genugtuung auch im Hause Dolomiti Superski, des größten Skikarussells der Welt, zu dem auch Cortina d’Ampezzo gehört.

LPA/Michele Bolognini

„Es ist eine großartige Nachricht, denn die gesamten italienische Skibranche hat das Vertrauen der Welt bekommen, das größte Wintersportereignis auf internationaler Ebene zu veranstalten“, so die erste Reaktion von Sandro Lazzari, Präsident von Dolomiti Superski, der hinzufügt: „Wir tragen jetzt eine große Verantwortung, die wir aber mit größtem Einsatz annehmen. Die gesamte Wintertourismusbranche der 12 Dolomitentäler wird sich, jeder in seinem Bereich, für das gemeinsame Ziel ins Zeug legen, aus der Olympiade 2026 ein memorables Event zu machen“.

Für die Dolomiten ist es eine große Wiederkehr nach den Olympischen Winterspielen von 1956, auch damals in Cortina d’Ampezzo, deren Aura und Atmosphäre man immer noch spüren kann. Cortina d’Ampezzo ist eine der 12 „Schwestern“ die gemeinsam das weltgrößte Skikarussell Dolomiti Superski bilden, und wird erneut offizielle Olympiastadt sein, während Val di Fiemme und Antholz, die sich ebenfalls im Dolomitengebiet befinden, einzelne Disziplinen beherbergen werden. Neben der Ski-WM 2021 in Cortina wird Olympia 2026 ein weiteres starkes Zugpferd für den Wintertourismus in dieser Bergregion sein, das Dolomiti Superski mit seinen 12 Skigebieten in seinem weltweit hohen Niveau bestätigen wird.

LPA/Michele Bolognini

STF: Unterstützung für Breitensport, anstatt für Auslaufmodell Olympia

Der Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit Pustertal, Bernhard Zimmerhofer, bedauert den Zuschlag der Olympischen Winterspiele 2026 an Mailand-Cortina und mit kleiner Beteiligung von Antholz.

“Während anderweitig sämtliche Olympiabewerbungen bei Volksabstimmungen baden gehen, entscheidet bei uns immer noch eine kleine Gruppe von Lobbyisten über die Ausrichtung großer internationaler Sportveranstaltungen, deren Auswirkungen und Kosten dann die Allgemeinheit tragen muss”, so Bernhard Zimmerhofer.

“Wenn es für solche internationalen Sportgroßveranstaltungen immer weniger Bewerber gibt und auch die Bevölkerung dem ablehnend gegenübersteht, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass Olympia ein Auslaufmodell ist! Nachhaltiger wäre es, wenn man diese Gelder für den Breitensport und für den Schulsportunterricht verwenden würde. Außerdem ist die EU gerade dabei ein Defizitverfahren gegen Italien einzuleiten. Der Staat hätte also weit größere Probleme, als sich um die Ausrichtung einer kostenintensiven Sportveranstaltung zu kümmern”, kritisiert Zimmerhofer.

“Das Image von solchen Sportgroßereignissen hat in den vergangenen Jahren stark gelitten, und zwar aufgrund der vielen Korruptionsskandale beim IOC und anderer Weltsportverbände, sowie aufgrund der zahlreichen Dopingskandale bei den Athleten selbst. Die Süd-Tiroler Freiheit hat schon mehrmals auf jene Probleme hingewiesen, die jetzt auf uns zukommen werden: Nämlich, zusätzliche Verkehrsbelastung, zusätzliche Umweltzerstörung und Preissteigerungen. Die Wettbewerbe auf Süd-Tiroler Boden werden zu einer rein italienischen Veranstaltung verkommen und lokale Interessen verdrängt. Außerdem ist zu befürchten, dass es eine Zweckentfremdung des sogenannten Grenzgemeindenfonds, in welchen jährlich 40 Millionen Süd-Tiroler Steuergelder fließen, geben wird (z. B. zum Ausbau der Alemangna Autobahn)”, meint Zimmerhofer.

“Insgesamt kann also von “Spielen im Zeichen der Nachhaltigkeit” und “Sportveranstaltung mit geringen Umweltauswirkungen”, wie es der Landeshauptmann ausgedrückt hat, keine Rede sein! Dafür sprechen alleine schon die rekordverdächtigen Entfernungen zwischen den verschiedenen Austragungsstätten”, so Zimmerhofer abschließend.

Von: ka

Bezirk: Bozen