Russlands Präsident Putin bei einer Ehrung erfolgreicher Para-Athleten

Paralympics-Organisation hebt Sanktionen gegen Russland auf

Samstag, 27. September 2025 | 16:07 Uhr

Von: APA/sda

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat auf seiner Generalversammlung am Samstag in Seoul beschlossen, die seit der Invasion in der Ukraine 2022 geltenden Sanktionen für Russland und Belarus aufzuheben und die beiden nationalen Komitees wieder als Vollmitglieder aufzunehmen. Diese Entscheidung öffnet den Weg für Athleten beider Länder, bei den Winter-Paralympics in Mailand/Cortina (6. bis 15. März 2026) wieder unter ihrer jeweiligen Flagge anzutreten.

Bei den internationalen Verbänden der sechs Sportarten im Programm sind die Landesverbände von Russland und Belarus allerdings noch immer suspendiert. Die jeweiligen Verbände entscheiden über die Qualifikation für die Paralympics. Man wolle mit den beiden wiederaufgenommenen nationalen Komitees zusammenarbeiten, um “praktische Vorkehrungen zu treffen”, hieß es vom IPC.

Russland begrüßt Beschluss

Eine komplette Suspendierung Russlands war bei der Generalversammlung zuvor mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit abgelehnt worden. Die Abstimmung über die Aufrechterhaltung der Sanktionen fiel deutlich knapper aus. 91 Mitglieder, darunter nationale Komitees, internationale Sportverbände und internationale Organisationen für Behindertensport, stimmten für eine Wiederzulassung, 77 dagegen. Laut IPC-Angaben gab es acht Enthaltungen.

Russlands Sportspitze begrüßte den Beschluss. Die Wiederherstellung der Rechte russischer Athleten sei das “Ergebnis einer großen Arbeit”, sagte Russlands Sportminister Michail Degtjarew der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. “Ich bin sicher, dass dieser Präzedenzfall zum Orientierungspunkt sowohl für das IOC als auch für andere internationale Föderationen wird, die sich dann als gesprächsbereiter erweisen”, fügte er hinzu.

IOC bleibt für Winterspiele 2026 bei bisherigen Auflagen

Vorerst ist davon noch keine Spur: Bei den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo gelten unter Aufsicht des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im kommenden Februar dieselben Auflagen wie zuletzt in Paris. Teilnehmer aus Russland und Belarus dürfen nur unter neutraler Flagge starten, Teams sind nicht erlaubt.

Das IOC hatte Russlands Nationales Olympisches Komitee suspendiert, weil es die vier annektierten ukrainischen Gebiete Donezk, Cherson, Luhansk und Saporischschja aufgenommen hat. Dies wertete das IOC als Verstoß gegen die olympische Charta.

Parsons wiedergewählt, drei neue IPC-Mitglieder

IPC-Präsident Andrew Parsons wurde im Zuge der Generalversammlung für vier weitere Jahre und seine schon dritte Amtszeit wiedergewählt. Zudem wurden mit Bolivien, Südsudan und dem Internationalen Sportkletterverband (IFSC) drei neue Mitglieder aufgenommen, womit die Gesamtzahl der IPC-Mitglieder auf 211, darunter 185 Nationale Paralympische Komitees (NPCs), gestiegen ist.

ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat sowie Generalsekretärin Petra Huber, die in Seoul vor Ort war, gratulierten Parsons zur Wiederwahl und würdigten ihn als “langjährigen Vertrauten, mit dem uns eine enge und konstruktive Zusammenarbeit verbindet”. Die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland und Belarus wurde von Rauch-Kallat und Huber in einer ÖPC-Aussendung vom Samstag knapp kommentiert: “Die Entscheidung der IPC-Generalversammlung ist zu akzeptieren.”

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