Von: luk
Bozen – Viertes positives Resultat in Folge für die Mannschaft von Mister Zanetti, die nach dem Sieg unter der Woche gegen Triestina in Gubbio einen Punkt holt. Im Barbetti-Stadion gab es ein 0:0-Unentschieden, das Gehäuse von Offredi blieb somit zum siebten Mal in acht Spielen sauber. Dabei mussten die Weiß-Roten fast eine halbe Stunde lang in Unterzahl spielen, da Morosini in der 66. Spielminute vom Platz gestellt wurde. Der FCS hätte es sich aber trotzdem verdient, diese Partie zu gewinnen, weil man ein klares Chancenplus verbuchte. Die beste Möglichkeit hatte Turchetta wenige Minuten nach dem Seitenwechsel. Zudem wurde ein – reguläres – Tor von Ierardi nicht anerkannt. Das Team von Mister Zanetti also erneut im Pech, nachdem bereits der Treffer von Casale in Fermo aufgrund einer nicht vorhandenen Abseitsposition des Innenverteidigers fälschlicherweise aberkannt wurde.
MATCH PREVIEW
Nach dem 2:0-Sieg im heimischen Drususstadion im Topspiel unter der Woche gegen Triestina, dank dem die Weiß-Roten nach vier Spielen ohne Dreier wieder auf die Siegesstraße zurückgefunden haben, trifft der FC Südtirol – der nach der englischen Woche auf den alleinigen dritten Tabellenplatz gehüpft ist und nur einen Punkt Rückstand auf den Zweiten Vicenza und deren drei auf Tabellenführer Pordenone hat – im Barbetti-Stadion auf Gubbio. Gegen das Team aus Umbrien weisen die Weiß-Roten keine gute Bilanz auf: In den bisherigen acht Begegnungen konnte man noch nie gewinnen, auch in der vergangenen Saison gingen beide Duelle (0:1 auswärts und 1:2 zuhause) an den vermeintlichen Angstgegner.
Am Mittwoch Abend konnte Gubbio gegen Fermana (2:0, Doppelpack Marchi) seinen ersten Saisonsieg feiern. Zuhause ist man dank dreier Unentschieden und des einen Sieges noch ungeschlagen.
Der FCS verliert seit drei Spielen nicht (zwei Remis und zuletzt der Sieg gegen Triestina) und blieb in sechs der bisherigen sieben Meisterschaftsspiele ohne Gegentor.
Mister Zanetti muss in Gubbio erneut einzig auf den langzeitverletzten Crocchianti verzichten. Der Trainer der Weiß-Roten vertraut auf genau jene Elf, die Mittwoch Triestina schlagen konnte.
LIVE MATCH
Der Beginn der Partie gehörte den Gastgebern, die sofort versuchten, sich in der Hälfte der Weiß-Roten einzunisten. Die erste Chance hatten jedoch die Mannen von Zanetti: In der vierten Minute versuchte Marchegiani per Faustabwehr zu klären, die Hintermannschaft von Gubbio bekam im Anschluss das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Das Spielgerät kam so zu De Rose, der sich aus 20 Metern und zentraler Position mit seinem schwächeren linken Fuß ein Herz fasste. Die Nummer eins von Gubbio lenkte den Abschluss jedoch über die Querlatte.
Gubbio tat in dieser Anfangs-Viertelstunde mehr für die Partie und verzeichnete eine gewisse Feldüberlegenheit, die Tormöglichkeiten verbuchten aber weiterhin die Gäste aus Südtirol: So etwa in der 16. Minute, als Turchetta sich auf der rechten Seite ein wenig Platz verschaffte und eine halbhohe Flanke in die Mitte des Strafraums brachte, wo Morosini das Leder direkt aus der Luft nahm – sein Abschluss ging deutlich drüber.
Die Weiß-Roten blieben offensiv präsenter: Morosini legte in Spielminute 21 im Inneren des Strafraums einen guten Ball auf links und setzte somit Fabbri in Szene. Letzterer versuchte, abzuschließen, traf aber mit seinem linken Fuß das Leder nicht richtig und legte dieses so deutlichst vorbei.
In der Defensive boten die Jungs von Zanetti bislang eine einwandfreie Leistung, von Gubbio war in der Vorwärtsbewegung in der ersten halben Stunde nichts zu sehen. Dies war bei den Weiß-Roten deutlich anders, in der 32. Minute kam man der Führung erneut nahe: Morosini brachte von der rechten Seite einen Freistoß als Flanke in den Strafraum Gubbios. Am zweiten Pfosten kam dort Vinetot zum Kopfball, den Marchegiani nur nach vorne abwehren konnte. Ierardi staubte ab und setzte zum Torjubel an, Schiri Marini aber erkannte den Treffer ab, weil er ein Foul am Torhüter der Hausherren gesehen hatte. Äußerst zweifelhafte Entscheidung.
