Von: mho
St. Vigil in Enneberg (BZ) – Der Flame und zweifache UCI MTB-Marathon-Weltmeister Roel Paulissen, der seit vielen Jahren in Antholz-Südtirol lebt und die mehrfache Italienmeisterin Elena Gaddoni setzen sich bei der ersten Auflage des KronplatzKing Marathon von St. Vigil in Enneberg hoch zum bekannten Skiberg, durch. 300 Athleten aus 12 Nationen am Start und volle Zufriedenheit der Organisatoren um OK-Chef Maurizio Kastlunger.
Der wohl höchstquotierte Favorit im Vorfeld, Roel Tony Paulissen (BEL), der bereits auf zwei Weltmeistertitel in seiner Karriere zurückblicken kann, setzt sich auf der King-Distanz über 72 Kilometer und 3.150 Metern Höhenunterschied mit einer Rennzeit von 4:04:25 Stunden durch. Nach einem Nahkampf mit seinen Gegnern auf dem ersten Teil der Strecke, der von St. Vigil über Ritjoch und Piz de Plaies und nach einer Schleife durch das Enneberger Tal führt, kann sich Paulissen bereits auf dem ersten Anstieg in Richtung Kronplatz etwas absetzen, sodass er auf den 2.275 Metern des Skiberges bereits 2 Minuten auf seinen engsten Verfolger Luca Ronchi verzeichnen kann. Nach weiteren 30 Kilometer auf Downhillstrecken und Forststraßen der Nordseite des Kronplatzes, kann Paulissen seine Vorsprung fast verdoppeln und bringt ihn ungefährdet ins Ziel, wo ihn zahlreiche Zuschauer und Kaiserwetter als Sieger und King empfangen. Zweiter wird Paulissens Teamkollege des Torpado Factory Team, Riccardo Chiarini, mit einem Rückstand von +3:46. Dieser konnte im letzten Teil der Strecken den bis dahin zweiten Luca Ronchi ein- und überholen. Ronchi wurde schließlich dritter mit +4:54. Weitere Top-Platzierungen gibt es für Marzio Deho (4.) und Giacomo Antonello (5.).
Paulissens Statement nach dem Rennen
„Es ist ein sehr selektives Rennen mit vielfältigen Passagen und man darf es nicht unterschätzen, vor allem in Bezug auf den Kraftaufwand nicht. Ich war mit einem vollgefederten Rad unterwegs, um die Geschwindigkeit auf den Freeridestrecken auszunutzen und die Rechnung ist perfekt aufgegangen. Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg, denn es ist so zu sagen mein Heimrennen“ so der Kommentar des neuen KronplatzKings Roel Paulissen aus Belgien.
Elena Gaddoni ist die KronplatzQueen
Die Athletin aus der Romagna und mehrfache Italienmeisterin, die ebenso zu den absoluten Favoritinnen gezählt wurde, kann den ersten Teil des Rennens kontrollieren, der ihr, mit recht schweren Steigungen, wie auf den Leib geschneidert ist. Die kräftigere Katazina Sosna aus Litauen kann hingegen im flachen Anschlussteil aufschließen, wird dann auf der ersten Steigung zum Kronplatz wieder etwas abgeschüttelt. Auf der Distanz der 72 Kilometer verteidigt Elena Gaddoni dann ihren Vorsprung bis ins Ziel auf 2.275 Metern Meereshöhe, wo die Stoppuhr nach 5:04:56 Stunden stehen bleibt, genau eine Stunde nach der Zielankunft des Siegers bei den Herren. Die um 10 Jahre jüngere Litauerin Katazina Sosna erreicht erschöpft und in Tränen als zweite das Ziel mit einem Rückstand von +5:26 Minuten, während die erfahrene Katrin Schwing aus Deutschland mit +10:59 als Dritte das Stockerl vervollständigt. Vierte die Österreicherin Verena Krenslehner-Schmid mit +13:12 Minuten.
Gaddonis Statement nach dem Rennen
„Es war ein Rennen, bei dem ich meine körperlichen Charakteristika ausspielen und dem Angriff von Katazina Sosna standhalten konnte, die im Flachen stärker ist als ich. Der letzte Anstieg zum Kronplatz ist mörderisch schwer, so wie alle Rennen mit Bergankunft, die nicht allzu üblich sind. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit diesem Sieg am Kronplatz“ so Elena Gaddoni gleich nach ihrer Zielankunft.
Michael Wohlgemuth ist der Prinz des Kronplatz
Auf der Prince Classik Distanz mit 42 Kilometer und 2.000 Metern Höhenunterschied setzt sich der 18-jährige Michael Wohlgemuth aus dem Sarntal durch, mit einer Endzeit von 2:35:18 Stunden und verweist die Lizenzfahrer Günther Huber vom Rainer-Wurz-Team aus Gais und Antonio Camozzi aus der Lombardei auf die Plätze, mit 2:40 Stunden bzw. 3:29 Stunden Vorsprung. Nennenswerte Leistungen auch für den derzeitigen Cheftrainer der schweizer Biathlon-Nationalmannschaft der Damen, Armin Auchentaller aus Antholz, als 5. auf der kurzen Distanz, derzeit mit seinen Athletinnen im Heimattal auf Trainingslager und Bronzemedaillengewinner von Sochi Lukas Hofer, Biathlet aus Montal, der mit 2:47:43 Stunden die insgesamt 13. Zeit auf der kurzen Distanz verzeichnen lässt.
Und die Prinzessin des Kronplatzes ist Lorena Zocca
Mit einer Gesamtzeit von 3:19:04 auf 42 Kilometer und 2.000 Metern Höhenunterschied wird die Italienerin Lorena Zocca vom SC Barbieri zur Prinzessin vom Kronplatz 2016 nach einem tollen Rennen auf der kurzen Distanz. Mit etwas weniger als 7 Minuten Rückstand klassiert sich Patrizia Romanello vom Torpado Factory Team an zweiter Stelle, dritte wird Patrizia D’Amato vom Team BSR.
Bekannte Namen am Start
Am Rennen, das von RH Racing, dem MTB-Team von Roel Paulissen und Hannes Pallhuber, organisiert wurde, haben auch einige bekannte Namen der Sportwelt teilgenommen, wie etwa Willi „The Kid“ Pallhuber, ehemaliger Biathlonweltmeister aus Antholz, während sein jüngerer Bruder Hannes, bis vor kurzem noch im italienischen MTB-Nationalteam, ist heute mit einem E-MTB mitgefahren und hat spektakuläre Bilder mit einer Minikamera geschossen. Auch Lukas Hofer, Medaillengewinner bei der Olympiade in Sotschi, hat das Rennen mit der 13. Gesamtzeit auf der kurzen Strecke beendet. Al Patin der Veranstaltung hat Skirennläuferin Manuela Mölgg die Siegerkronen übergeben, die vom örtliche Künstler Carlo Castlunger angefertigt wurden.
Eckdaten des „KronplatzKing“
Start: St. Vigil in Enneberg auf 1.200 Metern
Ziel: Kronplatz auf 2.275 Metern Strecken: King Marathon mit 72 Kilometer und 3.150 Metern Höhenunterschied Prince Classic mit 42 Kilometer und 2.000 Metern Höhenunterschied
Wetter: nebelig am Morgen, sonnig und warm am Gipfel.