Markus Spinell

Rittens Wunderkind sagt Servus

Donnerstag, 07. August 2025 | 14:37 Uhr

Von: luk

Klobenstein – In der lokalen Eishockey-Szene galt Markus Spinell immer schon als begnadeter Spieler, für den vielleicht sogar mehr drin gewesen wäre, als eine Karriere bei seinem Heimatverein. Doch „Mödde“ blieb seinen Rittner Buam SkyAlps stets treu und mauserte sich zu einem der erfolgreichsten einheimischen Spieler auf dem Hochplateau. Nun ist aber Schluss: Rittens Wunderkind hat seine Karriere beendet.

Mit seinen 28 Jahren ist Spinell eigentlich noch im besten Eishockey-Alter. Doch die Zeit nagt an ihm, wie er selbst zugibt. Die Motivation und das Feuer, das er einst für den schnellsten Mannschaftssport der Welt hatte, sind nicht mehr so leicht zu finden. Dass soll ihm auch keiner verübeln: Nach 564 Spielen für die Kampfmannschaft der Rittner Buam SkyAlps darf einem auch mal die Puste ausgehen. Damit gehört er dem erlesenen „Club 500“ des Hochplateaus an. Auch seine Zahlen sprechen Bände: 343 Mal wurde Spinell auf der Scorerliste der ehemaligen und neuen Serie A, der Alps Hockey League, der Continental Cups oder Supercups eingetragen, davon waren 148 Tore. Mit diesen individuellen Leistungen hatte der Rittner auch zum Mannschafts-Erfolg beigetragen: Als Rittner Bua wurde er fünf Mal Italienmeister, zwei Mal gewann er die Alps Hockey League, einmal den Italienpokal und vier Mal den italienischen Supercup.

Auf dem Eis hat Spinell für unvergessliche Momente gesorgt. Wenn der Außenspieler den Puck am Schläger hatte und zum Gegenstoß ansetzte, war es eine wahre Herkulesaufgabe, ihn zu stoppen. Da vernaschte der 14-fache italienische Nationalspieler oft einen oder sogar mehrere Spieler mit blitzschnellen Haken und technischen Geistesblitzen. Die brachten besonders das Rittner Publikum zum Staunen, auch ihnen wird der Abschied von Spinell schwerfallen. Genauso wie den beiden Sportdirektoren und guten Freunden von Spinell, Dan Tudin und Alexander Eisath: „Mödde (Markus Spinell, Anm. d. Red.) ist ein begnadeter Eishockeyspieler, das hat er in seiner Karriere oft genug bewiesen. Der Abschied von ihm fällt uns nicht leicht, aber seine Entscheidung ist zu akzeptieren. Mit ihm haben wir wunderschöne Momente erlebt, große Titel gefeiert. Dafür sind wir ihm alle dankbar. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Zukunft und wissen ganz genau, dass wir ihn in der Ritten Arena doch noch das ein oder andere Mal sehen werden“.

 

Markus, warum beendest du deine Karriere als Eishockeyspieler?

Spinell: „Einfach gesagt: Mir sind die Lust und die Zeit ausgegangen. So gern ich Eishockey gespielt habe, so sehr ist es auch ein großer Aufwand, der dich in der Freizeit und sogar in der Arbeit stark einschränkt. Ich sage schon seit einigen Jahren, dass mir die Lust ausgeht. Im Laufe der vergangenen Saison ist es mir dann besonders aufgefallen und ich habe beschlossen, dass dies mein letztes Jahr wird.“

 

Wie blickst du auf diese zehn Jahre bei den Rittner Buam SkyAlps zurück?

Spinell: „Nur gut. Und nicht nur wegen der Titel. Klar, die waren allesamt schön, alle besonders. Am meisten Spaß hatte ich aber, als ich bei den Trainings am Abend mit meinen Freunden zusammenzukommen und Eishockey spielen konnte. Wir hatten immer großen Spaß, auch wenn wir Nichts gewonnen haben. Dafür bin ich auch sehr dankbar, es war eine schöne Zeit.“

 

Was kommt nun auf dich zu? Hast du auch im Eishockey noch etwas geplant?

Spinell: „Jetzt konzentriere ich mich erst einmal auf andere Sachen, auf die Familie und die Freizeit. Aber Eishockey werde ich auch noch ein wenig spielen, das gehört bei meiner Freizeit dazu. Einmal die Woche mit Freunden auf Eis zu gehen, das ist schon drin. Und irgendwann werde ich vielleicht auch noch einmal spielen, dann aber bei den ‚Progetti On Ice‘. Dafür muss ich aber erst einmal 30 werden, das bin ich ja noch nicht (lacht).“

 

Bezirk: Salten/Schlern

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