Von Gubbio kam offensiv weiterhin wenig bis gar nichts, deshalb versuchte Casiraghi in Minute 38, den Abwehrriegel der Weiß-Roten zu umgehen und hielt aus 25 Metern einfach mal drauf, Offredi hielt im Nachfassen.
Dann passierte nicht mehr viel, Schiedsrichter Marini pfiff pünktlich zum Pausentee. Mit einem 0:0 ging es in die Kabinen. Es waren ordentliche erste 45 Minuten von Fink und Co.
Beide Teams gingen zunächst unverändert in die zweite Hälfte, jedoch musste Casoli auf der Seite der Gastgeber in der 47. Minute bereits runter, weil er sich unmittelbar nach Wiederbeginn an einem Muskel verletzte. Für ihn kam Schiaroli.
Nur eine Zeigerumdrehung später die vierte und bislang beste Torchance für das Team von Zanetti in dieser Partie: Turchetta forderte und bekam den Doppelpass mit De Rose, er zog daraufhin in den Sechzehner ein, schoss aber mutterseelenallein und aus aussichtsreicher Position Marchegiani an, der die Situation so bereinigen konnte.
Der FC Südtirol hätte zu diesem Zeitpunkt die Führung verdient gehabt, man schnürte die Hausherren immer tiefer in ihre Hälfte ein. Doch in der 65. Minute grätschte Morosini – bereits mit gelb verwarnt – einen Gegner an der gegnerischen Strafraumgrenze um, sah zum zweiten Mal in dieser Partie den gelben Karton und flog somit vom Platz. Die Weiß-Roten also nur noch zu zehnt.
Die numerische Unterzahl tat den Offensivbemühungen des FCS aber keinen Abbruch, man spielte weiterhin unbeirrt nach vorne: Turchetta zog in Minute 68 von der linken Seite in die Mitte und feuerte einen strammen Rechtsschuss aufs kurze Eck ab. Marchegiani war zur Stelle und wehrte den Ball zur Ecke ab.
Die Weiß-Roten ließen Gubbio in der Folge ein wenig mehr Platz, was sich zu zehnt zu diesem Zeitpunkt der Partie nicht vermeiden ließ. Deshalb reagierte Mister Zanetti und führte in der 74. Minute einen Dreifachwechsel durch: Zwei davon waren reine Personalwechsel auf derselben Position (mit Costantino kam ein Stürmer für einen weiteren Angreifer, De Cenco und Antezza ersetzte De Rose in der Zentrale), der dritte hingegen war taktischer Natur: Procopio wurde für Turchetta eingewechselt, um die linke Mittelfeldseite zu stärken.
Die Weiß-Roten hörten aber immer noch nicht auf, nach vorne zu spielen, auch wenn Offredi in der 85. Minute einen Abschluss aus der Drehung von Ettore Marchi zu seiner Rechten abwehren musste. Pedrelli hatte Marchi zuvor mit einer Flanke von links bedient.
Es war die letzte nennenswerte Aktion der Partie. Nach drei Minuten Nachspielzeit war das Spiel vorbei. Gubbio und der FCS trennten sich 0:0-Unentschieden, ein – nach diesem Spielverlauf – mehr als unglückliches Ergebnis für die Weiß-Roten.
GUBBIO – FC SÜDTIROL 0:0 (0:0)
GUBBIO (4-3-1-2): Marchegiani; Tofanari (82. Paolelli), Espeche, Piccinni, Pedrelli; Massimo Conti, Benedetti, Casoli (47. Schiaroli); Casiraghi (82. Plescia); Marchi, Campagnacci (56. De Silvestro)
Auf der Ersatzbank: Battaiola, Lo Porto, Nuti, Paramatti, Andrea Conti, Tavernelli, Ricci, Battista
Trainer: Alessandro Sandreani
FC SÜDTIROL (3-5-2): Offredi; Ierardi, Casale, Vinetot; Tait, Fink (56. Berardocco), De Rose (74. Antezza), Morosini, Fabbri; De Cenco (74. Costantino), Turchetta (74. Procopio)
Auf der Ersatzbank: Ravaglia, Della Giovanna, Boccalari, Mazzocchi, Zanon, Oneto, Jamai
Trainer: Paolo Zanetti
SCHIEDSRICHTER: Nicolò Marini aus der Sektion Triest
TORE: Fehlanzeige
ANMERKUNGEN: Morosini (FCS) fliegt in der 66. Spielminute vom Platz (gelb-rot): erste gelbe Karte: taktisches Foul (43.), zweite gelbe Karte: überhartes Einsteigen (66.)
Gelbe Karten: Benedetti (GUB, 41.), Vinetot (FCS, 64.) Massimo Conti (GUB, 74.), Offredi (FCS, 90. + 2)